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In goldenen Ketten

In goldenen Ketten

Titel: In goldenen Ketten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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KAPITEL
     
    P axtons Augen funkelten vor Wut, als
er mich anstarrte. »Ich dachte, sie sei hier«, fauchte er. »Das ist der einzige
Grund, weshalb ich hierher in Ihre stinkende kleine Hütte gekommen bin, Holman ! Ich verlange zu wissen, wo sich meine Schwester
jetzt aufhält!«
    »Sie ist in Sicherheit«, sagte
ich, »und wird im Augenblick aufs beste ärztlich
betreut.«
    »Warum glaubst du Rick nicht?«
fragte Jackie Erikson kalt. »Ich habe es allmählich satt, mir deine
schauspielerischen Glanzleistungen außerhalb des Studios mit ansehen zu müssen,
Ray. Auf mich wirkst du schon auf der Leinwand nicht sonderlich eindrucksvoll,
und in Wohnzimmern machst du dich einfach lächerlich.«
    »Laß dich nicht von ihr reizen,
Ray«, sagte Eva Baer schnell.
    »Vielleicht—«, warf Shoemaker
mit betont vernünftiger Stimme ein, »-könnten wir mal alle die Zähne
zusammenbeißen und das ertragen, was Holman zu sagen
hat; dann bekommen wir Carmen schneller zu Gesicht?«
    »Erwarten Sie nicht von mir,
daß ich vor lauter Eile über meine eigenen Füße stolpere«, sagte Tyler Warren
verächtlich.
    Er war mit leicht blutunterlaufenen
Augen eingetroffen, und seine herabhängenden Backen waren heftig gerötet. Es
sah ganz so aus, als habe er sich zuvor eine ganze Weile lang Mut angetrunken.
Ich fragte mich, wieviel er noch brauchen würde,
bevor die Nacht zu Ende war.
    »Vermutlich weiß jedermann, daß
Ross Mitfords Leiche gegen acht Uhr heute früh in Venice aufgefunden wurde?« sagte ich.
    »Ich habe es erst erfahren, als
Eva es mir auf dem Weg hierher erzählt hat«, sagte Paxton leise. »Aber ich scheine ja immer der letzte zu sein, der Nachrichten, die für
mich wichtig sind, zu hören bekommt. Stimmt’s, Gerry?«
    »Erzähle den Anwesenden, wie
wir gestern abend Carmen in Venice gesucht haben, Jackie«, sagte ich, »und wie wir schließlich Mitfords — noch
warme — Leiche aufgefunden haben.«
    »Okay, Rick.« Sie hob fragend
die Brauen. »Alles? Auch von Charley -Pferdchen, Chipmunk und Louey ?«
    »Laß nichts aus.«
    »Um Himmels willen«, knurrte Paxton . »In einer Minute laufe ich Amok!«
    Während Jackie mit ihrer Geschichte
begann, hatte ich Gelegenheit, meine Gäste zu betrachten. Jackie war heute abend prächtig aufgeputzt; ihr langes, schwarzes Haar
war tadellos gepflegt, und sie trug ein langes, pflaumenblaues, seidenes
Abendkleid, dessen viereckiger Ausschnitt so tief war, daß ich mich fragte, wie
ein mit einer derartigen Oberweite versehenes Mädchen nur immer daran denken
konnte, nicht allzu tief Luft zu holen. Tyler Warren saß neben ihr — wenn auch
nicht sehr nahe — auf der Couch. Er war noch in derselben Aufmachung wie am
Nachmittag, und die Farben standen noch im selben Widerstreit zueinander. Eva
Baer thronte auf der Lehne von Paxtons Sessel. Sie
trug die lebhaft gemusterte bunte Version eines Hosenanzugs, der oben nur aus
zarter Spitze zu bestehen schien, während die glatte Hose unten so weit
ausgestellt war, daß sie die Füße völlig verdeckte. Auf ihrem Gesicht lag ein
Ausdruck innerer Anspannung, als sie Jackie aufmerksam lauschte, und ich fragte
mich, was wohl all die schrecklichen blauen Flecken machten. Paxton saß zurückgesunken im Sessel, düster und ungeduldig
dreinblickend. Er trug ein weißes Trikothemd und eine lohfarbene Hose, die unten in die — ich schwöre — selben Stiefel gestopft war, die er an
diesem Nachmittag bei den Dreharbeiten getragen hatte. Selbst der synthetische
Staub war noch unverändert.
    Gerry Shoemaker war konservativ
und elegant in einen Smoking mit weißseidenem Rollkragenpullover gekleidet. Er
stand da, den einen Ellbogen auf die Bar gestützt; auf seinem Kahlkopf
spiegelte sich das Licht der Lampe über ihm. Seine Augen mit den schweren
Lidern blickten verstohlen immer wieder zu Paxton hinüber, und einer seiner Füße scharrte unruhig auf dem Boden. Ich stand hinter
der Bar, scheinbar um Drinks einzugießen, aber in Wirklichkeit deshalb, weil es
sich hier um die beste strategische Position handelte, wenn es darum ging, alle
im Zimmer Anwesenden im Auge zu behalten.
    »Und dann machten wir, daß wir
von dort wegkamen«, schloß Jackie ihren Bericht, »und fuhren nach Los Angeles
zurück.«
    »Was soll das heißen, Holman ?« fragte Paxton mit
nervöser Stimme. »Daß Carmen ihn umgebracht hat, um mich zu schützen?«
    »Es ist durchaus möglich, daß
sie Mitford wirklich umgebracht hat«, sagte ich. »Aber bis jetzt kann das
niemand

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