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In glücklichen Umständen

In glücklichen Umständen

Titel: In glücklichen Umständen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Cooper
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einem erzählt, eben dies verschaffe einem die Mitgliedschaft im
    Himmlischen Club. Wo es bestimmt ebenso viele Verbote gibt wie hienieden.
    Als ich aufgelegt hatte, sagte Ben: «Hast du gewußt, daß ein bestimmter Stamm in Südostasien im dritten Jahrhundert Ratten angebetet hat?»
    «Hoffentlich hört Marsha nichts davon», sagte ich und wünschte, ich wäre etwas entgegenkommender gewesen. «Das ist nicht gerade ein Trost. Erzähl mir lieber etwas, das mir Spaß macht, los...» Ich holte Milch aus dem Kühlschrank und fing an, Kakao zu machen.
    Ben blätterte in dem aus lauter Eselsohren bestehenden Taschenbuch, das er dauernd bei sich hatte. «Die Hoden eines Blauwals wiegen 150 Kilo das Stück.»
    Ich schüttelte finster den Kopf und setzte den Büchsenöffner an.
    «Fleischrinder haben einen schwächeren Sexualtrieb als Milchkinder.»
    «Kinder?»
    «Entschuldigung, Rinder. Es ist ein Fleck drauf.»
    Ich schüttelte wieder den Kopf und seufzte.
    Ben las verzweifelt weiter: «Die Polizei bekam eine Menge Anrufe, nachdem in der High Street von Chelmsford eine Ratte gesehen wurde, die mit dem Kopf in einem Joghurtbecher steckengeblieben war. Ist das vielleicht besser?»
    Ich lachte. Ich lachte so sehr, daß ich mich hinsetzen mußte. «Die arme Ratte», keuchte ich mitfühlend, «aber das ist viel lustiger als die Walhoden.»
    «Es soll aber nicht lustig sein», sagte Ben gereizt. «Es ist eine Sammlung merkwürdiger und interessanter Fakten aus dem Tierreich, mehr nicht. Ich finde sie faszinierend.»
    «Steht nicht auch drin, ob es ein Institut für künstliche Besamung von Sealyham-Terriern gibt?» fragte ich verzweifelt. Wenn es so weiterging, würde Lulus hohe Zeit bald vorbei sein, und ich konnte mich auf einen überstürzten Umzug in ein Busdepot in Bridlington gefaßt machen. Ich hatte während meiner Ehe in zweckentfremdeten Schulhäusern, einer Abtei, einem Schloß, einem Domhof, einem Londoner Häuserblock, auf einer Farm und auf einem Schnürboden gewohnt und fand, daß ich meine Anpassungsfähigkeit zur Genüge bewiesen hatte.
    «Du wolltest doch Hetty anrufen», erinnerte mich Ben.
    Ich fing an, die Nummer zu wählen, ehe ich meinen Kakaobecher absetzte... Ich fing noch einmal an. Hetty war zu Haus, zwischen Sherry und Sprechstunde, die beste Zeit, mit ihr zu reden.
    «Wie war das Decken?»
    «Ein Fiasko. Ihre Beine waren zu lang. Aber sie ist nicht mehr scharf auf ihn und ich auch nicht.»
    «Wenn du dich nicht beeilst, ist es zu spät», warnte sie.
    «Ich weiß. Aber wo finde ich einen Sealyham-Rüden mit Papieren, der sie nimmt, ohne lange rumzumachen? Die Puddisey-Zucht ist doch die einzige weit und breit, sagtest du.»
    «Die alte Minze denkt sich immer schnell was aus, um dem Weibchen die Schuld zu geben, wenn ihre Jungs es nicht schaffen. Wahrscheinlich sind sie sowieso alle schwul. Das habe ich schon oft gedacht. Lulus Beine sind Klasse, genau richtig. Du wirst etwas weiter fahren müssen und es mit einem Tartan probieren. Robespierre wäre am besten. Ein schöner, kräftiger, geiler Rüde. Kein Risiko. Hat mehr Sealyhams gezeugt, als ich Ferkel zur Welt gebracht hab.» Sie lachte heiser, und ich schöpfte plötzlich wieder Hoffnung.
    «Wo wäre das?»
    «Bunty Finch. Die Finch-Zwillinge waren mal ein Begriff bei Züchtern und bei allen Ausstellungen vertreten. Jetzt haben sie das eigentliche Geschäft aufgegeben. Decken nur noch ein bißchen, zeigen aber nicht mehr viel.»
    «Sind sie schon so alt?»
    «Sag ihnen, ich hätte Robby empfohlen. Er muß jetzt sechs oder sieben sein, aber er ist sehr zuverlässig. Wirklich!
    Ich hab erlebt, wie er in seiner besten Zeit vier Stück am Tag bedient hat, und dann ist er weggelaufen, um im Dorf ein paar Hündinnen aufzureißen.» Ich fragte mich, ob das auch irgendwo in Bens Buch stand. «Ruf sie heute abend an. Wenn nicht Robespierre, dann meinetwegen Tartan Trespasser III.» sagte Hetty. Aber ich hatte mich schon auf den schneidigen Herzensbrecher versteift.
    In der Hoffnung, die Finch-Zwillinge würden nicht allzu früh schlafen gehen, rief ich die Nummer an, die Hetty mir gegeben hatte. Bunty Finch klang frisch genug, um nicht zu sagen munter. Sie fragte, ob Lulu es schon «versucht» hätte, und da sie so freundlich war, berichtete ich über die mißglückte Paarung von heute morgen.
    «Puh!» schnaubte sie. «Das ist ein Schlappschwanz. Wenn er auf den Geschmack gekommen ist, ist er allerdings nicht übel. Ich persönlich hab nie sehr auf ihn

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