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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sein wollen, hätte er ihnen einfach das Klebeband über Mund und Nase geklebt und sich aus dem Staub gemacht. Dann hätte er nicht mit ansehen müssen, wie sie leiden und am Ende sterben. Aber er hat ihnen direkt in die Augen gesehen, als sie gestorben sind.«
    »Um das rauszufinden, brauche ich dich nicht«, stellte sie plötzlich böse fest. »Ich kann mich selbst in diesen Kerl hinein versetzen. Oder ich kann Mira ein Täterprofil erstellen lassen und die Sache mit ihr durchgehen. Ich brauche einen Mann, der sich mit Geschäften und mit Zahlen auskennt. Mit großen Geschäften, die mit großen Risiken behaftet, aber auch sehr einträglich sind. Ich brauche dich, damit du dir die Zahlen ansiehst und sie auf eine Art analysierst, wie ich es einfach nicht kann.«
    »Das werde ich auch tun. Aber heute Abend gehe ich den Fall lieber im Allgemeinen mit dir durch. Ich kann mir ihre Kundenliste ansehen und dir sagen, was meiner Meinung nach vielleicht nicht in den Dateien steht.«
    »Warum siehst du dir nicht gleich die Zahlen an?«
    Wieder dachte er nach. Es wäre leichter für ihn gewesen, sie einfach anzuschwindeln, aber sie war offen zu ihm gewesen und hatte deshalb ebenfalls Offenheit verdient. »Ich werde meine Anwälte damit beauftragen, einen Vertrag aufzusetzen, der es mir verbietet, irgendwelche Informationen, die ich im Verlauf dieser Ermittlungen bekomme, zu verwenden.«
    »Nein.«
    »Dadurch sind wir beide abgesichert. Darüber hinaus wird der Vertrag dir und den Leuten deines Teams verbieten, mir den Namen der Organisation oder des Unternehmens zu enthüllen, dessen Zahlen ich analysiere. Ich komme nämlich vollkommen problemlos mit den Zahlen allein zurecht.«
    Sie wäre beinahe geplatzt. »Das ist absoluter Schwachsinn. Dein Wort reicht völlig aus.«
    »Dir, wofür ich wirklich dankbar bin. Aber es ist kein Problem, einen solchen Vertrag aufzusetzen, und vor allem ist es völlig logisch, das zu tun. Es ist höchstwahrscheinlich, dass ich ein Konkurrent einiger oder sämtlicher Kunden deines Opfers bin oder es irgendwann mal werde. Selbst wenn ich dir versprechen kann, dass ich die Infos, die du mir gibst, nie verwenden würde ...«
    »Ich will nicht, dass du mir irgendwas versprichst«, fauchte sie ihn an.
    Ihr Zorn war wie ein warmer, trostspendender Kuss. »Dann werde ich das auch nicht tun. Aber lass uns bitte praktisch denken, ja? Es könnte so aussehen, als würde ich diese Informationen nutzen oder hätte sie vielleicht sogar bereits benutzt. Auch wenn es trotz des Vertrags natürlich immer noch so aussehen kann, zeigt das Papier zumindest, dass wir guten Willens sind.«
    »Es ist beleidigend für dich.«
    »Nicht, wenn ich diesen Vertrag von mir aus anbiete oder sogar darauf bestehe. Und genau das werde ich tun.« Er wusste, wie er die Risiken seines Vorgehens einzuschätzen hatte. Wie er sie begrenzen konnte. Und wie er am Schluss gewann. »Ich werde mir keine dieser Daten ansehen, solange du nicht mit meinem Vorgehen einverstanden bist. Wenn du willst, können wir uns darüber streiten, aber das ist die einzige Voraussetzung, unter der ich bereit bin, dir zu helfen. Ich werde diesen Vertrag aufsetzen lassen, und dann fangen wir mit der Arbeit an.«
    »Okay. Meinetwegen. Wenn du darauf bestehst.« Sie musste das Verlangen unterdrücken, gegen den Tisch zu treten wie zuvor in seinem Büro.
    »Das tue ich. Aber die Kundenliste sehe ich mir gerne jetzt schon an.«
    Sie trat vor ihren Schreibtisch, zog einen Ausdruck aus einem Aktenordner und drückte ihn ihm in die Hand. »Sieh dir die Liste an und denk darüber nach. Ich habe währenddessen noch ein paar andere Dinge zu tun.«
    Vor allem musste sie ein wenig schmollen, nahm er an. »Ich bin dann in meinem Arbeitszimmer«, sagte er und wandte sich zum Gehen.
    Auch wenn sie wirklich etwas schmollte, ging sie währenddessen ihrer Arbeit nach.
    Sie ließ den Computer ausrechnen, ob jemand aus der Firma mit den beiden Morden in Verbindung stand, und nickte zufrieden mit dem Kopf, als das Gerät die Frage mit 93,4-prozentiger Wahrscheinlichkeit bejahte.
    Dann ging sie ihre Notizen, Peabodys Berichte, die Berichte aus dem Labor und der Pathologie und die Aufnahmen vom Tatort noch einmal durch. Sie stellte eine zweite Pinnwand auf.
    Natalie hatte ein neues Schloss einbauen lassen, erinnerte sie sich. Sie hatte ein Küchenmesser im Schlafzimmer deponiert. Doch war ihre Angst nicht groß genug gewesen, dass sie bei ihrem Verlobten untergekrochen oder in ein

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