In der Oase
Königs Apophis und seinen brillanten jungen General Pezedchu wird er besiegt.
Sein ältester Sohn Si-Amun sollte nun den Titel Fürst von Waset annehmen. Doch Si-Amun, der zwei Herren dient, seinem Vater und dessen Anspruch auf den ägyptischen Thron und dem Setiu-König, ist dazu überlistet worden, Informationen über den Aufstand seines Vaters an Teti von Chemmenu, einen Verwandten seiner Mutter und Günstling von Apophis, durch den Spion Mersu weiterzugeben. In einem Anfall von Reue bringt er erst Mersu um und dann sich selbst.
Apophis glaubt, dass die Feindseligkeiten ein Ende gefunden haben, reist nach Waset und verkündet ein vernichtendes Urteil gegen die restlichen Mitglieder der Familie. Er nimmt die jüngere Tochter Tani als Geisel mit nach Auaris, damit Kamose, der nun Fürst von Waset ist, Ruhe gibt. Dieser weiß, dass er nur die Wahl hat, den Kampf um die Freiheit Ägyptens fortzuführen oder völlig zu verarmen und von seiner Familie getrennt zu werden. Er wählt die Freiheit.
Erstes Kapitel
Kamose bemühte sich bewusst um Gelassenheit, während er sich baden und anziehen ließ, stand ruhig inmitten seines ausgeräumten Schlafgemachs, als sein Leibdiener ihm einen schlichten weißen Schurz um die Mitte band und ihm einfache Sandalen anzog. Seine Kleidertruhen gähnten offen und leer, seine Kleidung war bereits auf dem Schiff verstaut. Der kleine Hausschrein mit dem Abbild Amuns thronte nun in der Kabine. Auf dem Fußboden, wo er gestanden hatte, war ein Abdruck im Staub. Seine Lampen, sein Lieblingsbecher, seine Kopfstütze aus Elfenbein warteten dort auch schon auf ihn. Den Großteil seines Schmucks besaß er nicht mehr, denn damit hatte er Vorräte gekauft, doch Kamose griff nach dem Pektoral, das er in Auftrag gegeben hatte, und legte es sich um den Hals. Die kühle, unpersönliche Berührung des Goldes, das sich langsam auf seiner Haut erwärmte, schien ihn mit einem Mantel göttlichen Schutzes zu umgeben, und er hob die Hand und umschloss den Gott der Ewigkeit, der unmittelbar unter seinem Brustbein ruhte, eine Geste, die ihm bereits zur Gewohnheit wurde. »Schick mir Uni«, befahl er dem Diener, der jetzt seine Augen fertig geschminkt hatte und den Kosmetikkasten zuklappte, ehe auch der fortgetragen wurde. »Gib mir das Kopftuch. Ich binde es mir selbst um.« Der Mann reichte ihm die Kopfbedeckung und entfernte sich unter Verbeugungen rückwärts.
Kamose brauchte keinen Spiegel, um sich das weiße Leder um die Stirn zu binden. Die Enden stießen auf seinen Schultern auf, die Kante lag angenehm und vertraut quer über seiner Stirn. Er schob sich die Armreife des Befehlshabers über die Handgelenke und legte sich den Gurt, an dem sein Schwert und sein Dolch hingen, um die Mitte. Das alles hatte er schon unzählige Male getan, doch heute, so dachte er grimmig, kommt es mir vor, als wäre es das erste Mal. Heute sind sie Kriegsausrüstung und bedeutungsschwanger. Er schenkte Uni ein knappes Lächeln, als der Haushofmeister eintrat und sich verbeugte. »Ich nehme natürlich Achtoi mit«, sagte Kamose. »Daher bist du jetzt der dienstälteste Haushofmeister. Es ist deine Pflicht, im Haus für Ordnung zu sorgen, Uni, und dich zugleich um die Bedürfnisse meiner Großmutter zu kümmern. Du kennst die Anweisungen, die ich ihr und meiner Mutter hinsichtlich der Aussaat in der gesamten Nomarche, der Überwachung des Flusses und der regelmäßigen Berichte gegeben habe, die mir nachgeschickt werden sollen. Von dir verlange ich auch Berichte. Nein«, sagte er ungeduldig, als er sah, wie sich Unis Miene veränderte. »Ich bitte dich nicht um vertrauliche Informationen, wie sie kein treuer Haushofmeister weitergeben würde. Berichte mir, wie es den Frauen geht, wie ihre Stimmung ist, wie sie mit den Schwierigkeiten der Verwaltung fertig werden, die mit Sicherheit auf sie zukommen. Sie werden mir fehlen«, schloss er leise. »Ich habe jetzt schon Heimweh. Mit Hilfe deiner Worte möchte ich sie vor mir sehen.« Uni nickte verständnisinnig.
»Majestät, ich verstehe und werde deinen Wunsch erfüllen. Aber falls es zu einem Widerstreit kommt zwischen dem, was du wissen möchtest, und dem, was meine Herrin geheim halten möchte, kann ich dir nicht gehorchen.«
»Gewiss doch. Erzähle Tetischeri von meiner Bitte. Und sei bedankt.« Uni räusperte sich.
»Ich bete für einen vollkommenen Erfolg deines Vorhabens, dass du, Göttlicher, den Kampf deines seligen Vaters fortsetzen und Ägypten vom Joch seiner
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