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In einer zartlichen Winternacht Hor auf die Stimme deines Herzens

In einer zartlichen Winternacht Hor auf die Stimme deines Herzens

Titel: In einer zartlichen Winternacht Hor auf die Stimme deines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miller Linda Lael
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Spiegel über dem Waschbecken schaute ihr ein blasses Gesicht entgegen.
    Na los, McKettrick! befahl sie sich.
Ich muss es hinter mich bringen.
    Fünf Minuten später starrte sie ängstlich, aber auch erwartungsvoll auf den Teststreifen.
    Es klopfte leise an der Tür, und Brad kam herein.
    „Die Spannung bringt mich um!“, gab er zu.
    Meg zeigte ihm den Teststreifen.
    Und sein Jubel hallte von jeder Wand des ehrwürdigen alten Hauses wider.
    „Ich glaube, ich habe eine Zukunft im Showbusiness“, vertraute Carly später am Abend Brad an, als sie in die Küche kam, um Gute Nacht zu sagen. Sie hatte sich ihre Szene mindestens vierzehn Mal angeschaut.
    „Ich glaube, du hast eine Zukunft in der achten Klasse!“, erwiderte Meg lächelnd.
    „Und wenn meine Szene auf dem Fußboden im Schneideraum landet?“ Offenbar hatte Carly sich im Internet übers Filmemachen informiert.
    „Das lasse ich nicht zu“, versprach Brad, „und jetzt ab ins Bett, Carly. Schauspielerinnen brauchen ihren Schönheitsschlaf, weißt du doch.“
    Das Mädchen nickte und ging mit seiner DVD nach oben. Willie, der Carly den ganzen Abend gefolgt war, seufzte betrübt und ließ sich zu Brads Füßen nieder, den Kopf auf den Vorderpfoten.
    Brad streichelte den Hund. „Sieht aus, als hätte Carly schon einen treuen Fan.“
    Meg lachte. „Mehr als
einen
. Ich bin einer, und du auch, und Eve verwöhnt die Kleine, und für die Mädchen von Rance und Keegan ist Carly die Berühmtheit schlechthin in der Familie.“
    „Hol sie hin und wieder auf die Erde zurück“, riet Brad.
    Obwohl die Themen Baby und Heirat in der Luft lagen, unterhielten sie sich über andere Dinge. Brad war das recht – sie hatten noch genug Zeit, Pläne zu schmieden.
    „Ihre Lehrer haben mir erzählt, dass sie ein technisches Genie ist. Letzte Woche hat sie die Uhr am DVD-Player repariert“, berichtete Meg.
    „Schon nächste Woche sind wir mit dem Film fertig.“ Er trank seinen Kaffee aus. „Jedenfalls mit den Innenaufnahmen. Den Überfall auf die Postkutsche und den Rest müssen wir im Frühjahr drehen. Meinst du, du könntest in deinem Terminplan eine Hochzeit unterbringen?“
    Sie errötete, sah dabei sehr anmutig aus und nickte.
    „Ich würde jetzt gern bei dir bleiben, aber ich muss morgen früh ins Studio“, sagte er. Sie waren sich einig, nicht miteinander zu schlafen, wenn Carly im Haus war – das würde sich ändern, sobald sie verheiratet waren.
    „Ich verstehe“, erwiderte Meg.
    „Wirklich, Meg?“, fragte er leise. „Ich liebe dich. Ich will dich heiraten und hätte es auch getan, wenn du nicht schwanger wärst.“
    Und dann sprach sie die Worte aus, auf die er wartete. Bisher hatte sie es nur getan, wenn sie in seinen Armen lag.
    „Ich liebe dich auch, Brad O’Ballivan.“
    Er stand auf, zog sie an sich und küsste sie voller Zärtlichkeit.
    „Aber da ist noch etwas, das du wissen musst“, meinte Meg danach.
    Brad erstarrte und sah sie gespannt an.
    „Als kleines Mädchen habe ich Angus McKettrick zum ersten Mal gesehen“, begann sie leise. „Jetzt ist er auch hier.“
    Er dachte an den Blick, den sie vorhin über seine Schulter geworfen hatte. Und an den seltsamen Ausdruck in ihren Augen. Er hatte sich umgedreht, aber nichts Ungewöhnliches gesehen.
    „Wenn du meinst“, sagte er nach einem Moment. „Ich glaube es dir.“
    Meg strahlte ihn an. „Wirklich?“
    „Wirklich“, bestätigte er, obwohl es nicht ganz stimmte. Er
wollte
ihr glauben und hoffte, dass er es irgendwann auch konnte.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. „Ich würde dich ja gern bitten, bei mir zu übernachten. Immerhin sind wir verlobt“, flüsterte sie. „Aber Angus ist sogar noch altmodischer als du.“
    Brad lachte fröhlich, wünschte ihr eine gute Nacht und schaute zu Willie hinunter.
    Der Hund wedelte freudig mit dem Schwanz und sah zu jemandem hoch, der nicht da war.
    Kein Zweifel, dachte Brad, als er in den Wagen stieg, um zur Stone-Creek-Ranch zurückfahren, zwischen Himmel und Erde gibt es mehr Dinge, als unser Verstand es sich träumen lässt.
    „Wo bist du gewesen?“, fragte Meg und wusste nicht, ob sie erleichtert oder verärgert sein sollte.
    „Du hast immer gewusst, dass ich nicht für immer bleiben kann“, antwortete Angus. Er sah älter, aber auch zufriedener aus als jemals zuvor. „Ich dachte mir, du solltest dich daran gewöhnen, dass ich nicht mehr da bin.“
    Megs Augen wurden feucht, und sie blinzelte heftig. Einerseits

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