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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Seine Augen waren grau, sein Anzug schwarz, und wie der ganze Rest von ihm waren auch seine Hände dünn, sahen aber gleichzeitig ausnehmend kräftig aus.
    Ob sie auch kräftig waren, konnte sie nicht sagen, da er ihr keine dieser Hände gab.
    »Als Vertreterin der Polizei setzen Sie sich einfach über die Rechte unserer Kunden auf Schutz ihrer Privatsphäre hinweg.«
    »Weil irgendjemand anderes nicht die geringste Rücksicht auf die Rechte von Natalie Copperfield und Bick Byson genommen hat.«
    Er presste die Lippen aufeinander, sah sie aber weiter reglos an. »Dieses Unternehmen nimmt die Angelegenheit sehr ernst. Der Tod von zwei von unseren Angestellten -«
    »Die Ermordung«, korrigierte Eve.
    »Die Ermordung«, stimmte er ihr nickend zu, »von zwei von unseren Angestellten ist tragisch und schockierend, wir werden Ihnen entsprechend dem Wortlaut der Gesetze bei Ihren Ermittlungen behilflich sein.«
    »Sie haben auch gar keine andere Wahl, Mr Sloan. Und wie steht es mit dem Geist dieser Gesetze? Folgen Sie auch dem?«
    »Bitte, lassen Sie mich Ihnen einen Kaffee holen«, setzte Myers an.
    »Ich möchte keinen Kaffee.«
    »Der Geist der Gesetze ist etwas Subjektives, meinen Sie nicht auch?«, fuhr Sloan entschlossen fort. »Ihre Vorstellung davon mag sich von meiner unterscheiden, und von der unserer Kunden, die erwarten und verlangen, dass wir ihre Privatsphäre beschützen, unterscheidet sie sich garantiert. Die Folgen dieser schrecklichen Angelegenheit werden noch lange in unserem Unternehmen nachhallen. Die Sorge, dass empfindliche finanzielle Daten von Menschen eingesehen werden, die nicht von dieser Firma dazu beauftragt worden sind, wird unsere Kunden sehr best ü rzen. Was Sie als Frau eines mächtigen, einflussreichen und wohlhabenden Mannes sicherlich verstehen.«
    »Erstens bin ich hier nicht als Ehefrau von irgendjemandem, sondern als Ermittlungsleiterin in einem Doppelmord, und zweitens ist mir die Betrübnis Ihrer Kunden, wer sie auch immer sein mögen, egal.«
    »Sie sind eine sarkastische und schwierige Person.«
    »Es ist ganz einfach so, dass die Ermordung zweier Menschen, die geschlagen, gefoltert und erwürgt worden sind, nicht die sonnigste Seite meines Wesens zum Vorschein bringt.«
    »Lieutenant.« Myers breitete flehend seine Arme aus. »Wir verstehen vollkommen, dass Sie der Verantwortung, die Sie in dieser Sache haben, gerecht werden müssen. Das müssen wir auch. Glauben Sie mir, wir alle wollen, dass diejenigen, die für das, was Natalie und Bick passiert ist, verantwortlich sind, gefasst und bestraft werden. Aber außerdem gilt unsere Sorge unseren Klienten, die uns vertrauen und von uns abhängig sind. Es gibt Leute - Konkurrenten, Exfrauen und Exmänner, Journalisten -, die es sich einiges kosten lassen würden, um zu erfahren, was in den von Ihnen konfiszierten Unterlagen steht.«
    »Wollen Sie damit etwa andeuten, ich würde mich eventuell von einem dieser Menschen bestechen lassen, damit er an diese Informationen kommt?«
    »Nein, nein, ganz bestimmt nicht. Aber andere, die nicht Ihre Integrität besitzen, sind vielleicht versucht, so etwas zu tun.«
    »Jeder, der Einsicht in diese Unterlagen nehmen darf, wird entweder von mir oder von meinem Commander persönlich dazu befugt. Wenn Sie die Gewissheit haben wollen, dass die Daten bei uns sicher sind, gebe ich Ihnen mein Wort, dass es so ist. Außer es stellt sich heraus, dass es eine Verbindung zwischen diesen Informationen und den Morden an Copperfield und Byson gibt. Mehr kann ich nicht für Sie tun.«
    Sie wartete einen Moment und fügte dann hinzu: »Da wir gerade alle zusammen sind, sollten wir ein paar Dinge klären. Ich muss wissen, wo Sie alle in der Nacht der Morde waren. Und zwar zwischen Mitternacht und vier Uhr früh.«
    Sloan legte seine Hände vor sich auf den Tisch. »Sie halten uns für verdächtig?«
    »Ich bin eben eine zynische Person. Wo waren Sie in der Nacht der Morde, Mr Sloan?«
    Er atmete hörbar durch die Nase ein und wieder aus. »Bis gegen zwölf Uhr dreißig hatten meine Frau und ich unseren Enkel und seine Freundin bei uns zu Gast. Dann haben die beiden unser Heim verlassen, und meine Frau und ich haben uns schlafen gelegt. Ich war bei meiner Frau zu Hause, bis ich um sieben Uhr dreißig am nächsten Morgen ins Büro gefahren bin.«
    »Nennen Sie mir bitte Namen. Und zwar den von Ihrem Enkel und den von seiner Freundin.«
    »Er heißt genau wie ich, denn er wurde nach mir benannt. Und seine Freundin

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