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Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Titel: Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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weiter Flammen und Licht, die den Waldrand auf mehr als hundert Meter Länge in Brand setzten.
    »Jonas!« stöhnte Indiana. »Hören Sie auf!«
    Jonas erstarrte. Die Flut bösen, roten Lichtes versiegte, während er sich ganz langsam zu Indiana herumdrehte. Sein Gesicht war verzerrt. In seinen Augen brannte ein Feuer, das kaum weniger verzehrend und höllisch war wie die Blitze des Feuerkristalls. Das Gesicht, in das Indiana blickte, war das Gesicht eines Wahnsinnigen.
    Trotzdem versuchte er noch einmal, mit ihm zu reden. »Jonas!« sagte er beschwörend. »Werfen Sie ihn weg! Wehren Sie sich! Sie können es!«
    Jonas stöhnte. Sein Blick flackerte, und für einen winzigen Moment wich das höllische Feuer darin einem Ausdruck abgrundtiefen Entsetzens und Schreckens, einem Gefühl von der gleichen Tiefe und dem Grauen, wie es auch Indiana verspürt hatte, als er den Kristall in Händen hielt.
    »Kämpfen Sie!« sagte er beschwörend. »Kämpfen Sie dagegen, Jonas! Werfen Sie dieses verdammte Ding ins Meer!«
    Er konnte den qualvollen Kampf, der sich hinter Jonas’ Stirn abspielte, beinahe sehen. Jonas wimmerte wie unter unerträglichen Schmerzen, begann zu schwanken und krümmte sich.
    Und er verlor den Kampf.
    Indiana war auf die Füße gesprungen und lief auf ihn zu. Der Ausdruck von Schmerz und Qual in Jonas’ Augen erlosch, eine Sekunde, ehe Indiana ihn erreichte. Von einem Herzschlag auf den anderen blickte er in die Augen eines Wesens, das nur noch wie ein Mensch aussah, aber keiner mehr war.
    Der Kristall in Jonas’ Händen begann zu pulsieren. Ein blutrotes, düsteres Licht glühte im Rhythmus seines Herzschlages in seinem Inneren auf, und Indiana war fast sicher, daß nun er an der Reihe war, von dem roten Licht verzehrt zu werden.
    Aber Jonas tötete ihn nicht. Indiana erfuhr nie, warum er sein Leben verschonte, aber er tat es. Statt ihn mit einem Blitz niederzustrecken, beschränkte sich Jonas darauf, Indiana den Kristall mit solcher Wucht gegen die Schläfe zu schmettern, daß er auf der Stelle das Bewußtsein verlor.

Dreißig Meter unter dem Meer
Eine Stunde später
    Er kam wieder zu sich, als man ihn an Bord des U-Bootes brachte, aber Indiana erinnerte sich an das, was in der darauffolgenden Stunde geschehen war, nur wie an einen Traum: schemenhaft und verschwommen. Das Boot war sofort in See gegangen und wohl auch getaucht, denn er erinnerte sich, nicht lange danach ein unheimliches Grollen und Dröhnen vernommen zu haben, gefolgt von einer Erschütterung, die das Boot wild hin und her warf und den stählernen Rumpf wie ein lebendes Wesen, das Schmerzen litt, aufstöhnen ließ. Danach war der Bootsrumpf lange Zeit vom Schrillen der Alarmglok-ken und aufgeregten Stimmen und den Geräuschen rennender Menschen erfüllt gewesen, aber schließlich war wieder Ruhe eingekehrt, und erst dann hatte Indiana wirklich verstanden, was geschehen war: Die Insel der Langohren existierte nicht mehr.
    Indiana fand erst richtig ins Bewußtsein zurück, als die Tür geöffnet wurde und irgend jemand die winzige Kabine betrat, in der er sich befand. Ganz flüchtig schoß ihm durch den Kopf, welchen Luxus die »Einzelzelle« darstellte, in die man ihn gebracht hatte. Mit all den zusätzlichen Passagieren und Gefangenen mußte in dem Unterseeboot eine geradezu unerträgliche Enge herrschen.
    Er öffnete die Augen. Im ersten Moment sah er nichts als bunte Schlieren und Bewegung, aber dann gewahrte er einen hellen Fleck über sich, der rasch zum Gesicht eines dunkelhaa-rigen Mannes gerann, den er nicht kannte. Einen Augenblick später konnte er auch die Uniform erkennen, die der Unbekannte trug.
    »Oh«, murmelte er schwach. »So schnell?«
    Der andere runzelte die Stirn. »So schnell was?« fragte er in fast akzentfreiem Englisch.
    »Das Erschießungskommando«, sagte Indiana. »Ich dachte, ich hätte noch ein bißchen mehr Zeit.«
    Der Fremde machte ein Gesicht, als wüßte er nicht ganz, ob er lachen oder zornig werden sollte, und entschloß sich schließlich zu einer Miene, die irgendwo dazwischen lag. »Man hat mich vor Ihrem etwas skurrilen Humor gewarnt, Jones«, sagte er. »Ich bin Dr. Müller, der Schiffsarzt. Ich soll mich um Sie kümmern.« Er musterte Indiana mit einem sehr langen, prüfenden Blick, zog eine Grimasse und fügte hinzu: »Sieht so aus, als hätten Sie es nötig.«
    Indiana setzte sich behutsam auf der schmalen Liege auf und biß die Zähne zusammen, als Müller routiniert, aber alles andere als

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