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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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vorreckte wie ein Hure an der Straßenecke. Megs Besucher war ein freundlich aussehender Mann mit grau meliertem Haar, der einen schwarzen Gehrock und schwarze Kniehosen trug und eine Ledertasche dabeihatte. Er grinste ihr amüsiert zu, und seine hellgrauen Augen strahlten, während er Gus am gefiederten Kragen kraulte. Gus flog auf seine Schulter und machte es sich dort triumphierend gemütlich. Meg hätte sogar schwören können, dass er einen finsteren Blick in ihre Richtung warf.
    »Guten Tag, Madam«, sagte der Mann namens David nun.
    »Guten Tag«, gab sie zurück und schloss hinter sich die Schranktür.
    Er stellte seine Tasche auf das Bett und stellte sich lächelnd vor: »Verzeiht mir, dass ich nicht weiß, wie ich Euch ansprechen soll, Madam. Ich bin der Schiffsarzt, Dr. David Porter. Ich habe Euch gestern Abend versorgt.«
    »Dann bin ich Euch sehr dankbar, Sir«, sagte Meg mit einem offenen und freundlichen Lächeln. Sie kam mit ausgestreckter Hand auf ihn zu. »Mein Name ist Meg Barratt.« Der Schiffsarzt schüttelte Megs Hand und fragte dabei: »Wie geht es Euch? Ich hoffe, Ihr habt kein Kopfweh mehr.«
    »Nein, gar nicht. Nur hier bin ich etwas empfindlich.« Sie berührte die Stelle hinter ihrem Ohr.
    »Das war zu erwarten. Da wird ein wenig Zaubernuss helfen.« Er hob die Hand, nahm Gus von seiner Schulter und setzte ihn auf dem Tisch ab. Der Papagei, der offensichtlich seine gute Laune zurückgewonnen hatte, pickte nun emsig Krümel vom Brotbrett auf. David öffnete seine Tasche. »Erinnert Ihr Euch an das, was passiert ist?«
    »Ganz genau«, erklärte Meg. »Bis zum letzten Moment, als ich unter die Kutsche zu rutschen begann.«
    »Gut… gut. Eine Gehirnerschütterung kann im Gehirn seltsame Dinge bewirken«, sagte er. »Wenn Ihr Euch vielleicht setzen könntet?« Er deutete mit fragendem Blick auf die Stühle.
    Meg fand seine zurückhaltende Höflichkeit ungemein beruhigend. Sie setzte sich und senkte den Kopf zur Seite, so dass der Arzt die Beule gut erreichen konnte. Er legte einen kühlen Umschlag mit Zaubernuss-Tinktur darauf, und Meg entspannte sich spürbar. »Dr. Porter, wisst Ihr eventuell, wohin wir unterwegs sind?«
    »Das geht mich nun wirklich nichts an, Madam«, antwortete er. »Da müsstet Ihr Cosimo fragen.«
    »Ah… ich verstehe.« Sie zögerte kurz und fragte dann: »Weiß nur er, wohin wir fahren?«
    Angesichts dieser Bemerkung spielte ein winziges Lächeln um die Lippen des Arztes. »Wir denken alle, wir wissen, wohin wir unterwegs sind, Miss Barratt, aber nur Cosimo weiß, wodurch sich das möglicherweise ändern könnte.«
    Meg wandte mit einem Ruck den Kopf, und der Tupfer mit der Zaubernuss-Tinktur fiel auf den Boden. »Alle auf diesem Schiff segeln kommentarlos dorthin, wohin ein einzelner Mann es will?«
    »Im Prinzip ja, Miss Barratt«, sagte der Schiffsarzt mit demselben ruhigen Lächeln. »Die Beule müsste in ein bis zwei Tagen verschwunden sein. Bewegt Euch bis dahin lieber nicht allzu schwungvoll.«
    » Schwungvoll ?«, rief Meg empört. »Wie könnte man wohl eingesperrt in einer solchen Kajüte schwungvoll sein?«
    David Porter runzelte die Stirn. »Ich hatte nicht den Eindruck, dass Ihr eingesperrt seid, Miss Barratt. Auf jeden Fall nicht auf meinen Rat hin.«
    Kommt aufs Oberdeck, wann immer Euch danach zumute ist . Meg erinnerte sich an Cosimos Einladung, doch sie hatte nicht vor, sie anzunehmen. »Ich habe mich freiwillig entschieden, für mich zu bleiben, Doktor«, sagte sie steif. »Ich bin gegen meinen Willen hier… egal, wie es dazu gekommen sein mag… Und bis ich nach Hause zurückkehren kann, habe ich nicht vor, diese Kajüte zu verlassen.«
    Er machte ein ernstes Gesicht. »Aha. Aber ich würde Euch wirklich etwas Bewegung an der frischen Luft empfehlen… zum Beispiel einen Spaziergang an Deck. Es ist nicht gut, wenn man längere Zeit im Zimmer bleibt.«
    »Für längere Zeit?« Meg konnte hören, wie sich ihre Stimme überschlug. »Was genau meint Ihr damit?«
    »Wie ich schon sagte, solltet Ihr dazu Cosimo befragen.« David packte seine Sachen wieder zurück in die Arzttasche. Er musterte sie nachdenklich. »Ihr müsst natürlich tun, was Ihr für richtig haltet. Ich verstehe, dass Ihr Eure Lage beunruhigend findet. Aber auf diesem Schiff habt Ihr nichts zu befürchten, Miss Barratt.«
    Gus flog auf seine Schulter, als er sich der Tür zuwandte. »Wiedersehn… wiedersehn…«, krächzte der Papagei, und der Arzt überließ mit dem Vogel auf der

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