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In Einer Zaertlichen Winternacht

In Einer Zaertlichen Winternacht

Titel: In Einer Zaertlichen Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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eingetroffen, um die Ranch zu erkunden. Einer von ihnen, ein
junger Mann, der sein Cap mit dem Schirm nach hinten trug, liebte Hunde.
Notfalls würde Brad ihn dienstverpflichten.
    Er
hatte die halbe Nacht über dem Drehbuch verbracht und hin und wieder einen
Dialog verändert. Trotz seiner Bedenken gefiel ihm die Story, deren vorläufiger
Titel The Showdown lautete. Er freute sich sogar darauf, als
Schauspieler vor der Kamera zu stehen.
    Es
war ihm schwergefallen, sich auf den Text zu konzentrieren, denn immer wieder
hatte er an Meg denken müssen. Er war so sicher gewesen, dass sie beide es
diesmal schaffen würden, aber dann hatte er Carly gesehen – eine jüngere
Version der Tochter, die sie hätten haben können. Seitdem quälte er sich mit
widersprüchlichen Gefühlen und wusste nicht, wie er damit umgehen sollte.
    Es
war irrational, das gestand er sich ein. Megs Erklärung war glaubwürdig, und er
verstand, warum sie ihm die Schwangerschaft und die Fehlgeburt verheimlicht
hatte. Trotzdem war er tief verletzt.
    Olivia
sattelte bereits Cinnamon, als er sie ansprach.
    »Wohin
willst du?«
    »Rate
mal«, erwiderte sie ihm.
    »Hast
du nichts von dem Schneesturm mitbekommen, in den Meg und ich geraten sind?«
    »Doch.«
Sie stemmte sich mit der Schulter gegen Cinnamons Flanke und zog den Gurt fest.
    »Vielleicht
kann ich einen von Megs Cousins dazu überreden, dich mit dem Hubschrauber in
die Berge zu bringen.«
    »Damit
Ransom sich zu Tode erschreckt?«, entgegnete Olivia spöttisch.
    »Livie,
das Pferd hat all die Jahre ohne deine Hilfe überlebt. Warum sollte das jetzt
anders sein?«
    »Hör
auf, ihn das Pferd zu nennen. Der Hengst heißt Ransom und ist schlicht
eine Legende .«
    »Was
ist jetzt anders daran?«, wiederholte Brad.
    »Du
würdest mir nicht glauben, wenn ich es dir erzähle.«
    »Versuch’s
einfach.«
    »Träume«,
sagte sie. »Ich habe diese Träume …«
    » Träume !?«
    »Ich
wusste, dass du …«
    »Stopp!«,
unterbrach er sie. »Ich höre.«
    »Geh
mir einfach nur aus dem Weg, okay?«
    Brad
schüttelte den Kopf.
    »Er
spricht mit mir.«
    »Ein
Pferd spricht mit dir.« Er versuchte, nicht allzu skeptisch zu klingen, doch es
gelang ihm nicht.
    »In
meinen Träumen!« Seine Schwester errötete.
    »Wie
Mr Ed in der alten Fernsehserie?«
    Olivias
Augen blitzten. »Nein!«
    »Wie
dann?«
    »Ich
höre ihn einfach. Er bewegt die Lippen nicht.«
    »Okay.«
    »Du
glaubst mir?«
    »Ich
glaube dir, dass du es glaubst, Livie. Tiere bedeuten dir sehr viel, und du
machst dir schon so lange Sorgen um … Ransom. Kein Wunder, dass du auch noch
von ihm träumst.«
    Sie
ließ Cinnamons Zügel los und stemmte die Hände in die Seiten. »Hast du einen
Onlinekurs in Tiefenpsychologie gemacht? Psychoanalyse in zehn Blitzlektionen?
Als Nächstes behauptest du, dass Ransom ein unbewusstes Symbol mit sexueller
Bedeutung ist!«
    Brad
schaffte es, nicht die Augen zu verdrehen. »Wäre das denn wirklich so abwegig?«
    »Aber
ja!«
    »Warum?«
    »Weil
Ransom nicht das einzige Tier ist, von dem ich träume. Außerdem habe ich es
schon als Kind getan. Erinnerst du dich an den alten Schäferhund Simon, den wir
als Kinder hatten? Er hat mir erzählt, dass er uns verlässt – und drei
Tage später wurde er von einem Auto überfahren. Glaub mir, Ransom ist in
Gefahr. Er hat Schmerzen. Mit seinem rechten Vorderbein stimmt etwas nicht.«
    »Und
was willst du tun, wenn du ihn findest? Livie, das Pferd … Ransom ist keine
Figur in einem Disneyfilm, sondern ein wilder Mustang. Er lässt nicht zu, dass
du ihn untersuchst und ihm eine Spritze verpasst. Wenn du ihm überhaupt so nahe
kommst, trampelt er dich nieder!«
    »Das
würde er nicht tun«, beharrte sie. »Er weiß, dass ich ihm helfen will.«
    »Livie,
angenommen … nur mal angenommen, dass du dich irrst .«
    »Ich
irre mich nicht.«
    »Natürlich
nicht, denn du bist eine verdammte O’Ballivan!« Er fuhr sich durchs Haar. »Es
ist nicht mehr lange hell. Du reitest auf keinen Fall allein in die Berge, kleine
Schwester!«
    »Du
kannst ja mitkommen.«
    »Oh,
wie edel von dir. Ich würde liebend gern in einem verdammten Schneesturm
erfrieren. Verdammt, ich habe ja nichts Besseres zu tun. Ich muss nur einen
verletzten Hund pflegen, den du mir gebracht hast, und einen verdammten
Film drehen, der auch deine Idee war!«
    Olivia
lächelte. »Ist dir aufgefallen, dass du gerade dreimal hintereinander verdammt gesagt hast? Hast du schon mal erwogen, zu koffeinfreiem Kaffee zu

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