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In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

Titel: In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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wie Diamanten. Weiße Zähne, pure Lebensfreude. So war er auch im Bett. Phantasievoll, einfühlsam, ein Gentleman, der sich nahm, was sie wollte. Ein großartiger Liebhaber, mit dem sie hinterher reden konnte. Keiner, der sich umdrehte und schlief. Oh nein, sondern einer, der ihr einen Kaffee ans Bett brachte, der ihre Brüste auch später noch liebkoste, als bedanke er sich bei zwei Freundinnen. Und er roch gut, so gut. Lisa hatte es stets abgelehnt, einen Mann zu blasen. Bei ihm labte sie sich am Penis, an seiner Brust, an seinen Achseln, sie liebkoste seinen Po und erschauderte, wenn seine sanften Finger ihre Haut erforschten.
    Sie waren wie füreinander geschaffen. Konnten die Finger nicht voneinander lassen. Sprachen über dies und das, und doch waren sie stets sich selbst am wichtigsten. Bei ihm erlebte sie Orgasmen, wie nie zuvor.
    Doch das wundervollste war, wenn er vor ihr stand und sagte, sie sei schön. Wunderschön. Und sie sah in seinem offenen Blick, dass er seine Wahrheit sprach.
    Lisa nahm den Blumenstrauß entgegen, eine romantische Geste. »Ich lasse ihn hier, wenn du magst, und hoffe, er ist nicht verblüht, wenn ich demnächst wieder herkomme.«
    »Nun hört endlich auf zu knutschen. Du hast ja einen Pool!«, rief Eva, und schon war sie weg und tanzte um den Außenpool herum.
    »Und einen drinnen«, sagte Vincent und grinste schelmisch. »Wo es wärmer ist.«
    Eva kam zurück zu ihnen. »Kann ich darin schwimmen?«
    »Was glaubst du, wofür ein Swimmingpool sonst da ist?«, lachte Vincent.
    »Aber ich habe keinen Bikini dabei«, sagte Eva.
    »Na und?« Vincent zog ein bewusst affektiertes Gesicht und sah nun aus wie der Schwerenöter, der zu sein man ihm nachsagte.
    »Nackt schwimmen?«, wollte Eva wissen, und ihre Wangen färbten sich rot.
    »Warum nicht?«, fragte Vincent zurück.
    »Aber ...«
    »Kein aber , junge Lady. Wir schwimmen einfach alle nackt, okay?«
    Lisa fragte sich einen Moment, ob sie das gutheißen wolle, dann lachte auch sie. »Ja, warum nicht?«
     
     
    Sie tranken Sekt. Musik tröpfelte aus versteckten Lautsprechern. Chopin? Die Badehalle wirkte wie ein Regenwald. Palmen, ein kleiner Wasserfall, anmutig eingefügt.
    Vincent löste das Problem der Badekleidung auf seine Weise. Er ging in die Umkleidekabine und wartete, bis Lisa und Eva im Wasser waren, dann kam er zum Pool.
    Lisa, die einigermaßen erschreckt vermutete, sie würde ihn nackt sehen – schließlich war Eva dabei – lachte laut, als er in einer übergroßen Badehose daher kam. Die Hose sah dämlich aus, wie für einen Riesen gemacht, sehr witzig und garantiert bewusst angezogen. Ein Mann mit Humor. Wunderbar! Er sah aus wie ein zu groß geratener Junge, und die Blümchen auf der geschmacklosen Hose funkelten im Licht der hundert winzigen Halogensterne, die in die Holzdecke eingelassen waren. Der Wasserfall rauschte. Es roch nach grünen Pflanzen. Er sprang ins Wasser, kam an die Oberfläche, prustete, wackelte mit dem Oberkörper, machte lustige Verrenkungen und warf die Badehose an den Rand. »Nun sind wir alle nackt!«
    Sie tobten wie Kinder, und Lisa konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal so glücklich gewesen war.
    Sie umarmte ihn, und Eva, die sich ihrer Nacktheit bewusst sein musste, starrte zu ihnen hin.
    »Später, Liebster«, flüsterte Lisa. »Später mehr.«
    »Wenn ich überflüssig bin, kann ich ja gehen«, maulte Eva.
    »Einverstanden«, grinste Vincent. »Dann gehe.«
    Eva, die offensichtlich nicht unbekleidet vor dem Mann aus dem Wasser steigen wollte, zog eine Schnute und alle lachten, auch das Mädchen.
    Schließlich ging es nicht anders. Einer musste den Anfang machen. Vincent kletterte aus dem Pool, während Lisa und Eva in eine andere Richtung blickten. Dann waren die Frauen dran.
    Als Lisa sich geduscht und abgetrocknet hatte, spürte sie Tränen aufsteigen. Es waren Tränen des Glückes.
     
     
    Während Vincent eine Schallplatte von Christopher Cross auf den Transrotor legte, fragte er sich, wie sein Leben ohne Lisa verlaufen war.  Starletts und Stars, alle in seinem Bett. Partys, Drogen, Kreuzfahrten. Wohin er geblickt hatte, funkelte das Geld, gebar er Macht. Doch nun war alles anders.
    Er liebte Lisa.
    Liebte sie, wie noch keine Frau zuvor. Sie war nicht bezwingend, keine Persönlichkeit für den roten Teppich, doch daran konnten sie arbeiten. Es war ihre Seele, ihre Brüchigkeit, ihr großes Herz, und schließlich ihr Vertrauen. Sie vertraute ihm, und das hatte er

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