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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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und wechselte hastig das Thema.
    »Weißt du, wer diese rothaarige Frau ist?«
    »Nicht die leiseste Ahnung. Vielleicht ist sie eine Anwältin. Bevor du gekommen bist, habe ich sie beobachtet, und neben ihr hab ich mich gefühlt wie eine Obdachlose in zerrissenen Lumpen.« Während Meredith und Jane sich unterhielten, betraten zwei weitere Frauen den Saal. Wie sich herausstellte, waren die beiden neben Jane und Meredith die einzigen Vertreter der Öffentlichkeit, die Interesse an der Verhandlung zeigten. Beide waren in mittlerem Alter und trugen praktische Regenkleidung einschließlich transparenter Plastikhauben. In den Händen hielten sie Einkaufstüten. Meredith fragte sich, ob sie Stammgäste bei Gerichtsverhandlungen waren, ob sie die Franklins kannten oder ob sie einfach nach einem Platz gesucht hatten, wo sie sich ein wenig hinsetzen und ausruhen konnten. Eine der beiden Frauen zückte eine Rolle Pfefferminz und bot sie ihrer Freundin an. Sie machten es sich gemütlich. In der Seitenwand des Saals öffnete sich eine Tür. Es gab ein Rascheln, und plötzlich lag Spannung in der Luft. Die Rolle Pfefferminz wurde hastig verstaut. Neben Meredith hatte Jane bemerkt, dass ihr Schirm eine richtiggehende Lache verursacht hatte, doch es war zu spät, um etwas dagegen zu unternehmen.
    »Verdammter Mist!«, murmelte sie leise, während die Anwesenden in der ersten Reihe sich von ihren Plätzen erhoben und der Rest mehr oder weniger ungeordnet ihrem Beispiel folgte. Der Coroner war eingetroffen. Alles verlief genauso, wie Alan vermutet hatte. Die Verhandlung dauerte nur kurz. Der uniformierte Beamte sagte aus, einen Anruf von jemandem erhalten zu haben, der sich als Hugh Franklin ausgegeben hatte. Der Beamte hatte Franklin an der Straße oberhalb der Eisenbahnböschung unmittelbar vor dem alten Viadukt getroffen, und Mr Franklin hatte ihn zu einer Frauenleiche geführt, die er selbst als Mrs Sonia Franklin, seine Ehefrau, identifiziert hatte. Hugh wurde in den Zeugenstand gerufen, wo er kampflustig seinen Platz einnahm. Endlich konnte Meredith ihn von vorne sehen. Die Ähnlichkeit zwischen den beiden Brüdern war stark, auch wenn Hugh nichts von Simons schulmeisterlichem Gehabe hatte. Sein Teint war braun und wettergegerbt von einem Leben unter freiem Himmel, und er war kräftiger und stämmiger gebaut als sein Bruder. Er machte seine Aussage in knappen Worten, während er steif mit hinter dem Rücken verschränkten Händen dort stand. Er erweckte den Eindruck von jemandem, der auf der Hut war, nichts Falsches von sich zu geben, und ihm mangelte es völlig an jener Gewandtheit, mit der Simon Franklin an jenem Abend im Red Lion auf Markby und Meredith eingeredet hatte. Sein Verhalten war eher ein wenig genervt, als hätte er bessere Dinge zu tun, als hier zu stehen und einen Haufen alberner Fragen zu beantworten. An der Art und Weise, wie er die Hände nach vorn nahm und in den Taschen seiner alten Jacke zu Fäusten ballte und wieder öffnete, erkannte Meredith, dass er nervös war und die Schroffheit schützend vorschob. Jane beobachtete Hugh ebenfalls.
    »Er schlägt sich nicht besonders gut, nicht wahr?«, murmelte sie leise. Meredith war nicht sicher, ob es eine Aussage an ihre Adresse war oder ob Jane lediglich laut gedacht hatte. Sie war jedenfalls geneigt, Jane zuzustimmen. Hughs Nervosität würde in einer endgültigen Verhandlung wegen Mordes – falls es dazu kam – sicherlich noch zunehmen. Der schlechte Eindruck, den er jetzt machte, würde sich höchstens verstärken. Als Hugh mit seiner Aussage fertig war, kehrte er zu seinem Platz zurück. Ein Seitenblick zu Jane verriet Meredith, dass ihre Nachbarin Hugh fixierte wie ein Kaninchen die Schlange, während in ihren Augen Verzweiflung stand. Als Nächstes war der kleine braunhäutige Mann in dem altmodischen Anzug an der Reihe, Danny Smith, wie sich herausstellte. Er war zufällig auf den Leichnam Sonias gestoßen, während er an der Eisenbahnböschung entlang zu dem Platz zurückgewandert war, wo er und seine Familie ihr Lager aufgeschlagen hatten. Er war sofort zu Mr Hugh Franklin gegangen und hatte ihm von seinem Fund berichtet, weil es erstens ein Telefon auf der Farm gab und zweitens, weil er der Meinung war, in der Toten die Ehefrau des Farmers erkannt zu haben. Danach wurde die Aussage eines Arztes verlesen, der zum Fundort gerufen worden war und Sonias Tod festgestellt hatte. Gegenwärtig wurden ausgedehnte forensische Untersuchungen angestellt, doch

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