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In Einer Zaertlichen Winternacht

In Einer Zaertlichen Winternacht

Titel: In Einer Zaertlichen Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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entfernt«, sagte Brad. »Wahrscheinlich
sollte ich dich zurückbringen.«
    »Und
danach reitest du hierher zurück und suchst Ransom?«
    »Ja.«
    »Allein!?«
    Er
nickte. Früher wäre Big John mit ihm zusammen aufgebrochen. Jetzt gab es
niemanden mehr, den er fragen konnte.
    »Ich
bleibe.« Meg bewegte sich, als wollte sie mit den Füßen auf den Boden stampfen.
»Du hast mich zu dieser Suchaktion eingeladen , falls du das vergessen
haben solltest.«
    »Ich
hätte es nicht tun sollen. Wenn dir etwas passiert …«
    »Ich
bin ein großes Mädchen, Brad«, unterbrach sie ihn scharf.
    Er
musterte sie, und wie immer gefiel ihm, was er sah. Es gefiel ihm sogar so
sehr, dass er einen trockenen Mund bekam und schlucken musste. »Trotz deiner
glorreichen Vorfahren bist du keine passende Gegnerin für ein Rudel Wölfe, Meg.
Oder für einen Schneesturm oder eine Schlucht, die von hier bis China reicht.«
    »Wenn du damit fertig wirst, werde ich es auch!«
    Er
raufte sich das Haar. Er hatte sie tatsächlich eingeladen, ihn zu begleiten,
aber nicht, weil er sie in Gefahr bringen wollte, sondern weil er insgeheim
gehofft hatte, dass sie sich einen Schlafsack teilen würden.
    Was
um alles in der Welt hatte er sich nur dabei gedacht?
    Die
wesentlichere Frage war, womit er gedacht hatte – jedenfalls nicht
mit dem Gehirn.
    »Lass
uns weiterreiten«, schlug sie vor, als er schwieg. Auf der Ranch hatte er ihr
einen Feldstecher gegeben. Den zog sie jetzt unter dem Thermohemd und der Jacke
hervor. »Wir haben ein Pferd zu finden.«
    Brad
nickte und verschränkte die Hände, um ihr beim Aufsitzen zu helfen. Sie zögerte
einen Moment, bevor sie den linken Fuß in den Steigbügel stellte.
    »Dieses
Pferd ist riesig«, sagte sie mit leicht geröteten Wangen.
    »Wir
hätten ihn Giant nennen sollen«, erwiderte er belustigt. Wie ihre Cousinen war
auch Meg praktisch auf dem Rücken eines Pferdes aufgewachsen – genau wie
er, Olivia und die Zwillinge. Daher deutete sie jede höfliche Geste von ihm als
Kritik an ihren Reitkünsten.
    Eine
Dreiviertelstunde später entdeckte Ransom die beiden Reiter. Das Tier stand auf
der Kuppe einer felsigen Anhöhe.
    »Da
ist er!«, flüsterte sie. »Warte, bis ich Jesse erzähle, dass es ihn wirklich
gibt!«
    Nach
ein paar Sekunden reichte sie Brad den Feldstecher.
    Brad
stockte der Atem, so umwerfend sah der Hengst aus, trotzig und voller Kraft.
Erst nach einer Weile kam er auf den Gedanken, das Tier nach offenen Wunden
abzusuchen. Selbst durch den Feldstecher war die Entfernung für eine sichere
Diagnose zu groß, aber Ransom schien nicht zu lahmen, und Blut war nirgends zu
erkennen. Brad konnte Olivia guten Gewissens melden, dass das Objekt ihrer
tierärztlichen Begierde wohlauf war.
    Bevor
er das Fernglas sinken ließ, inspizierte er das Umfeld des Hengstes – und
entdeckte zwei Stuten. Brad schmunzelte. Ransom hatte sich einen Harem
zugelegt.
    »Er
hat Gesellschaft«, verkündete er und reichte Meg den Feldstecher.
    Meg
strahlte. »Die Stuten sind wunderschön«, wisperte sie, als hätte sie Angst, die
Pferde zu erschrecken. »Und Ransom weiß, dass wir hier sind. Es ist, als wollte
er, dass wir mit eigenen Augen sehen, wie gut es ihm geht.«
    Brad
schlug den Kragen hoch und wünschte, er hätte einen Hut aufgesetzt. Er hatte
daran gedacht, es jedoch gelassen. Er wollte sich nicht wie ein Cowboy
ausstaffieren, denn nach den Maßstäben der McKettricks war er längst keiner
mehr. »Ja, er weiß es«, bestätigte er, »aber ich glaube eher, dass er uns
herausfordern will. Versucht doch, mich einzufangen, würde er uns zurufen, wenn
er sprechen könnte.«
    Megs
Gesicht schien zu glühen. Brad stellte sich vor, wie er sie auszog und sich an
ihrer Haut wärmte, bis er dann irgendwann vor Altersschwäche sterben würde.
    »Was
ist mit dem versprochenen Kaffee?«, fragte sie lächelnd.
    Nachdem
sie Brads Küche auf der Stone-Creek-Ranch gesehen hatte, rechnete Meg damit,
dass sich die angebliche Schutzhütte als luxuriöses Cottage mit Whirlpool und
Internetanschluss entpuppen würde. Aber es war tatsächlich eine Hütte –
zusammengezimmert aus verwitterten Brettern. Es gab einen Unterstand für die
Pferde, aber keine Scheune mit Heu. Deshalb gab Brad den Tieren Hafer aus einem
luftdichten Behälter und füllte zwei Eimer mit Wasser aus einer rostigen Pumpe.
    Natürlich
hätte Meg schon in die Schutzhütte gehen und Feuer machen können, um Kaffee zu
kochen, aber Brad bei der Arbeit zuzusehen, war einfach

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