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In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

Titel: In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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toll und grandios! Dann der übergroße Fernseher, Vincents freundliche Stimme, und so vieles anderes, was sie wie einen Flummi von Gedanken zu Gedanken, von Wahrnehmung zu Wahrnehmung trieb.
    Die Nacht war ihr Freund.
    Die Ruhe förderte ihre Konzentration.
    In der Mitte der Küche stand ein Herd mit Induktionsplatten und vier Gaskochstellen. Krass! Darüber eine mächtige Abzugshaube, die scheinbar in den Himmel stieg. Sie öffnete den Kühlschrank und tatsächlich fand sie ein Tetrapack mit O-Saft. Sie füllte ein Glas und behielt es bei sich.
    Sie schaltete das Licht aus.
    Im Wohnbereich mit dem Kamin gab es Bücherwände. Halogenleuchten, die die Bücherrücken beleuchteten, sehr diskret, sehr elegant, vermutlich von einem Bewegungsmelder gesteuert. Damit Vincent sich sogar sparte, auf einen Knopf zu drücken. 
    Sie las:
    Thomas Mann. Sagte ihr nichts.
    Emile Zola. Kannte sie auch nicht.
    Thomas Wolfe. Wer war das? Und außerdem der komische Titel. Schau heimwärts, Engel. Wer las denn so etwas?
    Charles Dickens. Ja, den kannte sie. Das war doch der mit der Weihnachtsgeschichte.
    C. C. Humphreys: Vlad, der Pfähler.
    Hanswilhelm Haefs: Die wahre Geschichte von Dracula und Vlad.
    Sie schreckte zurück und kalte Fingerspitzen krochen über ihren Rücken. Noch einmal sah sie ganz genau hin, als woll e sie sich vergewissern, ob ihr die überreizte Phantasie Streiche spielte. Es waren nicht nur diese beiden Bücher, sondern noch viele mehr, die sich mit grausigen Dingen beschäftigten.
    Ingo Wirth: Das Buch vom Hinrichten.
    Michael Kirchschlagers Criminal-Cabinett .
    Würde sie die Bücher bei Amazon finden? Selbstverständlich, keine Frage. Bücher, die sie Mom zeigen konnte.
    Letzteres zog sie mit spitzen Fingern aus dem Regal. Der gezeichnete Titel des Buches stellte zwei Menschen dar, die jeweils gepfählt waren. Kurios war, dass einer der Gepfählten eine Pfeife rauchte, wodurch das Bild noch gruseliger wirkte.
    Eva stellte das Buch zurück. Ekelig.
    Sie studierte die DVD-Sammlung. Aha, er mochte Trickfilme. Ice Age, Toy Story und ähnliches. Hätte sie ihm gar nicht zugetraut. Und alles Blue-Rays mit 3 D. Ja, da lagen sogar vier 3-D-Brillen. Warum hatte Vincent ihnen das Vergnügen heute vorenthalten? Stattdessen hatten sie sich unterhalten. Miteinander gesprochen. Über dies und das, damit sie sich, wie Mom meinte, besser kennenlernten.
    Sie überlegte, zurück ins Gästezimmer zu gehen, doch nun war sie so weit gekommen, dass sie auch den Rest der Villa sehen wollte, soweit das möglich war. Sie schlich durch einen weiten Flur, an dessen Wänden geschmackvolle Grafiken hingen. Nach oben würde sie nicht gehen. Dort befanden sich Mom und Vincent, und nichts wollte Eva weniger, als Dinge zu belauschen, die ihr peinlich gewesen wären.
    Also nach unten.
    Dort gab es eine Treppe. Ging es zum Weinkeller? Zum Fitnessstudio? Sie wollte alles wissen. Nur so würde sie Vincent wirklich kennenlernen. War er ein Sportler oder ein Trinker? Das machte Spaß. Sie betrat einen Keller. Türen, wohin sie blickte. Alles war in Holz verkleidet, keine primitiven gekalkten Wände, sondern Räume, die einen baten, sich umzusehen, einzutreten. Von hier aus musste es zum Pool gehen. Vorhin war sie viel zu aufgeregt gewesen, um sich das Labyrinth der Villa einzuprägen, aber sie meinte sich zu erinnern.
    Holztüren mit Messingklinken.
    Eva fühlte sich beobachtet. Sie wurde sich bewusst, dass sie das Vertrauen ihres Gastgebers missbrauchte. Welcher Teufel hatte sie geritten, auf Erkundung zu gehen?
    Unter ihren Füßen ein Teppichboden, der jedes Hotel geadelt hätte. Sie blieb stehen und betrachtete mehrere dunkle, fast schwarze Flecken, die den Bereich vor einer Kellertür verschandelten. Definitiv Rotweinflecken. Das kannte sie von Mom, die auch hin und wieder Wein verschüttete.
    Also doch ein Weinkeller?
    Vielleicht handelte es sich auch um Blut. Beides war möglich.
    Und bevor sie sich versah, stand sie vor einer Tür mit einem Zahlenschloss.
    Sie kicherte.
    Vincent, alter Halunke.
    Deinen Wein sperrst du ein?
    Oder etwas anders?
    Sie überlegte, wieder nach oben zu gehen, denn die Stille des Hauses erdrückte sie fast.
    Sie stand vor der Tastatur, denn selbstverständlich war dieser Raum für sie besonders wichtig. König Blaubarts Zimmer. Geköpfte Weiber! Verrottete Leichen! Geheime Bücher! Eintritt verboten!
    Sie überlegte, einen Code zu tippen, fürchtete sich jedoch vor den Konsequenzen. Was, wenn eine Alarmanlage

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