Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
auch ausnehmend scharfsinnig. Siehst du, ich kriege meine Alliteration auch selber hin.«
    »Nachdem dir das gelungen ist, darfst du dich setzen und frühstücken«, stellte er lachend fest. »Währenddessen werde ich dir erzählen, was mir ein Geschäftspartner über die Bosse von Sloan, Myers und Kraus berichtet hat.«
    »Was für ein Geschäftspartner?« Sie stellte ihren Kaffeebecher, den sie gerade an den Mund gehoben hatte, auf den Tisch. »Und wann hat er dir das erzählt?«
    »Ich glaube nicht, dass du ihn kennst. Ich habe vorhin kurz mit ihm telefoniert.«
    »Erzähl mir von dem Gespräch, während ich mich anziehe.«
    »Iss.«
    Sie stieß einen Seufzer aus, ließ sich dann aber aufs Sofa sinken und schaufelte ein paar Beeren in eine kleinere Schale, bevor sie sagte: »Jetzt schieß los.«
    »Jacob Sloan hat die Firma zusammen mit Carl Myers, dem Vater des Carl Myers, der inzwischen auf dem Briefkopf steht, gegründet. Sloan hat nur noch eine Handvoll Kunden, die er persönlich betreut, aber meinem Informanten nach ist er noch aktiv in die Firmenleitung involviert.«
    »Schließlich will er wissen, was in seinem Unternehmen läuft.«
    »So sieht’s aus. Myers kümmert sich um die inländischen Firmen-und Privatkunden, wie auch vorher schon sein Vater, und Robert Kraus - der vor ungefähr zehn Jahren Partner wurde - leitet die Rechtsabteilung und ist für die größten fremden und internationalen Kunden zuständig.«
    Roarke schob eine Schale mit etwas, was verdächtig wie geraspelter Rindenmulch aussah, über den Tisch.
    »Weiß dein Geschäftspartner, wie aktiv die drei noch am Tagesgeschäft des Unternehmens beteiligt sind?«
    »Er meint, sehr. Auch wenn es natürlich ein Unternehmen mit vielen verschiedenen Abteilungen und deshalb auch vielen verschiedenen Abteilungsleitern ist, halten sie immer noch einmal in der Woche eine Dreier-Besprechung ab, lassen sich täglich briefen und gehen persönlich die vierteljährlichen Geschäftsberichte und Angestelltenbewertungen durch. Sie sind also noch mitten im Geschehen. «
    »Weshalb es schwierig für einen von ihnen sein dürfte, irgendwelche halbseidenen Geschäfte vor den beiden anderen zu verbergen.«
    »Schwierig heißt aber nicht unmöglich und noch nicht mal unwahrscheinlich.«
    »Sloan ist der Obermotz«, murmelte Eve. »Wahrscheinlich wäre er für eine kleine Angestellte am schwierigsten zu erreichen. Gleichzeitig wäre es am sinnvollsten zu ihm zu gehen, wenn man auf eine Sache stoßen würde, die einem nicht ganz astrein erscheint. Zumindest, wenn man dächte, er hätte nichts damit zu tun.«
    »Und wenn man das dächte oder wenn man sich nicht sicher wäre, wäre das ein Grund zu versuchen, so viele Fakten und Beweise wie möglich zusammenzutragen, bevor man die Geschichte an die große Glocke hängt.«
    »Ja, ja.« Ohne darüber nachzudenken, schob sie sich ein paar der Rindenmulchraspel in den Mund. »Sloan scheint ein echter Selfmademan zu sein. Hat sich hochgearbeitet, keine Risiken gescheut, die Werbetrommel für sich gerührt und ein eigenes Unternehmen aufgemacht, das einen guten Ruf genießt. In erster Ehe verheiratet - mit einer Frau aus einer reichen, angesehenen Familie -, Vater eines Sohns, politisch eher konservativ, mit einem zweiten Wohnsitz auf den Caymans.«
    »Was steuerlich gesehen ausnehmend vernünftig ist«, erklärte Roarke. »Und eine gute Möglichkeit, um seine Einkünfte zu schützen. Wahrscheinlich kennt er sich mit diesen Dingen besser als die meisten aus.«
    »Copperfield war für die Auslandskonten zuständig. Vielleicht ist sie über was gestolpert, woran er beteiligt war und was nicht ganz sauber war. Ein Mann, der ein Unternehmen gründet, mit dem er im Verlauf der Jahre einen exzellenten Ruf erwirbt, und der auch jetzt noch jede Menge Zeit und Mühe in das Unternehmen investiert, ist sicher furchtbar stolz auf das, was er geleistet hat - deshalb steht für ihn, wenn irgendetwas schiefläuft, sehr viel auf dem Spiel.«
    Sie stand entschlossen auf. »Nun, ich werde sehen, was er für einen Eindruck auf mich macht, wenn ich nachher mit ihm spreche.« Sie beugte sich erneut zu ihm herab und gab ihm nochmals einen Kuss. »Falls ich Hilfe beim Auswerten der Zahlen brauche, hast du Lust, sie dir mal anzusehen?«
    »Vielleicht.«
    »Gut zu wissen. Bis dann.«
     
    Sie traf Peabody und McNab im Foyer des Hauses, in dem die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft lag. Wie befohlen, waren auch vier uniformierte Beamte mit Kisten für

Weitere Kostenlose Bücher