In eisige Höhen
organisieren und zu leiten. Wir sind Fachmänner darin, Ihre Träume Wirklichkeit werden zu lassen, und arbeiten mit Ihnen gemeinsam daran, daß Sie Ihr Ziel erreichen. Wir werden Sie nicht einen Berg hochzerren – Sie werden hart arbeiten müssen –, aber wir können Ihnen für Ihr Abenteuer ein Maximum an Sicherheit und die größten Erfolgsaussichten garantieren.
Auf jene, die es wagen, ihre Träume zu realisieren, wartet eine Erfahrung, die mit Worten nicht zu beschreiben ist. Wir laden Sie ein, mit uns den Berg Ihrer Wahl zu besteigen.
1996 verlangte Hall 65000 Dollar pro Kopf, um seine Kunden auf den höchsten Punkt der Erde zu führen. Eine Menge Geld, zweifellos – mein Haus in Seattle ist mit einer ebenso hohen Hypothek belastet –, und diese Summe schloß weder den Flug nach Nepal noch die für die Besteigung erforderliche Ausrüstung ein. Kein Unternehmen verlangte so viel wie Hall – ein paar seiner Konkurrenten berechneten sogar nur ein Drittel von Halls Preis. Aber dank seiner phänomenalen Erfolgsquote hatte Hall keine Probleme, die Plätze dieser, seiner achten, Expedition auf den Everest zu füllen. Wenn man versessen darauf war, den Gipfel zu erklimmen und irgendwie die nötige Kohle auftreiben konnte, war es nur logisch, sich für
Adventure Consultants
zu entscheiden.
Am Morgen des 31. März, zwei Tage nach der Ankunft in Katmandu, überquerte die versammelte Mannschaft der 1996
Adventure Consultant Everest Expedition
das Rollfeld des Tribhuvan International Airport und stieg an Bord eines russischen Mi-17-Hubschraubers der Asian Airlines. Das Ding, ein zerbeultes Relikt des Afghanistan-Krieges, war mit sechsundzwanzig Plätzen so groß wie ein Schulbus und sah aus, als wäre es in irgendeinem Hinterhof zusammengenietet worden. Der Pilot verriegelte die Tür und verteilte an alle Wattebäuschchen, die man sich in die Ohren stopfen sollte. Und dann hob sich das dinosaurierhafte Gefährt unter Mark und Bein erschütterndem Dröhnen schwerfällig in die Luft.
Auf dem Boden stapelten sich See- und Rucksäcke sowie Pappkartons. Die menschliche Fracht saß entlang der Außenwand eingepfercht auf Klappsitzen, ins Helikopterinnere blikkend, die Knie an die Brust gezwängt. Das ohrenbetäubende Dröhnen der Turbinen schloß jede Art der Unterhaltung von vornherein aus. Es war beileibe keine bequeme Reise, aber niemand beschwerte sich.
Ton Hornbeins Expedition von 1963 trat ihren langen Marsch auf den Everest von Banepa aus an, etwa zwölf Meilen von Katmandu entfernt, und wanderte 31 Tage hindurch zum Basislager. Wie die meisten modernen Everester hatten wir uns dafür entschieden, den Großteil jener steilen, staubigen Meilen zu überspringen. Der Hubschrauber sollte uns im fernen Lukla absetzen, einem 2800 Meter hoch gelegenen Dorf im Himalaja. Der Flug würde uns im Vergleich zu Hornbeins Treck drei Wochen Zeit sparen, vorausgesetzt, wir stürzten nicht ab.
Ich blickte mich im Inneren des geräumigen Hubschraubers um und versuchte, mir die Namen meiner Kameraden ins Gedächtnis zurückzurufen. Abgesehen von den beiden Bergführern Rob Hall und Andy Harris war da Helen Wilton, eine einunddreißigjährige Mutter von vier Kindern, die gerade ihre dritte Saison als Leiterin des Basislagers antrat. Caroline Makkenzie – eine hervorragende Bergsteigerin und Ärztin Ende Zwanzig – war die Expeditionsärztin und würde, genau wie Helen, nicht über das Basislager hinausgehen. Lou Kasischke, der vornehme Anwalt, den ich bereits am Flughafen kennengelernt hatte, hatte sechs der Sieben Gipfel bestiegen – ebenso wie die siebenundvierzigjährige Yasuko Namba, eine schweigsame Personalleiterin, die in der Tokioter Filiale von Federal Express arbeitete. Beck Weathers, neunundvierzig, war ein geschwätziger Pathologe aus Dallas. Stuart Hutchison, vierunddreißig, war ein vergeistigter, irgendwie unsicher wirkender Kardiologe aus Kanada, der sich Urlaub von einem Forschungsstipendium genommen hatte. John Taske, mit sechsundfünfzig das älteste Mitglied unserer Gruppe, war ein Anästhesist aus Brisbane, der nach seinem Ausscheiden aus der australischen Armee mit der Bergsteigerei angefangen hatte. Frank Fischbeck, dreiundfünfzig, ein adretter eleganter Verleger aus Hongkong, hatte sich dreimal mit einem Konkurrenten Halls am Everest versucht. 1994 war er bis zum Südgipfel vorgedrungen, nur einhundert Höhenmeter unterhalb der Bergspitze. Doug Hansen, sechsundvierzig, war ein amerikanischer
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