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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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drei Jahre her seit er das letzte Mal so etwas gegessen hatte. Wahrscheinlicher war, dass er noch nie einen Teller gefüllt mit Fleisch vor sich hatte. Er griff nach Gabel und Messer und fing gierig an alles hinunterzuschlingen. „Es ist gut, dass ihr euch versteht. Ihr werdet in Zukunft wahrscheinlich oft zusammenarbeiten“, Nilia legte seinen Arm auf den Tisch und musterte sie beide zufrieden. „Sie haben schon Pläne für uns, General?“ Nilia blickte Kilven mit Genugtuung entgegen. Ina konnte sich denken weshalb. - Noch einer mehr, der ihm verpflichtet war. „Natürlich. Aber darüber sprechen wir nicht heute. – Willst du Seran auch verlassen?“
    Kilven schluckte hinunter: „Wir dachten darüber nach. Sir. Für etwa neun Wochen. Eine kleine Pause bevor ich meinen Dienst bei ihnen antrete. Ich würde gern die Sonnenaufgänge von Terus sehen. Sofern sie damit einverstanden sind.“
    Nilia schmunzelte: „Die Sonnenaufgänge von Terus? - Dann hast du Ina auf diese Idee gebracht?“ Kilven blickte Ina von der Seite an: „Wir wollen gemeinsam gehen. Ich, Ina und drei andere Rekruten.“ Nilia zuckte mit seiner Oberlippe: „Nein.“ Dann verabschiedete er sich. Kaum war Nilia zu Tür hinaus, griff Kilven nach Ina’s Glas und leerte es in einem Zug. Er war so gierig, dass ihm der Wein am Mundwinkel herunter lief. Ina schenkte ihm nach und nahm sich selbst ein neues Glas: „Wieso hast du mir das nie gesagt?“ Fragte sie mit vorwurfsvoller Stimme. Mit vollem Mund antwortet er: „Spielt es eine Rolle?“
    „Ja!“ War ihre kurze und bestimmte Antwort. „Eben. Deshalb habe ich es dir nicht gesagt. Du hättest mir nicht vertraut“, er sah nicht einmal von seinem Teller auf. „Glaubst du etwa, dass ich dir jetzt vertraue?!“ Ihre Wut war nicht zu überhören. „Ja. Und wenn du nicht mehr wütend bist wirst du mir Recht geben“, er sagte alles mit solcher Zuversicht und Selbstverständlichkeit, dass sie ihm hätte die Augen auskratzen können. Er hatte mit allem was er sagte recht. Sie hätte ihm niemals vertraut, wenn sie gewusst hätte, dass Nilia sein Gönner ist. Er wäre niemals ihr bester Freund geworden und doch fühlte sie sich verraten. Doch vor allem ärgerte sie sich über sich selbst. Drei Jahre und sie hatte nicht die geringste Ahnung davon.
    Sein Teller war leer. Er leerte noch einmal das Glas Wein und sah sie dann mit einem breiten Grinsen an. Sie zog ihre Hand auf und gab ihm eine hallende Ohrfeige: „Dafür, dass du mich drei Jahre lang belogen hast.“ Kilven starrte zu ihr, bewegte seinen Kiefer um sicherzugehen, dass alles noch ganz war und meinte schlicht: „Aber ich habe recht.“ „Ich werde das nie vergessen“, ihre grünen Augen funkelten ihm wütend entgegen. „Das solltest du auch nicht. Aber ich habe dich nicht belogen. Ich habe es bloss nie erwähnt“, er lehnte sich auf dem Stuhl zurück und sah sich in dem Raum um: „So lebt man also wenn man reich ist? – So hast du immer gelebt?“ Seine Frage war nicht Vorwurfsvoll, es war eher so, dass er jetzt verstand weshalb sie die Rekrutenschule so sehr gehasst hatte. „Nicht immer. Neven’s Einkommen war nicht so hoch wie das von Nilia. Aber ich hatte jeden Tag drei Mahlzeiten und abends ein warmes Bett.“ Kilven nickte beeindruckt, lehnte sich zurück und sagte selbstzufrieden: „Das werde ich von jetzt an auch haben.“ Ina liess ihn einige Sekunden in seinen Träumen schwelgen: „Komm, wir suchen ein Zimmer für dich.“ Als sie aufstanden umarmte er sie. Er roch nach Schweiss, Erde und etwas anderem, was ihre Nase reizte. Mit seiner dreckigen Hand drückte er ihren Kopf an seine Schulter. „Was hast Du so lange gemacht?“ Obwohl sie ihn eigentlich nicht danach fragen wollte, wurde sie von ihrer Neugier überrumpelt. „Bin gestürzt und hab mein Bein verletzt. - Ilean musste mich fast tragen“, flüsterte er in ihre Haare und zog danach ihren Duft in seine Lungen. - Er hatte mit Ilean das bessere Los gezogen als sie mit Lenit. Nach langem löste sie die Umarmung und ging zu seiner Tasche die noch schlimmer aussah als ihre eigene, packte sie und warf sie sich über die Schulter. Kilven stand neben ihr und legte seinen Arm über ihre Schulter als sie wieder gerade stand. Er hätte gut alleine gehen können, fand es aber amüsant sich an ihr abzustützen. Alle Gästezimmer waren auf dem Flur in dem Ina’s Zimmer war. Sie gingen den ganzen Weg schweigend. Kilven war damit beschäftigt alles genau zu studieren und

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