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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Kreide an einer Aufgabe ab. Er sah ziemlich frustriert aus.
    „Joshua, das üben wir aber noch mal“, meinte Herr Groth und erlöste ihn von der Blamage.
    „Zu schwer, was?“, flachste Elias , als Joshua gerade den Rückweg zu seinem Platz antrat. Dabei schenkte er ihm einen ungehinderten Ausblick auf seine Fangzähne.
    „Lass ihn , Elias“, versuchte ich die Situation zu besänftigen. Noch mehr Ärger konnte ich nicht gebrauchen.
    Joshua lief hochrot an, verkrümelte sich aber hinaus in die Pa use. „Komm Baby“, flüsterte ich in das wunderbar kühle Ohr meines Freundes. „Lass uns ein Plätzchen suchen, wo wir kurz alleine sein können!“
    Vollkommen willenlos folgte er mir hinaus in den Flur und hin zu einer kleinen Besenkammer. Dank Elias ’ Schnelligkeit hatte keiner mitbekommen, dass wir darin verschwunden waren. Glaubten wir zumindest.
    Eine ganze Zeit lang standen wir uns gegenüber zwischen Re inigungsmitteln, Papiertüchern und Toilettenpapier und hielten einfach nur Händchen. Wir sprachen kein Wort und es war mir egal. Schweigen war mit Elias nicht peinlich. Kennt ihr das Gefühl, mit einer Person im Raum zu sein, wo man ständig denkt: Sag was! Irgendwas! Bei meinem Vampir hatte ich es nicht. Liebevoll schmiegte er sich in meine Arme und seufzte. Sein Mund ruhte an meinem Hals und jeder Atemzug von ihm streifte meine Nackenhaare. Sanft küsste er die Stelle, die seine Lippen berührten. Ich streichelte über seinen Rücken und kuschelte mich noch fester an ihn. Mein Freund war ohne Frage körperlich sehr stark und mir bei Weitem überlegen. Aber innerlich war er manchmal beruhigend weich, wie in diesem Moment. Seine Seele suchte gelegentlich Schutz bei mir, den ich ihr nur zu gerne gab. Elias war kein Einzelkämpfer und ich freute mich darüber, dass er mich mittlerweile genauso sehr brauchte wie seine Schwester. Magie konnte ihn außer Gefecht setzen, mir wiederum konnte sie nichts anhaben; und wenn Elias innerlich zu zerbrechen drohte, flickte ich ihn zusammen. Gemeinsam konnten wir alles schaffen. Wir glichen unsere Schwächen gegenseitig aus. Wir sind ein gutes Team , hatte Elias gesagt und er hatte recht damit gehabt.
    Mein Vampir lehnte sich zurück gegen die Wand und riss mich mit. Sanft umfassten seine Hände mein Gesicht und sein Mund fand den meinen.
    „Ich liebe dich“, flüsterte er zwischen zwei himmlischen Vereinigungen unserer Lippen. „Wenn man von allen gehasst und gejagt wird, tut es gut zu wissen, dass das Herz ein Zuhause hat, wo man geliebt und akzeptiert wird.“
    Er ließ mir nur die Möglichkeit, mit einem Brummen zu an tworten.
    Erst a ls seine Fänge ausfuhren, gab er mich frei und ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Liebevoll streichelte er meinen Hinterkopf hinunter und dann weiter über meinen Rücken.
    „Darf ich von dir trinken?“, fragte ich , berauscht von Elias’ unverwechselbarem Duft. Seine Augen strahlten und er öffnete eine kleine Wunde an seinem Hals. Hungrig begann ich daran zu saugen und genoss mit jedem Zug seinen Geschmack – bis Elias sich plötzlich alarmiert anspannte.
    „Ja, da drin“, hörte ich eine Stimme von draußen und die Tür wurde geöffnet. Oh nein, Frau Piepenbrock, Joshua und ein Junge aus einer Parallelklasse ! Den Namen vergaß ich immer wieder. Erschrocken starrte ich die Eindringlinge an und spürte, wie mir etwas Blut die Lippe hinuntertropfte. Oh … scheiße!
    „Miriam Michels! Ich hoffe , du weißt, dass ich das deinen Eltern berichten muss?“, sagte meine Klassenlehrerin entsetzt.
    Pah, sollte sie doch. Ich glaube , meine Eltern wären nur beunruhigt gewesen, wenn Elias bei mir getrunken hätte. Letzterer versuchte übrigens verzweifelt, seine Gedanken zu sammeln, und leckte sich über einen Finger, um die Wunde damit zu schließen und das Rinnsal davon abzuhalten, auf sein T-Shirt zu tropfen. Ich wischte mit meinem Arm über meinen Mund und räusperte mich.
    „Ja ok ay“, sagte ich und musterte den Fußboden, als ich die angewiderten Blicke meiner Mitschüler und meiner Lehrerin sah.
    „Kommt jetzt da raus , ihr zwei!“, befahl sie.
    Elias angelte nach meiner Hand und schritt zuerst hinaus. Ich hätte mich am liebsten in Luft aufgelöst, musste aber ein Grinsen unterdrücken, als ich Anastasijas Gesichtsausdruck sah. Die Vampirin war uns zu Hilfe geeilt und mehr als nur amüsiert über unser Missgeschick.
    „Kommt, wir müssen zu Sport“, sagte Ana schließlich.
    „Ihr zwei geht nach dem Unterricht

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