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In nur einer Nacht (Gay-Romance) (German Edition)

In nur einer Nacht (Gay-Romance) (German Edition)

Titel: In nur einer Nacht (Gay-Romance) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Callaghan
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Kasten war viel zu kalt im Winter.“ Nathan straffte die Schultern und verstand die Welt nicht mehr. Der Schock war inzwischen von ihm abgefallen. „Sagt mir lieber, welche Nachricht so wichtig ist, dass ihr aus dem Jenseits zurückkommt?“
    „Wir beobachten dich schon länger“, antwortete seine Mutter mit trauriger Miene. „Was du mit der Firma tust, ist bewundernswert. Doch was aus dir geworden ist, ist nicht mehr mein Sohn, den ich liebte.“
    Nathan zog skeptisch eine Augenbraue nach oben.
    „Zu diesem gefühlskalten Mann haben wir dich nicht erzogen.“ James Bennett unterstrich diese Worte mit einem Schnauben und wechselte mit seiner Frau einen vielsagenden Blick.
    „Darum haben wir gemeinsam beschlossen“, fuhr Emily Bennett fort, „dass es an der Zeit ist, dass du den Geist der Weihnacht schätzen lernst. Pünktlich um Mitternacht werden dich nacheinander drei Geister besuchen und dir zeigen, was aus dir geworden ist.“
    Nathan lachte laut und amüsierte sich köstlich. „Das … meint … ihr … doch … nicht … ernst?“, brachte er abgehackt heraus und schüttelte mehrmals den Kopf. „Mir ist ja schon viel untergekommen, aber der Witz ist echt gut.“
    „Das ist kein Scherz“, erklärte James Bennett bedeutungsschwanger.
    „Mein Sohn, wir wollen dir nur helfen“, schloss Emily Bennett versöhnlich. „Vergiss nie, wir lieben dich.“
    „Ja, ja, ja, schon klar.“ Nathan brach nun endgültig in schallendes Gelächter aus, während die beiden Geister verblassten. „Was für ein bescheuerter Traum!“ Er schnappte sich die Kaschmirdecke und kuschelte sich darin ein. Dann schloss er die Augen, als wäre nie etwas gewesen.
     
    Pünktlich um Mitternacht schreckte Nathan zum zweiten Mal in dieser Nacht auf. Irgendwer summte ein Lied und er wollte bereits nach der Fernbedienung greifen, um den Fernseher auszuschalten, als ihm auffiel, dass dieser überhaupt nicht lief. Verdutzt wanderte sein Blick umher. Aber alles war in dunkle Schatten gehüllt, nur von draußen strömte Licht aus der Londoner Innenstadt sanft durch die Fensterfront herein. Brummig gähnte Nathan und beschloss, besser im Bett weiterschlafen. Im selben Moment drang eine singende Frauenstimme an sein Ohr. Verwirrt schaute er sich um und fluchte: „Welcher Idiot dreht nachts die Stereoanlage so laut auf?“
    Grummelnd wollte er schon aufstehen und ins Schlafzimmer gehen, als er vor Schreck die Augen aufriss. Vor ihm stand eine junge Frau und starrte ihn an. Dabei trällerte sie die französische Version von Stille Nacht, Heilige Nacht , während sie fröhlich von einem Bein aufs andere wippte und ihn anlächelte.
    Doch das war bei Weitem nicht das Schlimmste. Nathan erkannte die Frau. Es war die Frau, die sein letztes Schuljahr im Internat zur Hölle gemacht hatte. Sie trug ein dunkelblaues kurzes Kleid ohne Ärmel mit einladendem Dekolleté, ihr schwarzgelocktes Haar fiel auf ihre nackten Schultern. Für eine Frau war sie wahrlich eine Augenweide, mit genau den richtigen Kurven an den richtigen Stellen. Sie sah genauso aus wie seine Exfreundin Leah, die er wegen seiner ersten Affäre zu einem Mann verlassen hatte, was sie ihm niemals verziehen hatte.
    „Fröhliche Weihnachten“, sang sie enthusiastisch und hielt wie aus dem Nichts einen Feenstab in der Hand, an dessen Spitze ein glitzernder Stern saß und helle glänzende Funken versprühte, winzigen Diamanten gleich. „Du bist ja noch gar nicht fertig?“
    „Ähm … was?“, stammelte Nathan wenig geistreich. Doch aus dem anfänglichen Schock kristallisierte sich langsam Wut heraus. „Bist du Leah? Was machst du hier? Und hör verdammt noch mal mit dem dämlichen Summen und Singen auf. Das nervt!“ Er stand auf. „Du hast hier gar nichts verloren, also mach die Fliege.“ Dabei wedelte er mit den Armen, als wollte er eine lästige Stubenfliege verscheuchen. Aber kaum berührten seine Hände die Gestalt, glitten sie einfach hindurch.
    Sie kicherte. „Das kitzelt!“
    Dann schwang sie ihren Stab, worauf Nathan plötzlich angezogen dastand. Er trug eine Bluejeans, einen schwarzen Rollkragenpullover und dunkle Sneaker.
    „Was soll denn das?“, meckerte er und musterte sich skeptisch. „Hatte ich nicht gesagt, du sollst verschwinden? Ich will meine Ruhe und schlafen!“ An Schlaf war zwar nicht mehr zu denken, aber das musste er ja nicht diesem Ding auf die Nase binden.
     
    „Ich bin der Geist der vergangenen Weihnacht.“ Leah grinste und machte verspielt einen

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