Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In der Kälte der Nacht

In der Kälte der Nacht

Titel: In der Kälte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
Vom Netzwerk:
würde keine protestierenden Randgruppen mehr geben, keine Giftzwerge, die den Fortschritt aufhalten.« Ogden sah auf den See hinaus. Die Nacht war gekommen. Das Plätschern der Wellen war zu hören, die an den B00tssteg brandeten. Ein beruhigendes, ein harmonisches Geräusch. Klinger würde mitmachen. Seine, Salsburys, Vision würde Realität werden. Es war so atemberaubend, daß er minutenlang nichts sagen konnte.
    Er blieb am Fenster stehen, als Klinger zu sprechen begann. »Sie sind Leiter des Brockert-Instituts, aber offensichtlich befassen Sie sich nicht nur mit Akten. Könnte man sagen, daß Sie aktiv in das Forschungsprojekt eingegriffen haben?«
    »Es gab von Anfang an Bereiche, deren Erforschung ich mir vorbehalten habe, und diese Vorsichtsmaßnahme hat sich auch als richtig erwiesen.«
    »Spätestens als Sie die Droge entdeckten.« Salsbury nickte. »Sie haben eine Droge entdeckt, die das Hirn für Unterschwellige Wahrnehmung aufnahmefähig macht in der Weise, daß keine Gewichtung der Informationen mehr stattfindet.«
    »Vor drei Monaten, jawohl.«
    »Wer weiß davon?«
    »Nur wir drei.«
    »Im Brockert-Institut weiß niemand, daß es die Droge gibt?«
    »Nein, niemand.«
    »Sie haben doch sicher einen Assistenten, der Ihnen bei den Versuchen zur Hand geht«, wandte Klinger ein. »Ich habe einen Assistenten ausgewählt, der die Tragweite der Versuche nicht erkennen kann.« Er lächelte. »Ein Neandertaler, wenn Sie so wollen.«
    »Seit wann arbeiten Sie mit diesem Assistenten zusammen?«
    »Seit sechs Jahren.«
    »Und es ist Ihnen gelungen, die Ergebnisse über all die Jahre hinweg vor dem Pentagon geheimzuhalten? Sie haben die Berichte gefälscht?«
    »Das war nur in der ersten Phase erforderlich. Ich mußte den Weg, den ich eingeschlagen hatte, vor Washington verschleiern, die Spur verwischen. Nachdem ich die offizielle Arbeit des Instituts in eine andere Richtung gelenkt hatte, genügte es, wenn ich meine privaten Forschungsergebnisse verschwieg.«
    »Und Sie sind sicher, Ihr Assistent hat nichts gemerkt?«
    »Er glaubt, ich sei mit meinem Projekt in eine Sackgasse geraten, das kommt bei Versuchsanordnungen ja oft vor. Wie ich schon sagte, der Mann ist kein Ausbund von Klugheit.«
    »Die Droge ist nicht perfekt, Ernst«, sagte Dawson. »Es muß noch harte Arbeit geleistet werden, bis wir die Substanz wirklich einsetzen können.« Klinger biß sich auf die Lippen. »Wie lange wird es dauern, bis die Droge einsatzfähig ist?« Salsbury hatte sich umgedreht. »Das läßt sich schwer sagen. Ich würde meinen, zwischen sechs Monaten und eineinhalb Jahre.«
    »Er kann nur zu Hause an der Sache arbeiten«, sagte Dawson, »das kannst du dir ja denken. Ich habe ihm jetzt ein eigenes Laboratorium in Greenwich eingerichtet, in einem Haus, das mir gehört. Liegt nur vierzig Minuten vom Brockert-Institut entfernt.« Klingers Brauen zuckten nach oben. »Ist das Haus denn groß genug für diesen Zweck?«
    »Ogden braucht nicht viel Platz für seine Versuche. Hundert Quadratmeter, höchstens hundertzwanzig. Den meisten Platz belegen die Computer. Verdammt teueres Zeug übrigens. Ich habe zwei Millionen Dollar in dieses Labor investiert, Ernst. Das zeigt dir vielleicht auch, wie sehr ic h von der Sache überzeugt bin.«
    »Du glaubst, er ist in der Lage, eine solche Droge in einem Hintertreppenlabor zu entwickeln?«
    »Ein Hintertreppenlabor für zwei Millionen Dollar«, sagte Dawson. »Gar nicht gerechnet das Geld, das die Regierung in die Grundlagenforschung für das Projekt gesteckt hat. Da kommen ein paar Milliarden zusammen, mein Freund. Ich finanziere nur die Endphase der Versuche.«
    »Und du glaubst, einen Erwerb von Computern für Millionen Dollar kannst du geheimhalten?«
    »Es gibt keine Methode, mit der man mir auf die Spur kommen könnte, Ernst. Computer werden für alle möglichen Geschäftsbereiche benötigt. Ich habe die Geräte natürlich nicht über das Brockert-Institut, sondern über eine kleine Tochterfirma gekauft.«
    »Du brauchst Techniker, du brauchst Wissenschaftler, du brauchst...«
    »Ich brauche nur Ogden und seine Computer. Die Dreckarbeit ist bereits getan, daran haben Hunderte von Wissenschaftlern des Brockert-Instituts mitgewirkt, ohne es zu wissen. Von jetzt ab kann sich Ogden ganz auf die Weiterentwicklung der Droge konzentrieren.« Klinger hatte noch einen Einwand gefunden. »Es wird auffallen, wenn er im Brockert-Institut kündigt. Das Pentagon wird sich dafür interessieren, was

Weitere Kostenlose Bücher