In Liebe und Tod
heißt Rochelle DeLay.«
»Danke. Mr Myers?«
»Ich war mit auswärtigen Kunden - Mr und Mrs Helbringer aus Frankfurt sowie deren Sohn und Schwiegertochter - bis nach ein s unterwegs. Wir waren im Rain bow Room.« Er verzog den Mund zu einem schwachen Lächeln. »Natürlich habe ich die Quittungen. Dann sind meine Frau und ich nach Hause gefahren und lagen, wenn ich mich nicht irre, um kurz vor zwei im Bett. Am nächsten Tag habe ich mich gegen acht Uhr dreißig auf den Weg hierher gemacht.«
»Wie kann ich diese Kunden kontaktieren?«
»Oh Gott.« Er raufte sich das Haar. »Ich nehme an, Sie müssen mit den Leuten sprechen. Sie wohnen im Palace. Ich glaube, das Hotel gehört Ihrem Mann.«
»Die Welt ist eben klein. Und Mr Kraus?«
»Ich habe zusammen mit meiner Frau Kunden bewirtet, und zwar bei mir daheim. Madeline Bullock und ihren Sohn Winfield Chase, von der Bullock-Stiftung. Sie waren ein paar Tage bei uns zu Gast. Wir haben zusammen gegessen und dann noch etwas Karten gespielt. Ich glaube, bis gegen Mitternacht.«
»Ich werde auch mit ihnen reden müssen.«
»Sie sind unterwegs. Ich glaube, auf dem Weg zurück nach London, wo der Hauptsitz ihrer Stiftung liegt, machen sie noch ein, zwei Zwischenstopps.«
Dann würde sie sie eben aufspüren.
»Mr Kraus hat ausgesagt, dass keins der beiden Opfer mit Fragen oder Problemen im Zusammenhang mit seiner Arbeit oder auch persönlicher Natur zu ihm gekommen ist. Hat einer von ihnen sich vielleicht an einen von Ihnen beiden gewandt?«
»Nein«, erklärte Sloan ihr tonlos.
»Ich habe ein paar Tage, bevor es geschehen ist, mit Bick gesprochen«, setzte Myers an. »Wegen der Einrichtung eines Trust-Fonds für das neue Enkelkind eines unserer Kunden. Aber ein Problem hat er dabei nicht erwähnt.«
»Danke. Vielleicht muss ich noch einmal mit Ihnen allen sprechen, auf alle Fälle wird es nötig sein, auch die Vorgesetzten und Kollegen der Opfer in dieser Sache zu vernehmen.«
»Gentlemen, würden Sie uns bitte entschuldigen?«
Sloan hob gebieterisch die Hand. »Ich würde gerne kurz unter vier Augen mit Lieutenant Dallas reden.«
»Jacob«, begann Kraus.
»Um Himmels willen, Robert, ich brauche ganz sicher keinen rechtlichen Rat. Lass uns einfach allein.«
Nachdem die beiden anderen verschwunden waren, erhob sich Sloan von seinem Platz, trat vor die breite Fensterfront und blickte hinaus. »Ich habe das Mädchen wirklich gern gehabt.«
»Wie bitte?«
»Natalie. Ich habe sie wirklich gern gehabt. Frisch, intelligent und lebensfroh. Sie war eine Freundin meines Enkels. Eine gute Freundin«, wiederholte Sloan und wandte sich ihr wieder zu. »Sie haben in derselben Abteilung gearbeitet. Ihre Abteilungsleiterin wollte sie befördern. Und ich hätte dem Antrag zugestimmt. Ich habe heute Morgen mit ihren Eltern telefoniert. Glauben Sie, ich hätte kein Mitgefühl mit ihnen? Ich habe jede Menge Mitgefühl, und das ist noch nicht alles.« Er ballte eine dünne Hand zur Faust. »Gleichzeitig bin ich unglaublich wütend. Dieses Unternehmen ist für mich wie ein Zuhause. Ich habe es aufgebaut. Jemand ist in dieses Zuhause eingebrochen und hat zwei von meinen Leuten umgebracht. Ich will diesen Bastard finden. Aber falls im Verlauf der Ermittlungen vertrauliche Informationen über Kunden unserer Firma durchsickern, kostet Sie das Ihren Job.«
»Dann sind wir uns ja einig, Mr Sloan. Solange Ihnen klar ist, dass ich, falls sich bei meinen Ermittlungen herausstellt, dass Sie irgendeinen Anteil an den Morden hatten, dafür sorgen werde, dass man Sie bis an Ihr Lebensende hinter Gitter steckt.«
Er trat auf sie zu, jetzt gab er ihr auch die Hand. »Dann haben wir einen Deal.«
6
Eve fand Peabody und alle anderen Mitglieder des Teams in Bick Bysons Büro.
»McNab, begleiten Sie die Beamten, die diese Sachen auf die Wache transportieren. Ich will, dass Sie die Kisten und den Inhalt keine Sekunde aus den Augen lassen. Bringen Sie sie persönlich in Besprechungsraum fünf auf dem Revier und schließen Sie sie dort ein. Das habe ich mit dem Commander abgesprochen. Die elektronischen Geräte bringen Sie direkt zu Feeney rauf.«
»Ja, Madam.«
»Dort werden sie ein zweites Mal mit Ihrem und mit Feeneys Code einzeln registriert.«
Er zog überrascht die Brauen hoch. »Geht es hier etwa um die nationale Sicherheit?«
»Es geht um unsere Köpfe, und wenn Sie nicht wollen, dass sie rollen, dokumentieren Sie sorgfältig jeden Schritt.« Dann wandte sie sich an ihre
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