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In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

Titel: In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Beine vom Tisch und sprang auf. Er ließ seine Kippe achtlos auf den zerlöcherten Teppich fallen. »Wenn du nicht an einen Zufall glaubst, muss es einen Zusammenhang zwischen dem Unfall und dem Mord geben.«
    »Vielleicht hatte Martin noch andere Feinde. Einer wie er hatte bestimmt viele Freunde und somit auch manche Feinde.«
    » Alle Opfer waren Feinde vom Pfähler? Er ist also eine Art böser Batman, der sich an den Üblen rächt?« Es hätte nicht viel gefehlt und Ice hätte die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. »Vendetta?«
    Prenker zuckte mit den Achseln.
    »Wenn das so ist, Will, wäre alles ganz einfach. Ihr befragt die Hinterbliebenen, und wenn auch nur zweimal derselbe Feindesname auftaucht, habt ihr den Killer.«
    »Glaubst du, das wäre noch nicht geschehen?«, fauchte Prenker. »Die Opfer kommen aus ganz unterschiedlichen Bildungs- und Gesellschaftsschichten. Dein Bruder war ein hohes Tier bei Brainegg, Paul Martin ein Lkw-Fahrer, ein anderer ein Schauspieler, und so weiter.«
    »Und jeder hatte Dreck am Stecken?« Ice kicherte. »Um bei der Batman-Theorie zu bleiben.«
    »Du weißt, dass dein Bruder ein Ausbund an Verlässlichkeit war. Der hat sogar die Unterhosen gefaltet, bevor er ins Bett ging, jedenfalls hast du ihn mir so beschrieben.«
    »Und der Schauspieler?«
    Prenker zuckte zusammen. »Kinderpornos auf dem PC«, flüsterte er. »Diese Schweine bringen sich nicht gegenseitig um, sondern halten zusammen.«
    »Und wenn jemand davon Wind gekriegt hat, seine kleine Tochter auf einer Website entdeckte ... du weißt schon ...« Bei diesem Thema wurde sogar Ice kleinlaut.
    »Okay, das könnte sein. Andererseits muss man, um seine Tochter zu entdecken, selbst auf diese Seiten gehen, was unangenehme Fragen impliziert.«
    »Und die anderen Opfer?«
    »Schwarzgeld. Eine Geliebte. Die anderen rein wie ne Braut.«
    » Entweder alle oder keiner. Batman irrt sich nicht.«
    » Eben.« Prenker rieb sich das Kinn. »Andererseits habe ich vielleicht doch eine Spur.«
    Ice erstarrte. »Und das sagst du erst jetzt?«
    »Habe heute eine Aktenkopie von einem alten Kumpel erhalten. In Paul Martins Gesäßspalte wurde ein winziger Glassplitter gefunden.«
    »Und?« Ice wurde hibbelig.
    »Er wurde analysiert.«
    »Der Arsch oder der Splitter?«
    »Beides.« Prenker stand auf und tippte auf das Display eines der drei Flachbildschirme. Tock, tock, tock! »Das, worauf du den ganzen Tag starrst, besteht aus zwei hauchdünne Glasplatten. Dazwischen sind Leiterbahnen eingeätzt, die in Öl schwimmen. Wenn nun bei der Fertigung eine Platte zerbricht oder zersplittert, ist an dem Splitter dieses Öl zu finden.«
    »Dann haben wir ihn?«
    »Es gibt nur drei Firmen in Deutschland, die mit diesem Öl arbeiten.«
    »Und weiter?«
    »Eine davon ist Padock Electronics hier in Berlin. Die anderen beiden sitzen in Westdeutschland und Baden-Württemberg.«
    »Es könnte sich also um jemanden handeln, der Displays herstellt? Wird so etwas überhaupt noch mit der Hand gemacht?«
    »Möglicherweise für Prototypen. Große Displays, wie die auf Bahnhöfen, werden alle mit der Hand gefertigt, da sind aber die Displays dicker. Ein heiß umkämpfter Markt.«
    »Also hat der Mörder so einen Splitter an der Jacke gehabt, von der er abgefallen ist? Etwas in der Art?«
    »In der Art.«
    »Wir müssen nur noch in Erfahrung bringen, wer welche Prototypen herstellt und den Splitter zuordnen? Das dürfte kein Problem sein. Schließlich gehen diese Dinger nicht stündlich kaputt, oder?«
    »Vermutlich nicht.«
    »Man wird sich also daran erinnern?«
    »Wenn wir Glück haben, ja.«
    Ice schwieg. Seine Augen glänzten. »Halt mich auf dem Laufenden, Will. Verdammt, halt mich auf dem Laufenden«, stieß er hervor. »Wenn ich ihn schon nicht abknallen darf, möchte ich wenigstens bei seiner Verhaftung dabei sein.«
    Prenker nickte und ging. Das großzügige Honorar für diese Woche hatte er sich redlich verdient.

5
     
    Vincent hatte für Polizisten nichts übrig.
    Weder in der Realität, noch im Fernsehen. Manchmal dachte er, der einzige Deutsche zu sein, der Krimis nicht mochte, betrachtete er die TV-Szene, in der kein Tag verging, ohne dass irgendwelche Kommissare oder Profiler ihren Dienst versahen. Und überhaupt der Tatort . Freakige Bullen oder dickbäuchige Kommissare, die ihren Fall an einer Bratwurstbude lösten und in unendlich trägen Kameraeinstellungen durch Flure schlurften, ins Auto stiegen, wegfuhren, ankamen, Treppen stiegen,

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