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In einer zartlichen Winternacht Hor auf die Stimme deines Herzens

In einer zartlichen Winternacht Hor auf die Stimme deines Herzens

Titel: In einer zartlichen Winternacht Hor auf die Stimme deines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miller Linda Lael
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oder in den Bergen nach entlaufenen Kälbern sucht.“
    „Hört es je auf, wehzutun?“, fragte Carly mit leiser zitternder Stimme.
    Meg schloss die Augen.
Hört es je auf, wehzutun?
    „Du wirst deinen Dad nie vergessen, falls du das meinst“, erwiderte Olivia, „aber es wird leichter werden. Brad, unsere Schwestern und ich hatten Glück. Wir hatten Big John, unseren Großvater – so, wie du Meg hast.“
    Brad schob seinen Stuhl zurück, ging ans Fenster über der Spüle und schaute hinaus.
    „Big John ist auch gestorben“, fuhr Olivia fort, „aber da waren wir alle schon erwachsen. Er war für uns da, als es darauf ankam, und jetzt haben wir uns.“
    Carly sah Meg an. „Du stirbst doch nicht auch, oder? Du stirbst nicht und lässt mich allein?“
    Meg erhob sich und umarmte das Mädchen. „Ich bin für dich da!“, versprach sie.
    Erst nach einem langen Moment löste Carly sich von ihr. „Wo soll ich schlafen?“
    „Wie wäre es mit meinem Zimmer?“, antwortete Olivia. „Es hat zwei Betten. Du kannst das am Fenster haben, wenn du möchtest.“
    „Sie bleiben auch?“
    „Ja, bis morgen“, erwiderte Olivia.
    Carly wirkte erleichtert, denn sie wollte nicht allein schlafen. Je mehr Menschen um sie herum waren, desto sicherer fühlte sie sich. „Ich glaube, ich lege mich jetzt hin. Darf Willie bei mir schlafen?“
    „Ja, aber ich glaube, er muss erst mal nach draußen.“
    Wortlos ging Brad mit dem Hund ins Freie, kehrte schnell wieder zurück und sah dem Hund nach, als er hinter dem Mädchen die Treppe hinaufstieg. Olivia folgte den beiden.
    „Danke“, sagte Meg, als sie mit Brad allein war. „Du warst wunderbar.“
    Er machte sich daran, den Tisch abzuräumen.
    Sie hielt seinen Arm fest. „Brad, was …“
    „Mein Großvater“, sagte er. „Mir ist gerade bewusst geworden, wie sehr ich ihn vermisse. Und wie viel ich bereue.“
    Sie nickte und wartete ab.
    „Es tut mir leid, Meg, dass dein Dad fort ist und du keine Chance hattest, ihn richtig kennenzulernen. Dass du es mit Carly schwer haben wirst. Aber vor allem tut mir leid, dass
ich
nichts tun kann, um dir die Situation zu erleichtern.“
    „Du könntest mich halten!“, sagte Meg.
    Behutsam zog er sie an sich und küsste sie auf die Stirn. „Ja, das könnte ich.“
    Sie hätte ihn gern gefragt, ob er es ernst gemeint hatte, dass er sie liebte, aber wenn er seine Worte zurücknahm oder irgendwie einschränkte, würde sie es nicht ertragen – nicht jetzt, während sie um den Vater trauerte, den sie schon vor vielen Jahren verloren hatte.
    Eine Weile standen sie reglos da, dann räumten sie zusammen die Küche auf. Danach löschte Brad das Licht, und Meg wartete an der Treppe auf ihn.
    In seinem Zimmer zogen sie sich aus, gingen zu Bett und schmiegten sich aneinander.
    Ich liebe dich, dachte Meg.
    Sie schliefen nicht miteinander, und sie sprachen nicht.
    Dennoch spürte Meg, wie in ihr etwas vorging, und als sie die Augen schloss, war sie fest überzeugt, dass trotzdem alles gut werden würde.
    Beim Einschlafen musste sie an Angus denken.
    Er hatte sich ihr lange nicht mehr gezeigt. Wo mochte der alte Cowboy jetzt sein?

10. KAPITEL
    L ur Verärgerung der Filmleute schneite es in diesem Jahr früher als sonst. Brad war oft in Flagstaff, um Szenen in einem Studio zu drehen. Widerwillig hatte er zugeben müssen, dass Cynthia recht hatte – sie war tatsächlich ideal für die Rolle der Sarah Jane Stone. Meg kam hin und wieder ans Set, hielt sich jedoch fern, wenn die Liebesszenen auf dem Plan standen.
    Ihr gingen so viele andere Dinge durch den Kopf. Langsam, aber sicher fanden sie und Carly zueinander. Es war ein beschwerlicher Prozess, denn es gab auch Rückschläge, doch mit der Hilfe eines Familientherapeuten tasteten sie sich vorwärts.
    Und dann kam der Tag, an dem Carlys Filmszene aufgenommen wurde. Das Mädchen spielte eine namenlose junge Frau, die Brad auf einer Party ein Glas Punsch brachte. Immer wieder hatte Carly ihren Text gelernt. „Gern geschehen, Mister“, erwiderte sie auf sein
Danke
. Sie war fest davon überzeugt, dass es keine kleinen Rollen gab, sondern nur kleine Schauspieler.
    Der kurze Auftritt vor der Kamera war etwas, an das sie sich an den schweren Tagen nach Teds Tod klammern konnte, und Meg würde Brad ewig dafür dankbar sein, dass er Carly die Rolle besorgt hatte. Außerdem verbrachten die beiden Schwestern viel Zeit in seinem Haus, wenn er nicht da war, und kümmerten sich um Willie. Mehr und mehr fühlten

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