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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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Gefallen eingelöst, um die Verwundeten medizinisch versorgen zu lassen und Benny zu einer angemessenen Beerdigung zu verhelfen. Bei den Vorbereitungen achtete er stark darauf, ihre Anonymität zu wahren. Wenn jemand verstand, dass die Indigokinder Privatsphäre brauchten, dann er. Sie zu schützen war für ihn ganz selbstverständlich. Es lag in seiner Natur.
    Auch Frederick trug seinen Teil dazu bei, dass sich die unerwarteten Gäste wohlfühlten. Abgesehen von Gabe und seinem Onkel konnte nur Rafe den Butler sehen, wenn er sich nicht absichtlich zeigte. Frederick empfand es als seine persönliche Aufgabe, Rafe begreiflich zu machen, dass er etwas Besonderes war. Er kümmerte sich um den Jungen und wachte selbst in seinem unruhigen, gequälten Schlaf über ihn.
    Wenn Rafe wach war, warf er mit Blicken um sich, die töten konnten, und weigerte sich beharrlich, die Existenz des Geisterbutlers anzuerkennen. Aber Gabe war sich absolut sicher, dass Frederick den Kampf schließlich gewinnen würde.
    Nach Einbruch der Dunkelheit
    Rafe hatte kein Wort mehr gesprochen, seit er Benny in den Gemeinschaftsbereich getragen und Kendra alles Nötige erzählt hatte. Er tat, was man ihm sagte, aber eigentlich war er nicht wirklich anwesend. Der Blutverlust hatte ihn geschwächt, doch es war der Verlust von Benny, der jedes Gefühl in ihm abgetötet hatte. Selbst als Kendra den Verband um die Schusswunde in seiner Seite wechselte, die er sich zugezogen hatte, nachdem einer von diesen elenden Bastarden mit einer Kugel auf seinen Baseballschläger reagiert hatte, hatte er nichts zu sagen. Ein Gewitter war aufgezogen und blieb. Das Rumpeln des Sturms und das unaufhörliche Regengeprassel verstärkten seine Trauer und gaben ihm das Gefühl, einsamer zu sein als jemals zuvor, obwohl Kendra bei ihm war.
    Nur in Jeans lag er auf einem ungemachten Bett und ließ sich von ihr behandeln. Sie befürchtete, ihm wehzutun, aber das war gar nicht mehr möglich. Alles in ihm war tot. Kendra erzählte ihm Geschichten über die anderen, doch er hörte gar nicht zu, bis sie sagte …
    â€žMorgen beerdigen wir Benny.“ Sie gab ihm Zeit, doch er schaffte es einfach nicht, ihr zu antworten.
    Er richtete seinen Blick auf sie. Wollte ihr erklären, wie er sich fühlte, dass er es hätte sein sollen, der starb, nicht Benny, aber er brachte kein Wort heraus. Es fühlte sich nicht real an, dass sie Benny nun für immer unter die Erde bringen würden. Wenn er schon die Fähigkeit besaß, die Toten zu sehen, warum konnte er dann Benny nicht mehr spüren? Warum verfolgte ihn der Geist des kleinen Mannes nicht, nicht mal für ein Weilchen? Vielleicht wollte er die Antwort gar nicht kennen.
    Schließlich ließ Kendra ihn wieder alleine in dem Zimmer, das so groß war, dass sie alle gemeinsam darin hätten schlafen können. Er bekam nicht mal mit, dass sie fort war. Er konnte nur an Benny denken. Er wusste nicht, wie er sich am nächsten Tag von ihm verabschieden sollte. Die Leute würden erwarten, dass er etwas sagte. Aber er hatte keine Ahnung, was. Worte hatten keine Bedeutung mehr für ihn.

    â€žVerzeihen Sie mein Eindringen.“ Eine leise Männerstimme, die aus dem Nichts zu kommen schien. Kaum mehr als ein Flüstern.
    Als Rafe sich umdrehte, sah er Frederick. Schweigend starrte er den Geist finster an. Den toten Butler zu sehen erinnerte ihn nur daran, wie sehr er sich wünschte, dass ihm auch Benny erscheinen würde … für den Rest seines Lebens.
    â€žSchon in Ordnung, Sie brauchen nichts zu sagen. Ich bin nur gekommen, um Ihnen mitzuteilen, wo sich Benny befindet. Ich dachte, ehe der Sarg versiegelt wird, würden Sie gerne …“
    Mühsam setzte Rafe sich auf. Er hatte nur ein Wort für Frederick übrig, ein Wort, das ihn selbst überraschte. „Ja.“
    Rayne fühlte sich immer ruheloser, je stärker das Unwetter um das Anwesen toste. Der Klang von Regen und Donner machte sie nervös, aber das war nicht alles, was ihr Sorgen bereitete. Nachdem sie geholfen hatte, das Essen an die Kinder auszuteilen und die Kleinsten ins Bett zu bringen, war ihr aufgefallen, dass sie Gabriel seit Stunden nicht mehr gesehen hatte.
    Sie suchte die dunklen Gänge des Herrenhauses ab und sah auch in seinem Zimmer nach, fand ihn aber nicht, bis sie Licht im Ruheraum entdeckte. Als sie die schwere Tür aufdrückte,

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