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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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glaube, dass einige von ihnen sogar Zähne hatten. Lieber würde ich mit blankem Hintern auf dem Gehweg liegen, während irgendwelche Touristen aus South Dakota über mich hinwegtrampeln, als mich Tag für
    Tag mit Zahlen zu beschäftigen. Wohingegen du ...« Sie fuchtelte mit ihrer Gabel vor seiner Nase herum. »... total verrückt nach ihnen bist. Du liebst die Beschäftigung mit Schuldverschreibungen, Gewinnmargen, Fixkosten, Ausgabeaufschlägen und steuerbefreiten Was-weiß- ichs.«
    »Ich liebe kaum etwas mehr als steuerbefreite Was-weiß-ichs.«
    »Wie schafft es irgendjemand, sein Geld nicht aus den Augen zu verlieren, während es in der ganzen Welt herumzusausen scheint? Dieser Typ hier steckt sein Geld für fünf Minuten in Schweinehälften und dann stößt er die Schweinehälften wieder ab und stopft sein Geld in irgendwelchen anderen Kram, bevor er einen Teil davon in Erdnusssplitter investiert.«
    »Es ist unklug, wenn man all sein Geld in Schweinehälften steckt.«
    »Wie auch immer.« Sie musste ein Gähnen unterdrücken. »Diese Wirtschaftsleute sammeln all die Kohle ein und verteilen sie dann in der ganzen Welt.«
    »Geld ist so etwas Ähnliches wie Dünger. Du bringst die Geschäfte nicht zum Wachsen, wenn du es nicht großzügig verteilst.«
    »Ich habe nichts gefunden, was mir komisch vorgekommen wäre, aber schließlich hat mein Hirn auch schon vor mindestens zwei Stunden die Arbeit eingestellt. Die Leute haben entsprechend ihren Einkünften gelebt, die Einkünfte haben zu den Honoraren, Profiten, Investitionen, bla bla bla gepasst. Falls einer ihrer Kunden irgendetwas nebenher verdient, hat er das gut kaschiert.«
    »Ich werde sehen, ob ich noch etwas tiefer graben kann. Allerdings bin ich schon jetzt auf ein paar Kunden gestoßen, deren Einkünfte während der letzten beiden Jahre beachtlich gestiegen sind. Vielleicht haben sie einfach gut gewirtschaftet«, fügte er hinzu, bevor er sich einen Bissen seines Omeletts zwischen die Zähne schob. »Haben Glück gehabt. Oder waren besser als die anderen informiert.«
    »Haben diese Kunden Firmen oder Filialen in New York?«
    »Ja.«
    »Hervorragend. Dann habe ich was in der Hand, womit ich sie einschüchtern kann. Das macht die lange Nacht mit Zahlen wieder wett.« Jetzt aß sie mit größerer Begeisterung. »Roarke. Sagen wir, du würdest irgendwelche heimlichen Nebengeschäfte machen, in irgendeiner gesetzlichen und moralischen Grauzone.«
    »Ich?«, fragte er gespielt beleidigt. »So was würde ich nie tun.«
    »Ja, genau. Aber wenn du so was machen würdest und einer deiner Angestellten käme dir dabei auf die Schliche. Was würdest du dann tun?«
    »Ich würde alles abstreiten und gleichzeitig alle Zahlen und Daten, die mir gefährlich werden könnten, vernichten oder ändern. Abhängig davon, wie die Sache ausgehen würde, würde ich diesem Angestellten entweder eine Gehaltserhöhung geben oder ihn dazu bewegen, dass er seine Kündigung einreicht.«
    »Anders ausgedrückt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Schaden zu begrenzen, wenn es ausschließlich um Kohle geht. Zwei Menschen zu ermorden ist in einem solchen Fall also ziemlich extrem, vor allem, weil es das Interesse der Behörden erst recht auf einen lenkt. Denn nach einem Mord fangen die Cops erst richtig an zu wühlen.«
    »Es wäre eine übertriebene und dumme Reaktion. Jemand hat die Sache zu einer persönlichen Angelegenheit gemacht, obwohl es im Grunde einzig ums Geschäft gegangen ist.«
    »So sehe ich es auch.«
    Da sie darüber auch noch mit Mira sprechen wollte, schickte Eve die betreffenden Dateien an den Computer der Profilerin und machte außerdem bei Miras Sekretärin, die sich immer übertrieben schützend vor die Chefin warf, einen Termin.
     
    Auf dem Weg in Richtung des Reviers schwebte ein Werbeflieger über ihrem Wagen, der in schrillen Lettern für die sensationellen Rabatte während eines Räumungsverkaufs in Aladins am Union Square gelegener Höhle warb.
    Was für Leute fuhren auf Rabatte und Räumungsverkäufe an einem Ort mit Namen Aladins Höhle ab? Worauf hatten sie es abgesehen? Reduzierte Flaschen, in denen irgendwelche Geister schwebten? Fliegende Teppiche aus einer Überproduktion?
    Es war noch zu früh für irgendwelche Schnäppchenjäger und bisher hatten sich auch nur die allerentschlossensten Touristen aus ihren Hotelbetten gequält, weshalb überwiegend Einheimische auf dem Weg zur oder von der Arbeit oder zu irgendwelchen

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