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In einer kalten Nacht: Roman (German Edition)

In einer kalten Nacht: Roman (German Edition)

Titel: In einer kalten Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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Kinder beim Frühstück zu sehen. Und es ist wärmer.« Er gab nichts über den Zustand seiner Ehe preis, vor allem deshalb, weil er selbst nicht genau wusste, wie es darum stand.
    Quinn wechselte das Thema. »Gibt es schon Erkenntnisse aus den Vernehmungen?«
    Der DI schüttelte den Kopf. »Die Innes sind nach Hause gegangen, und Bannon wird auch gleich weg sein. Er listet uns die Namen aller Personen auf, die Zutritt zu der Wohnung hatten. In den anderen sieben Wohnungen leben ältere Leute, die sehr auf Sicherheit achten. Wir werden die Vernehmungen heute Abend beendet haben.«
    Quinn beugte sich vor, weil gerade eine E-Mail eingegangen war. »Okay, wir müssen hier etwas überprüfen.« Sie griff zum Hörer und drückte eine Schnellwahltaste. »Prof? Die Antwort auf Ihre Frage lautet drei. Ein Blinddarm, linkes Knie und ein Hundebiss am linken Knöchel. Und was haben Sie für mich …?« Sie riss leicht die Augen auf. »Ja, ja.« Daraufhin lehnte sie sich zurück und checkte das Faxgerät. »Ist an. Okay. Danke, Jack.« Quinn legte den Hörer auf und schien sich von einem milden Schock erholen zu müssen, ehe sie rasch fortfuhr: »Richtig, der Gehenkte hatte ein Loch im Gaumen.«
    Anderson sah auf. »Kommt mir bekannt vor. Klingt wie bei …«
    »Emily Corbett. Genau das habe ich auch gedacht. O’Hare sagt, das von Whyte habe einen regelmäßigen Umriss, und es gibt irgendeinen Rückstand im knochigen Teil der Wunde. Er hat einen Abstrich zum Test geschickt und wird uns so schnell wie möglich weitere Informationen liefern. Per Fax.«
    »Außerdem haben wir einen ersten Bericht vom Tatort.« Anderson wiederholte ihn aus dem Gedächtnis. »Es gibt nur sehr feine Blutspritzer oberhalb von zwei Metern, darunter nichts. Außerdem gibt es auf der Wandfarbe Spuren von Klebstoff.« Er betrachtete die Wand von Quinns Büro und schätzte anhand seiner eigenen Größe von einem Meter achtzig die Höhe ab. »Das lässt vermuten, dass er hochgezogen und erst dann verprügelt wurde. Der Mörder hat sowohl den Boden als auch die Wand mit einer Plane abgedeckt, um größere Spritzer zu vermeiden. Also wusste er, dass Blut vergossen werden würde, was wiederum bedeutet, dass der Mann noch bluten konnte. Möglicherweise konnte das Opfer sogar noch aus eigener Kraft die Treppe hinaufgehen. Vielleicht hat man den Ermordeten dorthin gelockt?«
    »Richtig. Aber eins nach dem anderen. Sie können den Umschlag jetzt öffnen, es ist keine Oscar-Nominierung.«
    Anderson schlitzte den Umschlag auf und zog ein einzelnes Blatt heraus. Er versuchte zu erkennen, was wie ein Puzzle in Schwarzweiß mit einigen grauen Flecken dazwischen aussah. Dann erkannte er, was dargestellt war, und fuhr zusammen.
    Ein großes braunes Auge, der zertrümmerte Wangenknochen und die Narbe eines Skalpells waren mit grausamer Klarheit eingefangen. Der halb kahle Schädel sah aus, als habe er ein kleines Erdbeben erduldet. Der halbe Mund war normal, die Unterlippe hing jedoch an einer Seite wie eine welkende Rose herab, und Speichel rann über das Kinn. Anderson blickte bestürzt auf. »Emily«, flüsterte er.
    Quinn nickte ernst. »Richtig. Hängen Sie es an die Wand.«
    »Ma’am, wenn es sich bei unserem Mann tatsächlich um Stephen Whyte handelt, hat er alles verdient, was er bekommen hat.«
    »Bitte noch keine Spekulationen. Wir nageln den Bastard fest, der ihn umgebracht hat, gleichgültig, welchen Grund er dafür hatte«, sagte Quinn, zog die Tastatur näher und beachtete DS Costello nicht, die einen Becher Tee und eine halbe Packung Ingwerkekse an die Brust drückte, während sie das Büro betrat. Die Finger der DCI flitzten geschickt über die Tasten, ehe sie erstarrten, als Quinn bemerkte, dass ihre DS sie schweigend beobachtete. »Ja, ich kann mit einem Computer umgehen«, fauchte sie. »Glauben Sie beide, ich würde den ganzen Tag hier herumsitzen und meine Eier schaukeln?«
    »Nicht den ganzen Tag«, erwiderte Costello und biss fröhlich von einem Ingwerkeks ab. »Und vielleicht nicht die Eier …«
    »Wir haben Sie vermisst, DS Costello. Aber nicht allzu sehr.« Quinn knallte auf die Enter-Taste, wartete und tippte mit den zerkratzten Fingernägeln. »Wenn ich mich nicht irre, haben wir drei eine Menge zu besprechen. Wir brauchen eine Strategie.«
    »Nur wir drei?«, hakte Anderson nach und vergewisserte sich, dass Costello die Tür richtig geschlossen hatte.
    »Im Moment.« Plötzlich erwachte das Faxgerät zum Leben, und Quinn zog die Seite

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