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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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deine beschützen und Elias und du, ihr fahrt zu ISV. Die Ältesten wollen in dieser heiklen Nacht ein Auge auf euch haben.“
    Einen kurzen Moment hatte ich Angst um Anastasija, aber in e inem öffentlichen Krankenhaus mitten in der Stadt dürfte ihr nichts passieren. Zumal weder sie noch David das Ziel der Wölfe waren.
    „Oh“, seufzte ich und lehnte meine Stirn gegen das Autofenster.
    „Keine Sorge“, sagte Anastasija lachend. „Sie haben wunderschöne Gästezimmer dort.“
    „Und Toiletten?“, fragte ich ein bisschen ängstlich. Ich hatt e keine Lust, nachts Elias à la Ich muss mal Pipi! zu wecken. Vor meinem inneren Auge sah ich mich schon hinter einem Busch hocken und mit meinem Vampir schimpfen, dass er doch bitte weggucken sollte.
    „Ja, es gibt auch Toiletten.“
    „Puh!“ Ich sah wieder hinüber zu Elias. Er war immer noch versteinert. Da Anastasija aber mit dem Radio mitsang, ging ich davon aus, dass alles nicht so schlimm war. Mein Bauch behauptete jedoch etwas anderes. Vielleicht war Ana in meinem Kopf und bekam nichts von Elias’ Gedanken mit. Oder sie war einfach mal ganz woanders, also telefonierte ich mit Eva.
    Mein Vampir parkte das Auto in einer Seitenstraße in der Nähe des Krankenhauses. Gebannt starrte ich ihn an und hoffte, dass er etwas sagen würde, während Anastasija ihre Fingernägel kritisch betrachtete. Er schloss die Augen und ließ seine Stirn gegen das Lenkrad fallen. Ich wollte gerade etwas Aufheiterndes sagen, als er hemmungslos anfing zu schluchzen. Anastasija schnallte sich blitzartig ab und schoss nach vorne, um ihn zu berühren.
    „Elias, Schatz !“, flüsterte ich und schob ihn zurück auf seinen Sitz. Ich befreite mich ebenfalls vom Gurt und krabbelte etwas holprig zu ihm auf den Schoß, wobei ich mein Knie am Schaltknüppel anstieß. Fest drückte ich ihn an mein Herz und blutrote Tränen befleckten meine Kleidung. Mir war egal, dass ich danach aussehen würde, als ob ich in einer Schlachterei arbeiten würde. Anastasija sprach leise beruhigende Worte auf Rumänisch und streichelte über seinen Rücken. Elias klammerte sich an mich wie ein Ertrinkender und auch ich begann mit den Tränen zu kämpfen. Es klang fast, als ob er kurz vor dem Ersticken wäre, und ich versuchte krampfhaft, ihn zur Ruhe zu bringen. Noch nie in meinem Leben hatte ich jemanden so bitterlich weinen gehört und dass es ausgerechnet Elias war, brach mir das Herz. Wie lange er wohl diese Wut und Angst angestaut hatte? Er verschluckte sich und geriet ins Husten.
    „Es tut mir leid “, brachte er so gerade heraus.
    „Ruhig!“, befahl ihm Anastasija und sah mich verzweifelt über seine Schulter hinweg an. „So können wir doch nirgendwo mit ihm hin.“ Überall klebte geweintes Blut.
    „Mir ist tota l egal, was die Leute denken.“ Ich sah immerhin auch nicht besser aus als Elias.
    „ Es geht wieder“, sagte mein Vampir dann erstaunlich gefasst. Liebevoll ließ er seine kühlen Hände über meine Wangen streicheln. „Alles wieder okay.“ Damit setzte er mich wieder auf den Beifahrersitz und stieg aus. Draußen wartete er so lange, bis Ana und ich uns gesammelt hatten und ebenfalls ausstiegen. Die Vampirin ging vor und führte uns durch das Krankenhaus hin zu dem Zimmer meines Bruders. Die Leute, denen wir begegneten, schenkten uns weniger Beachtung, als ich gedacht hatte. Blut war in einem Krankenhaus nun wirklich keine Seltenheit und da die Augen der Vampire zurzeit schwarz wie Kohle waren, konnten sie auch nur sehr blasse Menschen sein. Schon vor der Tür vernahm ich Hallows Lachen.
    „Gnomin!“, begrüßte mich mein Bruder vor Freude strahlend. Er sah aus wie ein Penner : unrasiert und in einem alten gammligen T-Shirt. Die beiden anderen Patienten im Zimmer schenkten uns interessierte Blicke. Einer sah echt übel aus, der hatte wohl auch Bekanntschaft mit der einen oder anderen Faust gemacht. Der zweite war ein etwas älterer Herr, der an einen Tropf angeschlossen war.
    „Du … du!“, schimpfte ich und rannte auf David zu, um in seine geöffneten Arme zu fallen.
    „Aua!“, quengelte er unter meiner Umarmung.
    „Selbst schuld!“ Am liebsten hätte ich ihn liebevoll geknufft, aber ich konnte es mir geradeso noch verkneifen. „Hallo Hallow!“
    Die Freundin meines Bruders hob lächelnd ihre Hand.
    „Hast du mir was mitgebracht?“, fragte David neugierig.
    „Du hast nix verdient!“ Mist, Mist, Mist … das hatte ich doch glatt vergessen!
    Aber Anastasija öffnete ihre

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