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In goldenen Ketten

In goldenen Ketten

Titel: In goldenen Ketten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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bin Carmen Colenso .« Ihre Stimme klang gespielt nonchalant. »Sie haben
vermutlich schon von meinem Bruder Raymond Paxton gehört
— dem berühmten Filmstar.«
    Dedini erlaubte mir, von seinem Büro
aus zu telefonieren, während er sich mit Carmen beschäftigte, und ich rief als
erstes Paxtons Geheimnummer an. Eva Baers Stimme
antwortete, und sie klang ein bißchen abgehetzt.
    »Hier spricht Rick«, sagte ich.
»Ich möchte Sie und Paxton in einer Stunde drüben in
meinem Haus sprechen. Ich habe Carmen gefunden.«
    »Das ist eine herrliche
Nachricht, Rick!« sagte sie enthusiastisch. »Ist mit ihr alles in Ordnung?«
    »Sie lebt, und ich hoffe, es
wird dabei bleiben«, sagte ich. »Und richten Sie Paxton von mir aus, daß er, wenn Sie nicht mit dabei sind, nicht zur Haustür
hereinkommt.«
    »Ich werde es ihm ausrichten,
Rick.« Ihre Stimme klang verblüfft. »Aber ich verstehe nicht, inwiefern ich so—«
    Ich legte auf, während sie sich
noch wunderte, rief Shoemakers Privatnummer an und wiederholte mein Sprüchlein.
    »Ich bin entzückt, das zu
hören«, sagte er. »Wo ist sie jetzt?«
    »In Sicherheit«, sagte ich.
    »Hören Sie, Holman «,
in seiner Stimme lag eine gewisse Schärfe, »zufällig bin ich ihr
Psychoanalytiker.«
    »Im Augenblick braucht sie
einen Internisten, und den wird sie bekommen«, fuhr ich ihn an.
    »Darüber können wir später
reden«, sagte er kalt. »Nur beantworten Sie mir sofort eine Frage, Holman ! Was, zum Teufel, haben Sie heute
vormittag mit meiner Sekretärin angestellt?«
    »Sie meinen das blonde Mädchen,
das im Vorzimmer sitzt?« fragte ich unschuldig. »Ich habe auf Wiedersehen
gesagt, als ich vorbeiging, mehr nicht.«
    »Es schien mir sehr auffällig,
daß sie fast zum selben Zeitpunkt verschwunden ist, als Sie meine Praxis
verließen!« fauchte er.
    »Vielleicht ist sie
ausgegangen, um sich einen guten Psychoanalytiker zu suchen?« sagte ich und
legte schnell auf. Jackie Erikson schnurrte wie eine Katze, als sie meine
Stimme hörte. »Ich hoffe, Sie sind heute abend nicht
beschäftigt, Mr. Holman ? Ich habe das seltsame
Gefühl, daß ich demnächst wieder einen Anfall von Schluckauf bekommen werde!
Wollen Sie nicht wieder Ihre wunderbare patentierte Heilmethode bei mir in
meiner Wohnung anwenden? Und morgen früh könnten Sie beim Nachhausefahren eines meiner Seidenunterhöschen anziehen und sehen, wie Sie sich den glotzenden
Taxifahrer vom Hals schaffen!«
    »Vielleicht später?« sagte ich.
»Bergsteigen macht in den frühen Morgenstunden immer am meisten Spaß. Im Ernst
— ich möchte, daß du in einer Stunde in mein Haus herüberkommst. Ich habe
gerade Carmen gefunden.«
    »Ist sie okay?« Ihre Stimme
klang besorgt. »Körperlich, meine ich, Rick?«
    »Sie ist in nicht besonders
guter Verfassung«, sagte ich. »Aber meiner Ansicht nach wird sie bald wieder in
Ordnung sein.«
    »Wie wundervoll.« Die
Begeisterung schwand plötzlich aus ihrer Stimme. »Gerade fällt’s mir ein, Rick! Da war heute nachmittag ein Artikel
über Mitford in der Zeitung. Jemand hat gegen acht Uhr heute früh seine Leiche
gefunden.«
    »Darüber wollen wir uns zu
gegebener Zeit den Kopf zerbrechen«, sagte ich. »Bis in einer Stunde also.«
    Warren senior meldete sich am Telefon in seinem Haus auf den Palisades mit seiner üblichen befehlsgewohnten Stimme.
    »Hier spricht Rick Holman , alias Captain Shoemaker von der Geisterabteilung
Los Angeles, Mr. Warren«, sagte ich, und er lachte leise. »Kann ich Ihren Sohn
sprechen?«
    »Er ist hier.« Eine flüchtige
Pause entstand, bevor er fragte: »Glauben Sie, daß Sie auch bald mit mir
sprechen werden?«
    »Sehr wahrscheinlich«, sagte
ich. »Und tun Sie mir einen kleinen Gefallen, Mr. Warren! Erzählen Sie Tyler
die Sache mit Holman und dem Alias, damit er nicht
total verwirrt ist, wenn er ans Telefon kommt.«
    »Ich werde es ihm erzählen«,
sagte er trocken. »Aber Tyler ist sowieso immer total verwirrt.«
    Ich wartete, wie mir schien,
ziemlich lange, bevor die aufgeblasene Stimme in scharfem Ton »Was ist?« in
mein Ohr sagte.
    »Ich dachte, es würde Sie
vielleicht interessieren, zu hören, daß ich Carmen Colenso gefunden habe«, sagte ich. »Und ich möchte, daß Sie jetzt in einer Stunde in
mein Haus kommen.«
    »Sind Sie verrückt?« zischte
er. »Ich habe am Tag unserer Scheidung jegliches Interesse an Carmen verloren.«
    »Ich lasse Ihnen von jetzt an
genau sechzig Minuten Zeit«, sagte ich ruhig. »Wenn Sie bis dahin nicht bei

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