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in tausend Noeten

in tausend Noeten

Titel: in tausend Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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schlafen.“
    „Wieso? Redet sie so viel?“
    „Sie träumt lautstark. Urplötzlich fängt sie mitten in der Nacht an zu weinen und redet unverständliches Zeug. Es geht wie ein Wasserfall. Wenn du sie tagsüber erlebst, wirst du das kaum glauben.“
    „Ach“, sagte Dany, „das wird mir wenig ausmachen. Wenn ich schlafe, schlafe ich.“
    „Dann bist du besser dran als ich“, war Andreas Antwort. „Ich habe da eine weniger dicke Haut.“
    „Ach, du hörst mit der Haut?“, meinte Dany grinsend. „Da bist du ja was ganz Besonderes.“
    „Das sowieso!“ – Andrea warf den Kopf zurück. Elli aber dachte: Klar ist sie das! Schade, dass die anderen das nicht gehört haben! „Aber jetzt erzähl mal, Dany! Woher kommst du?“
    Elli spitzte die Ohren.
    „Also gut: Es gibt da im Süden von Portugal eine Insel. Darauf lebte eine alte Dame, die einem alten Grafengeschlecht angehörte. Irgendwann einmal war einer ihrer Vorfahren von einem portugiesischen Fürsten mit der Insel belehnt worden. Inzwischen gibt es das alles nicht mehr. Aber die gute Alte saß auf ihrer Insel und ging nicht fort. Von Zeit zu Zeit schickte irgendeine Behörde die Aufforderung, das Gut aufzugeben. Sie selber konnte dafür ja nicht mehr arbeiten, denn sie ging schon auf die Hundert zu. Doch sie fühlte sich als Letzte ihres Geschlechtes und wollte nicht auf ein Recht verzichten, das ihrer Familie einmal zugestanden worden war.
    „Und was hast du damit zu tun?“
    „Ach, mein Vater war früher lange bei Tante Isabell – so nannten wir sie – und half ihr. Vor wenigen Tagen ist sie gestorben. Meine Eltern mussten hinfliegen. Ich flog mit. Die Beerdigung war eine große Sache. Obwohl sich kaum jemand um Tante Isabell gekümmert hatte, solange sie lebte – nun kamen sie alle. Große Tiere, sage ich euch! Dann wollten wir zurückfliegen. Aber der Rechtsanwalt ließ meine Eltern nicht fort. Tante Isabell hatte so allerhand merkwürdige Punkte in ihrem Testament, die müssen noch geklärt werden. Damit ich nun nicht allein durch die Weltgeschichte zapple, hat meine Mutter Frau Theobald angerufen. Sie kennt sie schon lange. Und da bin ich.“
    Ellis Augen waren bei dieser Geschichte immer größer geworden. War das nun in Wirklichkeit die Prinzessin? Sie betrachtete die beiden Mädchen. Andrea wirkte viel fürstlicher, daran gab es keinen Zweifel. Dany sah nach gar nichts Besonderem aus: Sie war rundlich, hatte aschbraunes Haar und lustige braune Augen, doch nichts Apartes wie Andrea. Dafür war ihre Geschichte, die ja reichlich seltsam klang, unvergleichlich viel aufregender.
    „Bist du ...“, fragte Elli zögernd, „bist du vielleicht so was Ähnliches wie eine Fürstentochter, Dany?“
    Andrea und die Neue sahen sie erstaunt an. Sie begriffen nicht, was Elli sich da zusammenreimte.
    „Eine Fürstentochter?“, wiederholte Dany. Aber dann blitzte es in ihren Augen. Diese Elli schien ganz schön dämlich zu sein! Und wenn sie dann für dumm verkauft wurde, war sie selber dran schuld. Dany trat von einem Fuß auf den anderen und mimte die Verlegene. „Ach – das kann man nicht direkt sagen. Ich möchte auch nicht, dass ihr davon sprecht“, meinte sie bescheiden und dachte heimlich: Die dumme Trine wird es schon weitertragen! Und wenn es ihr Spaß macht, mich für eine große Dame zu halten, dann soll sie nur!
    Elli befand sich in einer Zwickmühle: Wer von den beiden verdiente ihre Bewunderung nun wirklich?

Steckt ein Geheimnis hinter den Neuen?
     
    Während Dany ihre seltsame Geschichte zum Besten gab, waren Hilda und die Zwillinge bei Frau Theobald. Sie hatten Grit gerade noch sagen können, dass sie plötzlich zu der Direktorin gerufen worden waren. Grit sollte auf sie warten.
    Die Direktorin hatte die drei freundlich begrüßt und erklärte dann: „Ich muss etwas mit euch besprechen, eine heikle Sache, und ich bitte euch herzlich, diese Unterredung geheim zu halten. Es handelt sich um Grit. Ihre Zimmergenossin Andrea hat sich bei der Hausmutter beklagt. Sie kann schlecht schlafen, weil sie oft von Grit gestört wird. Das Mädchen schreit im Traum, weint laut und redet viel. Andrea soll wieder in Ruhe schlafen können. Grit möchte ich sowieso lieber woanders hintun. Ihr drei seid verständige Mädchen. (Die drei Verständigen erröteten bei diesem unverhofften Lob.) Soviel ich weiß, kümmert ihr euch auch manchmal um Grit, die – das sage ich euch im Vertrauen – es schwer hat. Wollt ihr sie in eurem Zimmer aufnehmen? Elli

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