In geheimer Mission 03 - Duell in der Felsenschlucht
nach hinten, sodass es nur noch auf einer Schulter lag, schob das Gewehr auf den Rücken und zog dem Klon den Helm vom Kopf.
Obwohl die Deathwatch bereits erfahren hatte, auf welchem genetischen Spender die Klonarmee der Republik basierte, war Shiv unwillkürlich beeindruckt, wie sehr dieser Klon Jango Fett ähnelte. Shiv hatte Fett gekannt, und soweit er es beurteilen konnte, bestand der einzige Unterschied zu diesem Mann darin, dass Fett ein Gesicht voller Narben gehabt hatte.
Shiv legte den Helm des Soldaten auf den Boden. Er registrierte, dass der Mann noch atmete.
Dookus Anweisungen waren unmissverständlich: Shiv durfte niemanden töten, bis das Schiff von Kynachi auf Vaced angekommen war. Und er musste Vaced ungesehen verlassen. Also griff er an seinen Gürtel, wickelte ein langes, dünnes Stück Plastifiber ab und fesselte den Klonsoldaten damit an den Händen und Füßen. Danach riss er ein Stück des Tarnnetzes ab, band es dem Klon vor den Mund und knebelte ihn. Mit einem Zipfel verband er ihm die Augen. Daraufhin schleppte er ihn zu einem Baumstamm und fesselte ihn mit einem weiteren Stück Plastifiber.
Hinterher hob er den Helm des Soldaten auf, warf einen Blick hinein und sah den eingebauten Comlink. Er wollte keine Zeit damit verschwenden, das System auszubauen, also warf er den kompletten Helm in sein Tarnnetz und ging an seinem Speeder Bike vorbei zu dem Baum, den er sich bereits als Feuerstand ausgesucht hatte. Dieser war hoch und stabil zugleich und die obersten Äste schwankten so wenig, dass es für einen Scharfschützen von Shivs Kaliber kein Problem darstellte. Mit seinem Jetpack wäre er zwar mühelos bis an den Baumwipfel gekommen, doch die Düsenstrahlen wären vom Raumhafen aus zu sehen gewesen. Also rammte er seine Steigeisen in die Baumrinde und kletterte nach oben.
An seinem Sitzplatz angekommen, sicherte er sich mit einem Gurt an einem dicken Ast. Er holte den Helm des Klons aus dem Tarnnetz und hängte ihn an ein paar Zweige in der Nähe seines Kopfes.
Shiv suchte das Grasfeld ab, das sich unterhalb der Bäume erstreckte. Er sah die Reptaviane, die sich noch immer ausruhten. Er hoffte, dass sie noch eine Weile blieben, wo sie waren.
Shiv holte sein Gewehr vom Rücken und zog das einschiebbare Zielfernrohr heraus. Es übertrug visuelle Daten direkt zu dem optischen Display in seinem T-Visier, wodurch er den Fokuspunkt des Fernrohrs sehen konnte, ohne seinen Helm abnehmen zu müssen. Er stemmte den Gewehrkolben an die rechte Schulter und legte den Lauf auf einem weiteren Ast auf, um stabiler zielen zu können. Shiv ließ die Mündung auf dem Ast ausbalanciert wandern und suchte nach dem Schiff, mit dem der Klonsoldat nach Vaced gekommen war.
Während er das Zielfernrohr von Schiff zu Schiff bewegte, bemerkte er unter anderem einen Arconier, der anscheinend eine Düsenplatte an ein altes Kurierschiff schweißte. Und dann sah er einen Mann mit einem Poncho, der auf dem Rücken eines corellianischen YT-1760-Transporters kniete. Als der Mann den Kopf drehte, begegnete Shiv exakt das gleiche Gesicht wie bei dem Klon, den er gefangen genommen hatte.
Er sichtete zwei weitere Gestalten auf dem Rücken des corellianischen Transporters. Zu Shivs großem Erstaunen war eine davon ein Separatisten-Kommandodroide der BX-Serie. Die andere Person war eine Frau.
Shiv runzelte die Stirn. Count Dooku hatte nichts von einem Kommandodroiden gesagt. Er fragte sich, ob Dooku von dem Droiden gewusst hatte und ob es noch mehr gab, das ihm der Separatistenanführer vorenthalten hatte.
Shiv ließ das Zielfernrohr schweifen und sah zwei weitere Klonkrieger, die unter dem Schiff auf- und abgingen. Und dann fiel ihm eine dritte Gestalt auf dem Boden neben der Einstiegsrampe auf: ein blauhäutiger Junge, den er sofort anhand des Hologramms, das Dooku ihm gezeigt hatte, identifizierte: Nuru Kungurama, der Jedi.
Shiv holte tief Luft und ließ sie langsam wieder ausströmen. Seine Ausbildung hatte auch Unterrichtseinheiten über Begegnungen der Mandalorianer mit den Jedi enthalten, weshalb er wusste, dass er ruhig bleiben musste, da Jedi dafür berüchtigt waren, starke Emotionen spüren zu können. Manche Ausbilder hatten behauptet, dass ein Jedi die Wut und Aufregung eines Gegners so einfach fühlen konnte wie ein Mikrobarometer den Atmosphärendruck.
Shiv erhöhte den Vergrößerungsfaktor des Zielfernrohrs und zoomte auf Kunguramas Kopf. In diesem Moment drehte sich der Junge um und blickte in Richtung
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