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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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dass er zwar etwas Illegales oder Unethisches getan hat und sie durch Bestechung zum Schweigen bringen will, aber nie so weit gehen würde, ihr wirklich etwas anzutun? Denn sie hätte ihre Schwester niemals kommen lassen und sich auch nicht am Link mit ihr über das für den nächsten Tag geplante Frühstück unterhalten, wenn sie angenommen hätte, sie wäre ernsthaft in Gefahr.«
    »Zu deiner ersten Frage würde ich sagen, dass es auf das Ausmaß der Schweinerei, die sie entdeckt hat, angekommen ist, als sie überlegt hat, zu wem sie damit gehen soll. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sie direkt mit dem Kunden oder dessen Vertreter gesprochen hat. Aber ich halte es für wahrscheinlicher, dass sie mit den Daten zu einer oder einem Vorgesetzten gegangen ist.«
    »Womit ich wieder am Anfang wäre. Ich bewege mich im Kreis und kann einfach nicht sagen, mit wem außer ihrem Freund sie noch gesprochen hat.«
    »Sie hatte ein paar wirklich große Unternehmen auf ihrer Kundenliste stehen. Die meisten, wenn nicht alle, haben sicher irgendwann mal irgendwas getan, was nicht ganz astrein gewesen ist. Man kann kein großes Unternehmen führen, ohne dass es zu so was kommt. Man bezahlt dann Anwälte dafür, dass sie einen raushauen, oder man zahlt eine Strafe oder einigt sich außerhalb des Gerichts. Aber ich wüsste von keinem größeren Skandal in Verbindung mit einem der Namen, die auf ihrer Liste stehen. Ich habe auch keine Gerüchte über irgendwelche illegalen Praktiken in Zusammenhang mit den Namen gehört. Wobei ich mich natürlich noch mal für dich umhören kann.«
    »Das wäre gut.«
    Stirnrunzelnd wandte sie sich wieder der Pinnwand zu. »Warte. Was, wenn nicht der Kunde das Problem ist, sondern jemand aus dem Unternehmen selbst etwas getan hat, wie das, von dem Whitney behauptet hat, du könntest es möglicherweise tun.«
    Roarke legte seinen Kopf ein wenig schräg, stellte dann aber mit einem nachdenklichen Nicken fest: »Du meinst, vielleicht hätte jemand aus dem Unternehmen Kundendaten weitergegeben. Interessant.«
    »Er könnte einen bestimmten Prozentsatz, eine einmalige Zahlung oder sogar monatliche Zahlungen für die Informationen verlangt haben oder immer noch verlangen. Wenn ein Kunde einen großen Deal abschließen will, gibt er die Information an mögliche Konkurrenten weiter, die er ebenfalls repräsentiert. Und zwar gegen eine Gebühr. Vielleicht hat sie ja so etwas entdeckt, wie zum Beispiel, dass ein bestimmter Kunde einem oder mehreren anderen gegenüber in bestimmten Bereichen stets im Vorteil war. Hat sich darüber gewundert und die Nase etwas tiefer in die entsprechenden Dateien gesteckt.«
    »Das würde erklären, warum sie eventuell zu keinem ihrer Vorgesetzten gegangen ist.«
    »Sie hätte es keinem von ihnen erzählen können, solange sie nicht sicher wusste, dass er nicht an diesem unsauberen Geschäft beteiligt war. Ich könnte eine Analyse des letzten Geschäftsjahres der konkurrierenden Unternehmen durchführen und die Kunden überprüfen, die beständig besser als die anderen gewesen sind ...«
    »Das kann ich für dich tun.«
    »Ja?« Bei diesem Angebot hellte sich Eves Miene sichtlich auf. »Wahrscheinlich kriegst du das viel schneller hin als ich. Ich sehe mir währenddessen die Finanzen, das heißt die Einnahmen und Ausgaben der Partner etwas genauer an.«
    »Sie würden sicher wissen, wie sie illegale Einkünfte
    verstecken müssen. Schließlich sind sie gelernte Buchprüfer.«
    »Irgendwo muss ich schließlich anfangen.«

9
     
    Der Himmel hatte die Farbe von saurer Milch, als Eve am nächsten Morgen mit verquollenen Augen vor ihrer zweiten Tasse Kaffee saß. Es lag nicht an der Uhrzeit, sondern an den Zahlen, dachte sie.
    Roarke stellte einen Teller vor ihr auf den Tisch. »Das brauchst du jetzt.«
    Sie blickte erst auf das Omelett und dann auf ihren Mann. »Bluten meine Augen? Sie fühlen sich auf jeden Fall so an.«
    »Bisher sehe ich nichts«, erklärte er und nahm ihr gegenüber Platz.
    »Ich verstehe wirklich nicht, wie du das machst. Wie kannst du dich nur jeden Tag mit solchen Dingen beschäftigen?« Sie machte den Fehler, auf den Wandbildschirm zu sehen, auf dem die morgendlichen Börsenberichte abgebildet waren. Und hielt sich eilig die Augen zu. »Gnade.«
    Obwohl er leise lachte, schaltete er auf den Nachrichtenkanal. »Hast du genug von Zahlen, Schatz?«
    »Ich habe sie sogar im Schlaf gesehen. Sie haben vor meinen Augen getanzt. Ein paar haben dazu gesungen. Ich

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