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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Geschäftskostüm. Ja. Hugh war so klug gewesen, die Hilfe einer Anwältin in Anspruch zu nehmen.
    Ohne Vorwarnung, als wäre ihr mit einem Mal bewusst geworden, dass Meredith sie beobachtete, drehte sich die Rothaarige in ihrem Stuhl um und warf einen grimmigen Blick in den Raum. Meredith sah ein blasses Gesicht, die Stirn unter einem Pony verborgen, und einen schmalen Mund, bemalt mit geranienrotem Lippenstift. Der Blick der Rothaarigen ruhte kurze Zeit auf Meredith, dann wandte sie sich wieder nach vorn. Simon beugte sich zu ihr herüber und flüsterte etwas. Sie warf die rote Mähne verärgert in den Nacken, doch Meredith konnte nicht erkennen, ob sie Franklin eine Antwort gab.
    Meredith betrachtete ihre eigene Garderobe. Wegen des Regens hatte sie ihre neue Barbourjacke angezogen, die sie beim Betreten des Gerichtssaals abgelegt und über die Rückenlehne des Stuhls vor ihr gehängt hatte. An diesem trüben Morgen war der Saal kühl, und ein Hausmeister hatte vorsorglich die Zentralheizung eingeschaltet, damit der Coroner nicht fror. Mit der wärmer werdenden Luft wurde der Wachsgeruch von der Jacke stärker und stärker. Glücklicherweise war niemand in der Nähe, der es bemerkt hätte, wenigstens hoffte Meredith dies. Sie hatte die Füße auf die Querstrebe des Stuhls unter der Jacke gestellt. Die Schuhe waren immer noch schmutzverkrustet von Merediths Ausflug mit Alan zur Eisenbahnböschung. Sie hätte die Schuhe vorher sauber machen sollen. Die feuchte Luft draußen auf der Straße hatte ihre Frisur wahrscheinlich ruiniert. Und du willst eine Frau sein, schalt sie sich, die sich selbst das Versprechen gegeben hat, in Zukunft mehr auf ihr Äußeres zu achten? Fass dich an deine Nase!

Zwei weitere Leute waren im Saal. Einer war ein kleiner Mann mit dunkelbraunem Teint in einem altmodischen Anzug, der ganz für sich alleine in der ersten Reihe saß. Die zweite Person war eine junge Frau, die bei ihrem Eintreten einen Regenschirm zusammenklappte. Sie sah Meredith und zuckte zusammen.

    »Meredith?« Sie kam zu Meredith und nahm auf dem freien Stuhl neben ihr Platz.
    »Was machst du denn hier?« Die Worte waren ein drängendes Flüstern.
    »Neugier, weiter nichts«, gestand Meredith.
    »Und du, Jane?«

    »Ich bin Tammys Lehrerin. Tammy ist Hughs Tochter. Ich helfe den beiden ein wenig aus, seit … seit es passiert ist.« Meredith musterte Jane Brady. Ihr Aussehen ließ vermuten, dass sie eine gute Strecke zu Fuß durch die Stadt gelaufen war, um zur Verhandlung zu gelangen, und Merediths Laune besserte sich ein gutes Stück angesichts der Tatsache, dass sie nicht die Einzige war, deren Garderobe unter dem Wetter gelitten hatte. Janes heller Regenmantel war übersät von dunklen feuchten Flecken, ihr langes aschblondes Haar hing schlaff und in Strähnen um ihr rundes Gesicht. Auf dem Holzboden unter dem geschlossenen Regenschirm, den Jane gegen den freien Stuhl neben sich gelehnt hatte, bildete sich bereits eine Pfütze. Jane selbst wirkte angespannt und durchgefroren und sah alles andere als glücklich aus. Meredith sorgte sich nicht länger um ihr eigenes Aussehen. Stattdessen fragte sie sich, was mit Jane los war. Das Elend schien aus ihr zu sickern wie das Wasser aus dem alten Schirm.
    »Keine Schule heute?«, erkundigte Meredith sich freundlich, quasi als Einleitung zu weiteren Fragen.
    »Halbjahresferien«, antwortete Jane.
    »Ich habe die ganze Woche frei.« Während Jane sprach, starrte sie unverwandt auf die erste Reihe, insbesondere zu dem Mann, der, wie Meredith erkannt zu haben glaubte, Hugh Franklin sein musste. Sie fragte Jane, ob er es war, und Jane bestätigte ihre Vermutung. Meredith kam ein Gedanke.
    »Ist seine kleine Tochter etwa allein auf der Farm? Alle anderen scheinen hier im Saal zu sein.«
    »O nein. Ich habe mich persönlich darum gekümmert. Tammy sorgt sich sehr um ihren Vater. Ich habe auf der Farm angerufen und gefragt, ob ich zu ihnen kommen und Tammy für die Dauer der Verhandlung Gesellschaft leisten soll, doch Hugh meint, die Haywards, das sind Nachbarn von der Cherry Tree Farm, hätten angeboten, Tammy für den Tag zu sich zu nehmen. Die Hayward-Zwillinge sind ebenfalls an unserer Schule. Sie gehen in Tammys Klasse, und ich unterrichte sie.«
    »Gute Idee, Tammy an einem Tag wie diesem zu Freundinnen zu schicken …«, beobachtete Meredith. Jane rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her.
    »Ja, vermutlich hast du Recht. Obwohl ich nicht gedacht hätte …« Sie brach ab

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