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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Partnerin: »Peabody, Sie und ich werden hier noch ein paar Leute vernehmen. Sie sprechen mit den Leuten, die mit Byson zusammengearbeitet haben, und auch noch mal mit seiner Vorgesetzten, ja? Ich übernehme die Kollegen und Kolleginnen von Copperfield.«
    Sie wandte sich zum Gehen. »Wie gesagt, McNab, dokumentieren Sie jeden Schritt«, wiederholte sie, bevor sie mit dem Fahrstuhl in Natalies Abteilung hinunterfuhr.
    Sie wusste ganz genau, wo sie beginnen wollte. »Ich muss mit Jacob Sloan, dem Enkel, sprechen«, sagte sie zu dem jungen Mann, der hinter dem Empfangstisch saß.
    Ohne zu zögern, griff der nach einem Link. »Jake? Eine gewisse Lieutenant Dallas würde gern mit Ihnen sprechen. Selbstverständlich.«
    »Dritte Tür links«, sagte er, wieder an Eve gewandt, und fügte hinzu: »Entschuldigung? Wissen Sie zufällig, ob es einen Gedenkgottesdienst oder etwas in der Richtung für die beiden gibt?«
    »Nein, tut mir leid. Aber ich bin mir sicher, dass die Familien etwas arrangieren werden.«
    Sie ging den ihr gewiesenen Weg und traf Jake Sloan vor dessen Bürotür an. Er war wie sein Großvater gebaut, sah aufgrund von seinem jugendlichen Alter jedoch eher schlaksig aus. Sein dunkelblondes Haar hatte er zu einem dicken, kurzen Pferdeschwanz gebunden, und als er sie erblickte, sah er sie aus trüben, dunklen Augen an.
    »Sie sind diejenige, die für die Morde an Natalie und Bick zuständig ist. Die in den Fällen ermittelt, meine ich. Ich bin Jake Sloan.«
    »Ich würde gern mit Ihnen sprechen. Irgendwo, wo uns niemand stört.«
    »Ja, kommen Sie rein. Möchten Sie was trinken?«, fragte er, während er die Tür hinter sich schloss.
    »Nein, danke.«
    »Ich kann einfach nicht still sitzen.« Er lief in dem kleinen Zimmer, dessen Wände mit Postern mit geometrischen Figuren in Primärfarben geschmückt waren, auf und ab. Auf seinem Schreibtisch standen ein paar Spielzeuge, zumindest nahm sie an, dass es Spielzeuge waren: ein leuchtend roter Gummiball mit einem Teufelsgesicht und Hörnern, ein Hund auf einer dicken, metallenen Feder, eine wippende Dose, die bei jeder Bewegung die Farbe wechselte.
    Er trat vor einen kleinen Kühlschrank und zog eine Flasche Wasser daraus hervor.
    »Ich wäre heute beinahe nicht ins Büro gekommen«, meinte er. »Aber ich habe den Gedanken, alleine zu Hause rumzusitzen, einfach nicht ertragen.«
    »Sie und Natalie haben einander sehr nahegestanden.«
    »Wir waren gute Freunde.« Er sah sie mit einem kurzen, unglücklichen Lächeln an. »Ein paar Mal in der Woche sind wir gemeinsam in die Mittagspause gegangen, zusammen mit Bick, wenn es sich zeitlich arrangieren ließ. Wir haben im Pausenraum getratscht, zusammen rumgehangen und sind ein paar Mal im Monat ausgegangen. Nat, Bick, ich und das Mädchen, mit dem ich gerade zusammen war. Was seit sechs Monaten immer dasselbe Mädchen ist.«
    Er warf sich auf seinen Schreibtischstuhl. »Ich rede lauter wirres Zeug. All diese Dinge sind Ihnen wahrscheinlich vollkommen egal.«
    »Oh nein, das sind sie nicht. Fällt Ihnen irgendjemand ein, der Natalie hätte etwas antun wollen?«
    »Nein.« Sie sah das Glitzern von Tränen, bevor er sich eilig abwandte und angestrengt auf das Bild eines blauen Kreises in einem roten Dreieck sah. »Die Leute haben Natalie gemocht. Ich verstehe einfach nicht, wie das passieren konnte. Sie und Bick. Alle beide. Ich denke die ganze Zeit, dass das alles ein fürchterlicher Irrtum ist und sie jeden Augenblick bei mir hereinschaut und mich fragt, ob ich eine Latte will.«
    Er wandte sich Eve wieder zu und setzte abermals das unglückliche Lächeln auf. »Wir haben uns oft eine Latte aus dem Pausenraum geholt.«
    »Hatten Sie und Natalie jemals eine sexuelle oder romantische Beziehung?«
    »Meine Güte, nein. So war es nicht.« Auf seinen Wangen bildeten sich hektische rote Flecken. »Tut mir leid, aber das wäre ungefähr so gewesen, als ob ich mit meiner Schwester ins Bett gegangen wäre, wissen Sie? Wir haben uns einfach vom ersten Tag an supergut verstanden. Waren sofort die allerbesten Freunde, als hätten wir uns schon unser Leben lang gekannt. Und ich glaube nicht, dass einer von uns beiden den romantischen Vorstellungen des anderen entsprochen hat. Nein, sie wollte jemanden wie Bick. Die beiden waren - wie soll ich sagen - füreinander bestimmt. Das war nicht zu übersehen. Gott.«
    Er stützte seine Ellenbogen auf der Schreibtischplatte auf und vergrub den Kopf zwischen den Händen. »Es macht mich

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