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in neuen Abenteuern

in neuen Abenteuern

Titel: in neuen Abenteuern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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nicht schwerfallen, die Wahrheit zu erraten. Auf jeden Fall lasse ich mir ein solches Benehmen nicht gefallen. Ich weiß zwar, dass du im Allgemeinen fleißig und aufmerksam bist, aber manchmal hast du ein zu hitziges Temperament, eine zu scharfe Zunge – und zu viele Dummheiten im Kopf. Du und deine Freundin Bobby, ihr müsst euch endlich einmal zusammenreißen und begreifen, dass ich nicht mit mir spaßen lasse.“
    Jenny wurde wieder rot. Sie schaute die Lehrerin freimütig an.
    „Es tut mir leid“, sagte sie, „aber ich fand es einfach nicht gerecht, dass ich nicht wie die anderen ins Kino gehen durfte. Schließlich habe ich das Wasser nicht mit Absicht auf Helene geschüttet. Es war ein reines Missgeschick. Wenn ich es absichtlich getan hätte, dann würde es mir auch nichts ausmachen, dafür bestraft zu werden.“
    „Bitte überlasse mir die Entscheidung, ob eine Strafe gerecht ist oder nicht“, sagte Frau Roberts kühl. „Nun, da du mich gestern belogen hast, kann ich dir vorerst nicht mehr vertrauen. Deshalb wirst du mich jedes Mal um Erlaubnis fragen, wenn du in die Stadt gehen willst. Außerdem hast du in der nächsten Woche Hausarrest. Und dann verlange ich noch, dass du selber diese Grammatikregeln abschreibst – und zwar in Helenes Heft, wie ich es angeordnet habe.“
    „Muss ich es denn ausgerechnet in Helenes Heft machen?“, fragte Jenny entsetzt. „Jetzt stehen die Grammatikregeln doch schon drin. Und außerdem wird Helene triumphieren, wenn ich sie um ihr Heft bitte.“
    „Du hast dir die Sache selbst eingebrockt. Und dann möchte ich dir noch etwas sagen: Du bist zwar eine gute Schülerin, aber du könntest noch wesentlich bessere Leistungen zeigen. Außerdem neige ich fast dazu, mich mit dieser geheimnisvollen Notiz zu befassen, die ich vor einiger Zeit während des Mathematikunterrichts erhielt. Ich habe das Gefühl, dass sich diese beiden Ereignisse auffallend ähneln. Wenn noch einmal so etwas vorkommt, könnt ihr mit einer strengen Bestrafung rechnen. Bitte sag das auch deiner Freundin Roberta!“
    „Ja, Frau Roberts“, erwiderte Jenny leise. Sie merkte, dass sie jetzt kein Entgegenkommen erwarten konnte. Die Lehrerin hasste es, hereingelegt zu werden.
    „Du kannst jetzt gehen“, sagte sie zu Jenny und griff sich ein Heft. Schweigend begann sie zu korrigieren. Jenny zögerte. Sie wollte gern noch etwas zu ihrer Entschuldigung vorbringen, aber sie ahnte, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür war. Mit gesenktem Kopf verließ sie das Zimmer und ging zum Tennisplatz zurück.
    Bobby wartete schon ungeduldig auf sie. Als sie Jennys bedrücktes Gesicht sah, ging sie schnell auf sie zu und legte den Arm um sie.
    „War es sehr schlimm?“, fragte sie mitfühlend.
    „Scheußlich“, sagte Jenny. „Ich fühle mich so klein wie eine Ameise. In der nächsten Woche habe ich Hausarrest und danach muss ich jedes Mal Frau Roberts um Erlaubnis fragen, wenn ich in die Stadt gehen will. Das ist so demütigend! Und stell dir vor, Bobby, ich muss diese schrecklichen Grammatikregeln noch mal abschreiben – und wieder in Helenes Heft!“
    „Das ist wirklich grässlich!“ Bobby begriff sofort, wie sich Helene darüber freuen würde. „Wie hat denn die Roberts die Sache herausgefunden?“
    „Ich kann mir nur eins vorstellen“, sagte Jenny wütend, „diese gemeine Ziege muss mich verpetzt haben! Die kann was erleben!“
    In diesem Augenblick kamen die Zwillinge. Als sie erfuhren, was Jenny passiert war, waren sie bestürzt. „Ich habe gehört, wie diese falsche Schlange gesagt hat: ‚Bobby hat es doch sehr sauber geschrieben, nicht wahr?’, als sie Frau Roberts ihr Heft zeigte“, berichtete Hanni. „Ich wusste natürlich nicht, was es bedeutete. Ich habe gedacht, sie wollte etwas Nettes über Bobby sagen. Ich ahnte nicht, dass sie auf diese Weise die arme Jenny verpetzte.“
    „Diese Petze!“, rief Bobby. Ihre Augen sprühten und ihre Wangen wurden flammend rot. „Ich zahle es ihr heim. Solch eine gemeine Petze! Ich werde zu ihr gehen und ihr Heft für dich holen, Jenny. Du brauchst das nicht auch noch zu tun – und wenn sie es wagt, nur ein einziges Wort zu mir zu sagen, wenn sie nur ihre sanfte höhnische Stimme erhebt, dann kratze ich ihr die Augen aus!“
    „Ach was, Bobby, lass das lieber“, sagte Jenny. „Das führt doch zu nichts. Überlass das lieber Carlotta!“
    Alle grinsten. Carlotta war ein wildes kleines Ding, und wenn sie zornig war, war sie zu allem fähig.

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