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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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blendete sie das Kuppelzimmer fast mit seiner wilden Schönheit. Der Klang des Donnergrollens vibrierte durch das Amphitheater, und riesige Blitze zuckten über das Innere der Kuppel. Die Projektion spiegelte das tosende Gewitter draußen wider – und alles für einen einzigen Zuschauer.
    Gabriel saß alleine in den Stuhlreihen. Reglos. Er starrte an die Decke, die ihn in lebhafte Farben tauchte. Als Rayne sich neben ihn setzte und ihre Hand in seine schob, richtete er seine schönen Augen auf sie. Einen Moment lang vergaß sie zu atmen.
    â€žRegen erinnert mich an meine Mutter.“
    Trotz des Donnerns des Gewitters nahm seine Stimme sie gefangen, als wäre sie das einzige Geräusch im Raum.
    â€žSie hat Regen geliebt, in all seinen Formen. Prächtige wilde Stürme, sanften Frühlingsregen. Sie hatte nie Angst vor ihm. Meine Mutter respektierte seine Fähigkeit, zu reinigen und zu erneuern.“ Er drückte ihre Hand. „Sie hat ihre Liebe zum Regen mit mir geteilt und mir beigebracht, in ihm zu tanzen.“
    Er lächelte ohne echte Freude. Etwas Dunkles schien seine Seele fest im Griff zu haben.
    â€žMeine Mutter ist in ihrem Wagen gestorben. Es hatte geregnet.“ Er seufzte tief. „Sie hatte nur ein paar Erledigungen gemacht und war auf dem Weg, um mich in dem Motel abzuholen, in dem wir gerade wohnten. Wir wollten eine kleine Auszeit vom Zirkus nehmen und uns den Grand Canyon ansehen. Aber es war nicht das schlechte Wetter, das sie umbrachte. Es war mein Vater.“
    â€žWas? Was ist passiert?“ Sie hielt seine Hand ganz fest und drückte einen Kuss darauf.
    â€žEr hatte herausgefunden, was wir sind, und ein paar Männer geschickt, die mich mitnehmen sollten. Sie wusste, was das bedeutete, und dass sie mich niemals wiedersehen würde, wenn er mich schnappte. Und das konnte sie nicht zulassen.“ Eine Träne rann über seine Wange. Er wischte sie nicht fort. „Sie hat mich von ihrem Wagen aus angerufen. Ich hatte kaum Zeit, unsere Sachen zusammenzupacken und mich zu verstecken. Sie hatte recht gehabt. Sie kamen, aber wir hatten einen geheimen Treffpunkt ausgemacht. Doch wir haben uns niemals wiedergesehen. Ich habe übers Fernsehen von ihrem Tod erfahren.“
    â€žWie schrecklich! Es tut mir so leid.“ Rayne wusste, wie es sich anfühlte, alles zu verlieren. „Und was hatte dein Vater mit dem Unfall zu tun?“
    â€žEs war gar kein Unfall. Die State Troopers sagten, dass sie von der Straße abgekommen sei. An ihrer hinteren Stoßstange befanden sich Lackspuren von einemanderen Fahrzeug. Sie haben sie über eine Klippe gedrängt. Meiner Meinung nach wurde sie ermordet, Rayne. Die Ermittlungen führten zu keinem Ergebnis, es gab nicht einmal Verdächtige. Mein Vater hatte natürlich ein Alibi, aber trotzdem kann er jemanden damit beauftragt haben.“
    Was als Kluft zwischen Vater und einem Sohn, den er nicht verstand, begonnen hatte, war zu Hass und Bitterkeit geworden. Gabriel starrte auf die Bilder, die über seinen Kopf hinwegglitten, und atmete tief durch, bis er wieder sprechen konnte.
    â€žDeswegen erinnert mich Regen immer an meine Mutter. Daran, wie sie gelebt hat und wie sie gestorben ist. Ich bin hergekommen, um sie noch einmal bei mir zu spüren.“
    Bennys Tod hatte Rayne genauso tief berührt wie ihn, weil er sie beide daran erinnerte, was sie verloren hatten. Die Trauer zeigte sich auf die unterschiedlichsten Weisen. Doch Gabriel sah so aus, als hätte er mehr vor, als alte Wunden wiederaufzureißen. Als er ihre Wange berührte und sie unter dem virtuellen Sturm küsste, wusste sie, dass er ihr gleich mehr erzählen würde.
    â€žLucas und Kendra haben mich um ein Treffen vor Bennys Beerdigung morgen gebeten. Die anderen werden auch kommen.“
    â€žUnd was wollen sie? Haben sie das auch gesagt?“
    â€žSie haben Fragen. Verdammt, und ich auch! Wir alle brauchen Antworten.“
    Er zuckte mit den Achseln und starrte auf den klaren Himmel einer Welt, die vom Regen reingewaschen worden war. Der unechte Sturm hatte sich gelegt. Gabriel hatte den Sturm im Ruhezimmer heraufbeschwört, um seiner Mutter näherzukommen. Er war gekommen, weil er ihren Rat suchte.
    â€žMorgen wirst du mehr wissen.“ Diesmal war Raynes Lächeln echt. „Und es ist an der Zeit, dass du ihnen reinen Wein einschenkst, Gabriel. Was auch immer als Nächstes passiert, du

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