In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)
1991.“
„Im Sommer“, sinnierte er. „Das passt zu dir und ja, das ist ein Kompliment.“
„Danke“, sagte ich und lachte. Er kannte mich mittlerweile schon ziemlich gut. Dann fiel mir plötzlich etwas ein. „Ich habe gar keine Sachen zum Anziehen dabei, geschweige denn meine Schulsachen oder die Pille.“
„Klamotten besorgt ISV dir, deine Schulsachen bringt Anastas ija mit und den Namen deiner Pille bräuchte ich kurz.“ Er kramte sein Handy heraus und teilte einem Vampir am anderen Ende den Namen mit, den ich ihm nannte. „Glaub mir, ISV kann alles besorgen.“ Er grinste mir zu.
„Wegen den Klamotten … die passen mir aber und sind aus dieser Epoche, oder? Ich will morgen nicht wie eine Barock-Presswurst in die Schule laufen.“
„Ich fand , du sahst süß in dem Kleid aus.“
Ich starrte ihn eine Weile ungläubig an , schließlich sprach Elias weiter.
„Dein Hintern sah darin so …“
„… fett aus?“, beendete ich seinen Satz. Er lachte.
„Nein.“ Liebevoll strich er mir durch das Gesicht, schnallte sich ab und beugte sich zu mir herüber, um mich sanft zu küssen. „ Zum Anbeißen trifft’s eher.“ Er lehnte sich wieder zurück in seinen Sitz und beobachtete mich amüsiert, während ich versuchte, mir das bildlich vorzustellen.
Die Autos vor uns bewegten sich und i rgendwann in der Dämmerung kamen wir tatsächlich an. Elias brauste mit mir in rasender Geschwindigkeit zur Jagdhütte hinunter, bis in den Keller.
„Hallo – welcher Vampir auch immer hier steht“, sagte ich, denn ich konnte nicht mal meine Hand vor Augen sehen.
„Seid Willkommen Prinz , … Prinzessin“, hörte ich eine fremde weibliche Stimme.
„I ch möchte bitte in Zukunft mit Königliche Hoheit von und zu auf und davon Michels angesprochen werden“, flachste ich.
„Natürlich, Königliche Hoheit von und zu auf und davon Michels“, antwortete die Stimme vollkommen devot.
„Das war nur ein Scherz“, maulte ich. „Bitte einfach nur Miriam .“
Elias öffnete die Tür und nun konnte ich die brünette Vampirin mit Igel haarschnitt erkennen.
„Nimm sie einfach nicht ernst, Melissa“, sagte Elias lachend.
Melissa hatte traumhaft große Mandelaugen und ein Lächeln wie eine gute Fee aus einem Märchen.
„Ey , pssst“, flüsterte ich, nachdem wir eingetreten waren, und rammte Elias meinen Ellenbogen in die Seite. „Ist die zufällig auf Anastasijas Uferseite?“
„Das hat sie gehört“, bemerkte mein Vampir und kämpfte mit einem Lachanfall. Geschockt blickte ich hinter mich auf die ve rschlossene Tür. „Aber um deine Frage zu beantworten: Ich habe keinen blassen Schimmer.“
„Die ist ja so süß!“, jubelte ich und in Gedanken sah ich mich schon dabei, wie ich sie Anastasija vorstellte. Anastasija und Melissa. „Hat Ana sie schon mal getroffen?“
„Ja klar, so viele Vampire gibt es hier ja nun auch nicht.“
„Und? Wie fand sie sie?“
Elias überlegte. Zu lange für meinen Geschmack und ich stupste ihn an. „Denk schneller!“
„So, jetzt dürfte sie uns nicht mehr hören“, seufzte mein Vampir, als wir im Aufzug standen. – Wuuuaahh, dieses Geschoss aus der Hölle! „Normalerweise steht Ana auf rote Haare, aber das sind nur Äußerlichkeiten. Zunächst einmal müsste man wissen, wie Melissa gepolt ist, also fang bloß nicht schon an, ihre Hochzeit zu planen.“
Dabei konnte ich mir Melissa sogar richtig gut in einem Anzug vorstellen. Oder zwei Bräute , zwei Brautkleider … doppelter Spaß!
„Damm damm da damm …“, trällerte ich den Brautmarsch, während ich neben Elias zur Anmeldung schritt und so tat, als ob ich einen Blumenstrauß in meinen Händen hielt. Vicky erwartete uns wieder mit einem Headset bewaffnet.
„Euer Zimmer ist bereit, mein Prinz.“ Damit überreichte sie ihm einen Schlüssel mit einem goldenen Anhänger. „Magdalena wünscht euch , sobald die Prinzessin zu Abend gegessen hat, im großen Konferenzsaal zu sprechen.“
„Geht in Ordnung.“
„Woah, ich hab auch Hunger … was gibt’s denn?“
„Ihr könnt ordern, was Ihr wünscht.“ Sie nahm eine Hand an ihr Ohr , wo der Hörer des Headsets war. „Küche, bitte. Ja, danke. Also, was hättet Ihr gerne, Prinzessin?“
„Öhm! Gibt es hier so etwas wie eine Speisekarte?“
„Wir können Euch alles machen, was Ihr wünscht.“
„Dann hätte ich gerne Bratkartoffeln, ein Spiegelei und einen Gartensalat.“
Die Vampirin gab meine Bestellung durch.
„In einer halben Stunde auf
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