In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)
Tasche und zog etwas Schokolade, eine Tüte Chips und eine Flasche Cola hervor. Gott schütze diese Vampirin!
„Hach, ich wusste doch , ihr habt mich nicht vergessen“, triumphierte David und nahm alles überglücklich entgegen.
DANKE ! , dachte ich wohl wissend, dass Ana mich hörte.
Kein Problem.
Wusste ich es doch! David klopfte auf das Bett neben sich und ich ließ mich darauf nieder. Mit einem Ruck zerbrach er die Tafel Schokolade und reichte mir und Hallow ein Stück.
„Du siehst aus, als würdest du keinem gehören . So verwahrlost“, sagte ich schmatzend und rieb über Davids Bartstoppeln. Er lächelte und zeigte die Schokolade unsicher den Vampiren, welche den Kopf schüttelten. „Ne, ne, Elias kotzt das nur ins Auto.“
„So sieht er heute auch aus.“ Mein Bruder nickte dem Vampir zu. „Was ist passiert?“
Elias hörte ihn nicht und schien sich auf Hallow zu konzentrieren. Kurze Zeit später starrten die Hexe und mein Bruder mich ängstlich an, als wollten sie mich fragen, was mein Vampir da tat.
„Das ist eine großartige Idee, Hallow!“, sagte er plötzlich ganz aufgeregt. Verwirrt sah ich in Elias’ Gesicht, welches sich plötzlich aufhellte.
„Das finde ich auch“, gab Ana zu. Eine Zeit lang herrschte betretenes Schweigen.
„ Nun, Schwesterchen … was gibt’s sonst so?“, fragte mein Bruder, der genauso ahnungslos war wie ich. Hallow musste irgendwas gedacht haben, was die Vampire total toll fanden.
„Ö hm, ich werde wohl die nächste Mathearbeit verhauen.“
„Aha.“ David nickte und kratzte sich am Bart.
„Das würde alles so viel leichter machen“, jubilierte die Vampirin. „Wieso bin ich nicht selbst darauf gekommen?“ Sie strahlte ihren Bruder an.
„Ja, wieso eigentlich nicht?“, sagte dieser und grinste. Mein Herz tanzte vor Freude. „Du bist auch zu nichts zu gebrauchen.“ Er schüttelte sein en süßen Kopf und schmunzelte mir zu. „Ich finde, der Gedanke hat was.“
„Ja, David , und sonst so?“, fragte ich und Hallow lachte.
„Ja … sonst ist alles okay, ne? Muss ja.“
„Super !“ Ich nickte.
„Sie wollen, dass ich dich in die Wicca -Magie einweise“, erklärte Hallow. ENDLICH! Der ältere der beiden anderen Patienten im Raum räusperte sich ungläubig.
„Aber , ich bin doch nicht … du weißt schon. Könnte ich das?“
„Die einfachen Sachen schon , und das reicht auch. Du weißt ja, die können das nicht so wie du jederzeit. Das mit den Tieren.“
Sie sprach in Rätseln, aber ich verstand, was sie meinte. Ganz im Gegensatz zu mir und meiner Familie, konnten die Werwölfe sich nur an Vollmond verwandeln, was sie anfällig für Magie machte. Das war wirklich eine richtig gute Idee – und die kam ausgerechnet von Hallow! Danke, Kopf! Hätte dir das nicht einfallen können? Mürrisch biss ich ein Stück Schokolade ab und zeigte meinem Bruder das ordentlich durchgekaute Ergebnis.
„Boah , manchmal bist du echt ekelig, Miri“, stieß er aus und ich lachte über seinen angewiderten Gesichtsausdruck. Elias’ Gefühlswelt raste durch mich hindurch wie ein D-Zug. Er war ein kleines bisschen eifersüchtig auf David, nein, wie goldig! Im Gedanken malte ich lauter rote Herzchen um den Kopf meines Vampirs und wollte ihn am liebsten in die Wangen zwicken.
Erleichterung machte sich in ihm breit und er fing an , Hallow zu mögen. Das konnte ich fühlen. Aber war das jetzt meine oder seine Eifersucht, die gerade meine Gedärme durch den Mixer drehte?
„Würdest du morgen mit uns zu ISV k ommen und sie dort unterrichten?“, schlug Ana vor. „Elias kann dafür sorgen, dass alles da ist, was du brauchst.“
„Wow , ISV!“, rief Hallow staunend und fügte sofort hinzu. „Sehr, sehr gerne.“
„Dann bin ich alleine“, maulte mein Bruder und zog eine Schn ute.
„Ich schick dir Mama und Papa.“ Ich tätschelte seinen Kopf.
„Sag ihnen, sie sollen mir was zum Essen mitbringen. Von dem Fraß hier wird einem nur schlecht.“
„Du fällst schon nicht vom Fleisch“, sagte ich und zwickte ihn in den Bauch.
„Aua, ich bin doch verletzt“, jammerte er.
„Ja und dein Hirn hat auch einen Schaden bekommen“, brum mte Hallow und ich musste lachen. Wie recht sie doch hatte. Wir blieben noch eine ganze Weile und unterhielten uns über Gott und die Welt, bis Elias mich darauf hinwies, dass wir vor dem Einbruch der Dunkelheit in den sicheren Hallen von In sanguine veritas sein mussten. Ich verabschiedete mich bei meinem Bruder, Hallow
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