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in tausend Noeten

in tausend Noeten

Titel: in tausend Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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zuschaute. „Ich wette, dass sie das Spiel entscheidet. Zugunsten von Lindenhof natürlich! Die holt bestimmt ein paar Tore für uns heraus.“
    Das aber war der einzige Wirbel, den Grit verursachte. Und Andrea ahnte zum Glück nicht, was die anderen von ihr dachten.
    Als Jenny einmal laut spottete: „Hoheit geruhen heute wohl gar nicht zu arbeiten?“, da hielt Andrea das für eine von Jennys üblichen Bosheiten. Sie ließ es sich aber gern gefallen, dass die Mädchen ihr den Hof machten. Elli putzte ihr sogar einmal die Schuhe, als sie bei Regenwetter draußen im Schlamm herumgelaufen waren.
    Zu Ellis Entsetzen bog ausgerechnet Bobby um die Ecke und beobachtete höhnisch ihren Freundschaftsdienst. „Es ist doch etwas Schönes, treue Untertanen zu haben!“, sagte sie.

    Mit der Zeit wurde es still um die Neuen. Es gab andere Sorgen. Da war zum Beispiel die neue Lehrerin, Frau Merten, mit ihrer eigenartigen Methode. Sie gab in der Vierten Mathematik, ein Fach, das die meisten fürchteten. Frau Merten rief grundsätzlich jede Schülerin auf, die sich nicht meldete. Wer etwa zum Fenster hinausschaute oder in die Luft guckte, der kam bestimmt dran. Doch alle, die sich für die Stunde eifrig vorbereitet hatten, die übersah sie, auch wenn sie sich noch so oft meldeten. Ein paarmal ließen die Mädchen sich das gefallen. Aber dann bekamen sie Frau Mertens Methode spitz.
    „Natürlich ist es ihr gutes Recht, jemanden aufzurufen, der ziemlich sicher nichts weiß“, sagte Petra, die Klassenbeste und wahrscheinlich auch die Fleißigste. „Aber ich finde, wenn man sich Mühe gibt und fleißig lernt, möchte man auch einmal drankommen.“
    Die anderen waren der gleichen Meinung und so brüteten sie einen Plan aus. Als Frau Mertens das nächste Mal zur Mathematikstunde erschien, wunderte sie sich: Auf ihre Fragen meldeten sich Doris, Elli und Andrea, die sie bisher als schwache Schülerinnen kannte. Die anderen blickten wie verlegen vor sich hin und beobachteten scheinbar mit großem Interesse eine Krähe, die auf dem Dach herumspazierte.
    „Hallo, du da“, rief Frau Merten, „die Linke von den Zwillingen.“ Das war Nanni, die ihren Platz dicht am Fenster hatte und mit den Augen aufmerksam eine Fliege auf der Fensterscheibe verfolgte. Nanni wandte sich zur Lehrerin und beantwortete die Frage ausführlich und richtig.
    Verwundert sah die Lehrerin sie an, dann holte sie Petra an die Wandtafel. Petra hatte mit dem Finger auf ihrer Bank herumgezeichnet. Sie erschien außerordentlich unaufmerksam. Aber jetzt ging sie rasch zur Tafel, ließ sich die Aufgabe diktieren und hatte in kürzester Zeit die schwierige Lösung erklärt und aufgeschrieben.
    Nun wurde Frau Merten unsicher. Ihre altbewährte Methode schien an diesem Tag total zu versagen. Ob sie es einmal andersherum versuchte? Elli meldete sich lebhaft. Ihr stellte sie die nächste Frage. O Wunder: Elli antwortete sofort und die Antwort stimmte. So gescheit war die Klasse natürlich gewesen, dass sie auch die schwachen Mitschülerinnen gründlich vorbereitet hatte. Es durfte in dieser Stunde nichts schief gehen.
    Frau Merten wusste nicht, ob sie sich ärgern sollte, weil sie niemanden erwischte, der nichts wusste, – oder ob sie sich freuen konnte, weil alle tadellos mitarbeiteten. Sie entschloss sich, im Stoff weiterzugehen und diesmal nicht mehr abzufragen. In Zukunft rief sie die Mädchen nach einem Klassenspiegel auf, den Hilda auf ihre Bitte hin anlegte, und nun versuchte sie jede dranzunehmen, damit sie sich ein Bild von ihrem Können machen konnte.
    Ein wirkliches Ärgernis waren die Erstklässler. Drei Wochen lang hatten sie sich in dem großen Bau als Alleinherrscher gefühlt und waren überall herumgekrochen. Nun waren die fünf Klassen eingezogen, die Lindenhof als ihre Heimat ansahen. Doch überall, wo die Großen ihre gewohnten Plätze im Hof oder im Park aufsuchten, immer krochen die Kleinen herum, störten sie und machten sich breit. Kurz: Die Kleinen benahmen sich wie lästige Mücken, derer die Größeren sich nur mit Mühe erwehren konnten.
    Von der fünften und sechsten Klasse wurden sie am leichtesten gezähmt. Die hatten ja das Recht, die beiden untersten Klassen zu kleinen Dienstleistungen heranzuziehen. Das ging zuerst freilich auch nicht ohne Kämpfe ab, doch allmählich wurde es besser.
    Aber die vierte Klasse besaß dieses Recht noch nicht. Und die „Zwerge“, wie sie sagten, nahmen sie deshalb gar nicht ernst und bewiesen ihnen das bei

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