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Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Titel: Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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davor stand, hysterisch zu werden.
    »Keine Angst«, sagte er beruhigend. »Sie schaffen es schon noch.«
    »Wir sollten sie lieber warnen«, fügte Barlowe hinzu. »Es nutzt uns nicht viel, wenn sie auf ein Riff auflaufen und stranden. Mit einem leckgeschlagenen Boot kommen wir nicht von hier fort!«
    »Das wird bestimmt nicht passieren«, sagte Jonas überzeugt.
    »Der Kapitän versteht sein Handwerk.«
    »Woher wissen Sie das?« fragte Indiana.
    Jonas fuhr ganz leicht zusammen, hatte sich aber sofort wieder in der Gewalt. »Das sagt mir die Logik, Indy«, antwortete er lächelnd. »Nur weil die Deutschen unsere Feinde sind, sind sie nicht automatisch blöd. Würden Sie einem Dummkopf das Kommando über ein Unterseeboot geben?«
    »Nein«, erwiderte Indiana. »Aber Sie haben immerhin einem Dummkopf die Gewalt über ihr ganzes Volk gegeben.«
    Die Worte waren eine ganz bewußte Provokation, aber wenn sie wirkte, so hatte sich Jonas so gut in der Gewalt, daß er sich nichts von seinen wahren Gefühlen anmerken ließ. Er lächelte nur und sagte: »Ich würde Hitler nicht unbedingt als Dummkopf bezeichnen. Er ist vielleicht verrückt, aber kein Narr.«
    Indiana ersparte sich eine Antwort. Er war nicht sicher, ob er nach allem nicht allmählich anfing, Gespenster zu sehen. Aber er nahm sich auf jeden Fall vor, Jonas ein wenig gründlicher im Auge zu behalten als bisher.
    Das Turmluk des Unterseebootes wurde geöffnet. Eine Gestalt erschien hinter der Turmverkleidung, und Augenblicke später flammte ein starker Scheinwerfer auf und tauchte die Steilküste in fast unangenehme Helligkeit. Eine Stimme rief etwas, das Indiana nicht verstehen konnte, aber einer der deutschen Soldaten antwortete in seiner Muttersprache, und nach einigen Augenblicken begann sich das Deck des Bootes mit Gestalten zu füllen. Schlauchboote wurden herangeschafft und in aller Hast aufgeblasen.
    Der Vulkan brüllte den Eindringlingen ein zorniges Willkommen entgegen und spie Flammen und Rauch. Glühende Trümmer regneten rings um das Unterseeboot vom Himmel und ließen das Wasser aufspritzen wie Granatenschläge. Die Soldaten auf dem Deck des U-Bootes duckten sich erschrocken, und auch Indiana und die anderen sahen sich instinktiv nach einer Deckung um.
    Einer der SS-Soldaten verlor die Nerven und sprang ins Wasser. Die brüllende Gischt verschlang ihn. Er tauchte nicht wieder auf.
    Und plötzlich hörte Indiana einen Laut, der ihm das Blut in den Adern gerinnen ließ. Entsetzt fuhr er herum und schrie auf, als er den Krater sah.
    Der Berg schleuderte noch immer Funken und geschmolzenes Gestein gegen den Himmel, aber inmitten dieses lodernden Infernos wälzte sich auch eine gewaltige, grauweiße Dampfwolke empor, und das fürchterliche Zischen, das Indiana gehört hatte, wurde immer lauter.
    »Das Wasser dringt ein!« schrie Ganty mit überschnappender Stimme. »Das ist das Ende! Um Gottes willen – springt!«
    Indiana begriff einen Sekundenbruchteil zu spät, was Ganty vorhatte. Er versuchte ihn zurückzuhalten, aber er kam zu spät.
    Ganty nahm zwei Schritte Anlauf, stieß sich mit aller Kraft ab und sprang ins Wasser hinab.
    Wie der SS-Soldat vor ihm ging er auf der Stelle unter, und Indiana war für einen Moment überzeugt, daß auch er nie wieder auftauchen würde. Aber er hatte entweder mehr Glück oder seine Position besser gewählt: statt in die Tiefe gezogen oder von der Brandung gegen die Felsen geworfen und zerschmettert zu werden, tauchte er nach einigen Augenblicken wieder auf und begann mit kräftigen Stößen auf das U-Boot zuzuschwimmen. Schließlich begriff Indiana, was ihn gerettet hatte: Aus der Höhle, in der der unterirdische »Hafen« der Langohren lag, ergoß sich eine starke Unterströmung ins Meer, die Ganty nutzte, um der Brandung zu entkommen. Er näherte sich sehr schnell dem Unterseeboot und kletterte mit Hilfe eines Seiles, das ihm entgegengeworfen wurde, auf das Deck hinauf.
    Ein furchtbarer Erdstoß riß Indiana von den Füßen. Er stürzte, wälzte sich blitzschnell auf den Rücken und keuchte vor Entsetzen. Der Vulkan schien hinter ihnen regelrecht zu explodieren. Häusergroße Trümmerstücke flogen in den Himmel hinauf, und der Kampf zwischen Flammen und Dampf war zu einem Inferno geworden. Die Insel brach auseinander. Nicht irgendwann, nicht in einer Stunde, sondern jetzt .
    »Springt!« schrie er. »Schwimmt zum Boot!«
    Seine Stimme ging im Brüllen des Vulkans einfach unter, aber auch die anderen hatten
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