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In der Kälte der Nacht

In der Kälte der Nacht

Titel: In der Kälte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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hinter der Kündigung steckt. Und wie ich die Herren kenne: sie werden's herausfinden.« Sie sprachen über Salsbury, als sei er irgendwo, nicht hier, im Pine House. Salsbury gefiel das nicht. Er verließ seinen Platz am Fenster und trat vor den General. »Ich habe nicht vor, meine Stellung im Brockert-Institut aufzugeben. Ich werde an fünf Tagen in der Woche dort erscheinen, wie bisher auch. Ich werde von neun bis vier an einem nutzlosen Projekt arbeiten und dabei großen Fleiß entwickeln.«
    »Und wann arbeiten Sie an der Droge?«
    »Abends«, sagte Salsbury. »Abends und an den Wochenenden. Ich habe außerdem eine Menge Urlaub angespart. Ich werde den angestauten Urlaub nehmen, über eine Reihe von Monaten verstreut.« Klinger hatte sich aus seinem Sessel erhoben. Er ging zum Barwagen und goß sich ein Glas Brandy ein. Salsbury fielen seine dunkel behaarten Hände auf. »Und was für eine Rolle spiele ich bei dem Ganzen?« fragte er. Es war Salsbury, der die Antwort gab. »Leonard hat die Computer beschafft. Was ich jetzt brauche, sind Daten.«
    »Daten?«
    »Ich brauche die Bänder, auf denen das Pentagon die Ergebnisse
    des Vorprojekts gespeichert hat, sonst nützen mir die ganzen Computer nichts. Ich benötige diese Bänder für einen Zeitraum von drei bis vier Wochen, um Kopien herzustellen. Aber es gibt einen Haken. Die Kopien können nur im Brockert-Institut gemacht werden.«
    »Und?«
    »Wenn die Schreibung dann vorliegt, wie könnte ich diese Menge an Daten unbemerkt aus dem Institut herausschaffen? Die elektronischen Überwachungssysteme...«
    »Ich verstehe«, sagte Klinger. Er kehrte zu seinem Sessel zurück, das volle Glas in der Hand. Dawson beugte sich vor. »Ernst, du bist verantwortlich für die Sicherheitssysteme im Brockert-Institut. Wenn es eine Schwachstelle gibt, du bist der Mann, der sie finden kann.« Klinger nahm einen Schluck. »Ich soll also die Augen schließen, während er ein paar Zentner Schreibung und ein paar hundert Magnetbänder mit streng geheimen militärischen Daten herausschafft.« Ogden nickte. »Ist das machbar, Ernst?« fragte Dawson. »Ich denke, schon.«
    »Ist das alles, was du dazu sagen kannst?«
    »Wir haben eine gute Chance, daß es klappt.«
    »Eine gute Chance? Das genügt nicht.«
    »Also gut«, sagte Klinger. Es klang gereizt. »Ich kann's hinkriegen. Es wird keine Videoaufzeichnungen der Aktion geben, wenn du das meinst.«
    »Ich wußte, du kannst es tun, Ernst.« Klinger zuckte die Achseln. »Wenn ich erwischt werde, lande ich im Militärgefängnis in Leavenworth.«
    »Du gehst doch kein Risiko ein«, sagte Dawson. »Nicht du führst den Abtransport der Bänder durch, sondern Ogden. Sie können dir höchstens Nachlässigkeit im Dienst vorwerfen oder
    Fahrlässigkeit, keine Beteiligung.«
    »Das genügt für eine vorzeitige Pensionierung und für eine Kürzung der Bezüge.« Dawson gab sich erstaunt. »Ich biete dir ein Geschäft an, bei dem du Millionen verdienen kannst, und du sprichst von deinen Bezügen bei der Armee.« Salsbury klebte das Hemd am Leibe. Er wandte sich zu dem General. »Sie haben gesagt, Sie können es tun. Aber Sie haben nicht gesagt, ob Sie's wirklich tun werden.« Klinger hielt den Blick auf seinen Drink gerichtet. Nach einer Weile hob er den Kopf und sah Salsbury an. »Wenn die Droge einsatzbereit ist, was dann?« Dawson war aufgestanden, er kam Salsbury mit seiner Antwort zuvor. »Erster Schritt ist die Gründung einer Firma in Liechtenstein.«
    »Warum das?«
    »Weil wir ein Institut brauchen, das die Gelder einsackt, ein Bankkonto, eine Firma. Ich werde hinfliegen, die Firma gründen und ein paar Rechtsanwälten in Vaduz die nötigen Vollmachten hinterlassen, daß sie für uns auftreten können. Nach den dort geltenden Gesetzen brauchen die Anwälte keine Auskunft zu geben über die Identität der Firmeneigner, für die sie handeln. Natürlich werde ich mit falschem Paß reisen. Auch du und Odgen werdet falsche Pässe bekommen. Unsere Strohmänner in Vaduz können uns also nicht verraten, selbst wenn sie wollten, sie kennen unsere richtigen Namen nicht.« Dawsons Vorsichtsmaßnahmen waren wohlbegründet. Auf dem Konto in Liechtenstein würden sich Millionen und Abermillionen türmen. Recht bald würde man sich in Bankenkreisen zu fragen beginnen, wer hinter dem Geld steckte. Dawson und seine beiden Teilhaber würden Hunderte von Firmen gründen. Mit Hilfe der Droge konnten die Geschäftspartner, die Lieferanten, die Kunden

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