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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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strich dem toten Jungen über den Kopf. „Ihr braucht Zeit, um zu heilen … eure Körper und eure Seelen. Bitte nehmt meine Hilfe an.“
    Mit Tränen in den Augen nickte Raphael, und Kendra folgte seinem Beispiel. Doch sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Sie hörte die Worte über Rafe und die Verwundeten und Essen für die Kinder aus ihrem Mund kommen, als würde jemand anderes sprechen. Sie klang viel stärker, als sie sich fühlte.
    Wem machte sie etwas vor? Sie war ein Kind, das nichts besaß, und jetzt hatte sie sogar noch weniger als nichts.
    Burbank
    Einige Stunden später
    O’Dell hatte den Vormittag in der Notaufnahme eines Krankenhauses verbracht, wo er hatte erklären müssen, wie es dazu gekommen war, dass er sich selbst in den Fuß geschossen hatte. Der Vorfall wurde polizeilich gemeldet. Die Kirche sah das sicher gar nicht gerne. Ganz egal, wie oft er den Augenblick reiner Panik im Auto in Gedankendurchspielte, er kam sich jedes Mal wieder vor wie ein Idiot. Die Schlangen waren im Bruchteil einer Sekunde verschwunden. Einfach weg! Er hatte sich die ganze Sache eingebildet, doch er wusste nicht, wie und warum. Nach dem Schuss hatte er, geblendet vom Mündungsfeuer, geschrien wie am Spieß.
    Und geblutet wie ein abgestochenes Schwein.
    Danach wartete er nicht ab, bis Boelens ihm Bericht erstattete, sondern fuhr los, ehe er verblutete. Jetzt, Stunden später, befanden sich mehrere Nachrichten auf seinem verschlüsselten Handy. Der Einsatz, der eigentlich ein Klacks hätte sein sollen, war zu einem absoluten Desaster geworden – eine Schande, die ihn vielleicht mehr als nur seinen Job kosten würde. Boelens war auf dem Weg zum Bunker. Er würde jede Minute eintreffen. Bis dahin ignorierte O’Dell das Handy, das der Big Boss ihm gegeben hatte, obwohl es alle fünf Minuten klingelte.
    Was zur Hölle sollte O’Dell denn sagen?
    Auch der Bericht von Boelens erwies sich nicht als große Hilfe.
    â€žWas ist denn mit dir passiert?“ Der Mann starrte auf O’Dells verbundenen Fuß, den er auf einem Stuhl hochgelegt hatte, und die Krücken, die an seinem Schreibtisch lehnten.
    â€žDu kannst dich nicht erinnern?“, fragte er. Als Boelens den Kopf schüttelte, fuhr er fort: „Intensiver Fronteinsatz. Ich hab eine Kugel für einen von deinen Männern eingefangen. Aber ich werd’s überleben.“
    Boelens warf ihm einen misstrauischen Blick zu.
    O’Dell versuchte weiter, ihm etwas über die letzte Nacht zu entlocken, doch dabei kam nichts heraus. Was gleichzeitig eine gute und eine schlechte Nachricht war. Schlecht, weil er so niemals erfahren würde, warum alles aus dem Ruder gelaufen war. Gut, weil er die gesamte Schuld jemandem in die Schuhe schieben konnte, der sich nicht einmal an die Ereignisse erinnern konnte. Eines der Privilegien, wenn man die Verantwortung hatte.
    Obwohl O’Dell seinen Mann ordentlich ins Kreuzverhör nahm, hatte Boelens nichts weiter hinzuzufügen. Nur auf einem Punkt beharrte er: Er hatte eine Nachricht für den Big Boss und ließ sich nicht davon abbringen, sie persönlich überbringen zu müssen. O’Dell war nur bereit, Mr Roboter anzurufen, weil sich ihm so eine Möglichkeit bot, Boelens vor den rollenden Zug zu werfen.
    Er zog das verschlüsselte Telefon hervor, seine geheime Hotline zum Big Boss. Sein Anruf wurde beim ersten Klingeln angenommen.
    â€žWo sind Sie gewesen? Warum haben Sie meine Anrufe nicht beantwortet?“ Der mechanische Klang der Stimme am anderen Ende der Leitung machte O’Dell echt wahnsinnig.
    â€žIch bin angeschossen worden. Hab für das Team eine Kugel mitgenommen, aber das wird schon wieder. Danke der Nachfrage.“
    â€žIch habe nicht nachgefragt.“
    O’Dell ignorierte ihn.
    â€žMein Mann Boelens sagt, dass er eine Nachricht hat. Für Sie … von diesen Kindern.“
    Schweigen. Der Mann brauchte so lange für seine Antwort, dass O’Dell schon dachte, die Verbindung sei unterbrochen worden.
    â€žHolen Sie Boelens an den Apparat“, sagte er schließlich.
    â€žNicht diese Art von Botschaft. Er sagt, dass er sie Ihnen persönlich überbringen muss.“
    O’Dell hörte ein tiefes Seufzen am anderen Ende der Leitung und wartete angespannt, wie der Mann reagieren würde.
    â€žIch schicke einen Wagen. Aber Sie kommen auch mit.“
    Er legte auf. Der Big

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