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In der Kälte der Nacht

In der Kälte der Nacht

Titel: In der Kälte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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elektronische und andereÜberwachungssysteme in den Laboratorien, Fabriken und auf den Testgeländen, wo Waffen erforscht, hergestellt und getestet wurden, und diese Systeme waren die Augen und Ohren der Männer, die Klinger unterstellt waren. Die Firmengruppe Creativ Development Associates, die zu Dawsons Imperium gehörte, besaß eine Reihe von Forschungslaboratorien, die sich mit neuen Waffentechniken beschäftigten, das Brockert-Institut, das Klinger erwähnt hatte, gehörte dazu. Es lag im Staate Connecticut, und damit fiel es in den Bereich des Generals. Salsbury wäre erstaunt gewesen, wenn Klinger nicht bereits alle möglichen Erkundigungen über ihn eingezogen hatte. »Wissen Sie eigentlich, mit welchem Forschungsprojekten wir uns im Brockert-Institut befassen?« warf Salsbury hin. Seine Frage war an den General gerichtet. »Ich bin für die Überwachung der Forschungsstätten zuständig, für den Bereich Sicherheit, nicht für die Projekte«, sagte Klinger. »Ich kenne den Lebenslauf der Leute, die in den Laboratorien arbeiten, die Anordnung der Räume, das Gelände, wo die Gebäude stehen. Mehr interessiert mich nicht.«
    »Wir arbeiten im Bereich der Unterschwelligen Botschaften«, sagte Salsbury. Klinger hatte gerade einen Zug genommen, er verschluckte sich. »Wenn ich richtig informiert bin, Salsbury, dann haben Sie sich der Regierung gegenüber zu absolutem Stillschweigen über das Projekt verpflichtet.«
    »So ist es.«
    »Sie sind gerade straffällig geworden.«
    »Das weiß ich.«
    »Wissen Sie auch, welche Strafe auf Hochverrat steht?«
    »Auch das weiß ich, aber ich werde nicht in die Verlegenheit kommen, des Hochverrats angeklagt zu werden.«
    »Sie sind sich Ihrer Sache sehr sicher, wie?«
    »Verdammt sicher«, sagte Salsbury. »Es spielt für solch eine Anklage keine Rolle, daß Sie die Ihnen anvertrauten militärischen Geheimnisse an einen General und an den Besitzer des Laboratoriums verraten haben. Verrat bleibt Verrat.« Dawson lehnte sich vor. »Ich schlage vor, wir lassen Ogden zu Ende reden.«
    »Und wenn es eine Falle ist?« sagte Klinger. »Du meinst, er erzählt das alles nur, um dich reinzulegen?« Dawson schüttelte den Kopf. Er schien verletzt wegen der Unterstellung, daß er, der große Drahtzieher, zu einem solchen Vorhaben seine Zustimmung gegeben haben könnte. »Das ist nicht die Art, wie ich Geschäfte mache«, sagte er. »Du solltest mich besser kennen. Alles, was ich tue, basiert auf den großen christlichen Grundwerten.«
    »Ich habe keine Lust, eine Anklage wegen Hochverrats an den Hals zu bekommen«, sagte der General störrisch. Etwas wie Ungeduld und Verwunderung hatte sich Dawsons bemächtigt. »Ernst, wir haben doch schon viel Geld miteinander verdient, hast du das vergessen? Was Ogden beizutragen hat, hebt die Sache in ganz andere Dimensionen. Was du bisher gekriegt hast, ist ein Taschengeld gegen die Summen, die wir mit der neuen Erfindung verdienen werden. Jeder von uns!« Der General zeigte keine Reaktion. »Ich habe dich noch nie aufs Kreuz gelegt, Ernst. Nicht ein einziges Mal«, fügte Dawson hinzu. Klinger schüttelte den Kopf. »Ich bin für meinen Rat bezahlt worden, ich habe zu keinem Zeitpunkt...«
    »Du bist bezahlt worden, weil du im Pentagon deinen Einfluß für mich geltend gemacht hast«, fiel ihm Dawson ins Wort. »Selbst wenn es so wäre, so ist das noch sehr weit vom Tatbestand des Hochverrats entfernt, in den ich mich verwickle, wenn ich bei dieser Sache mitmache.« Schweigen. Salsbury schien es, als sähe er die beiden Männer durch ein riesiges Teleskop, das in Lichtjahren Entfernung aufgestellt war.
    »Du solltest es auch mal anders herum betrachten, Leonard«, sagte Klinger in die Stille hinein. »Anders herum?«
    »Was ist, wenn ich dich mit der Sache erpresse? Ich höre mir alles in Ruhe, und dann zeige ich dich und Salsbury an. Es sei denn, das ganze Geld landet bei mir.«
    »Wenn du das tun willst, bitte schön.«
    »Ich sage das nur, um dich zu warnen, Leonard. Ich bin dein Freund. Ich mag dich. Ich möchte nicht, daß du dich in Schwierigkeiten verstrickst.« Dawson lehnte sich in seinem Ledersessel zurück. »Ich habe dich zu mir gebeten, weil ich dir ein Angebot zu machen habe, Ernst. Ich brauche deine Mithilfe bei diesem Punkt. Wenn du mich reinlegen willst, das ist ein Risiko, das ich eingehe.« Dawson hob sein Glas und prostete dem General zu. Was geht hier vor, dachte Salsbury. Was zum Teufel geht hier vor? Er erschrak, als

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