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Individuum und Massenschicksal

Individuum und Massenschicksal

Titel: Individuum und Massenschicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Roberts
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wird schimmern, beben, immer andere Formen annehmen und sich vor eurem inneren Auge verwandeln, so daß ihre Gestalt wie ein psychologisches Kaleidoskop erscheint, durch dessen Brennpunkt auch die anderen Ereignisse eures Lebens hindurchschimmern und sich wandeln werden. Durch eine solche Erinnerungsübung kann man auch Erinnerungen aus anderen Leben heraufrufen. Ränder, Ecken und Spiegelungen werden aufscheinen, vielleicht als Überlagerungen von Erinnerungen, die ihr als diesem Leben zugehörig erkennt.
    Eure Erinnerungen dienen der Organisation eurer Erfahrungen und folgen wiederum bekannten neurologischen Sequenzen. Erinnerungen aus anderen Leben, aus Zukunft und Vergangenheit, prallen oft von diesen Sequenzen mit einer zu raschen Bewegung ab, als daß ihr ihnen zu folgen vermöchtet.
    Vielleicht erinnert ihr euch in einem stillen Augenblick, unvorbereitet, an ein Vorkommnis aus diesem Leben, das jedoch mit einem sonderbaren Gefühl verbunden ist, als ob irgend etwas daran, irgendeine Empfindung nicht in die Zeitnische paßt, in die das betreffende Ereignis gehört. In solchen Fällen ist die Erinnerung von einer anderen gefärbt; eine Erinnerung aus einem künftigen oder vergangenen Leben wirft ihren Schatten auf das erinnerte Vorkommnis.
    Der Erinnerung haftet teilweise etwas traumartig Fließendes an.
    Das geschieht öfter, als ihr es euch eingesteht; denn im allgemeinen weist ihr das befremdliche Gefühl einfach von der Hand und laßt denjenigen Teil der Erinnerung fallen, der sich nicht einfügen läßt.
    Solche Momente bilden jedoch echte Durchsinterungen. Ihr könnt, indem ihr wachsam seid und solche Gefühle abfangt, lernen, den wie fließenden, gleitenden Teil der im übrigen deutlichen Erinnerung als Sammellinse zu nutzen. Durch Assoziationen kann diese Sammellinse dann weitere Erinnerungen aus Vergangenheit oder Zukunft auslösen. Auch im Traumzustand tauchen Hinweise auf, und zwar mit größerer Häufigkeit, weil euch dort jene fließende, gleitende Empfindung, in welcher der Ablauf der Geschehnisse sich nach eigenen Gesetzmäßigkeiten zu vollziehen scheint, wohlvertraut ist.
    Träume, in denen Vergangenheit und Gegenwart ineinander verwoben sind, bilden dafür ein Beispiel, ebenso Träume, in denen Zukunft und Vergangenheit ineinanderfließen, und Träume, in denen Zeit als wandelbares Element erscheint.
    Macht jetzt eure Pause.
    (Nach einer Pause von 22.14 bis 22.44 Uhr:) Nun: In gewissem Sinne sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in komprimierter Form in jedem, Moment eurer Erfahrung enthalten.
    Jeder dieser Augenblicke ist daher ein Durchlaß zu eurer Gesamtexistenz. Die Geschehnisse, die in eurer Wahrnehmung eben jetzt stattfinden, sind einfach spezifisch, aber das geringste Element in der Erfahrung jedes einzelnen Augenblicks steht auch symbolisch für andere Zeiten und Ereignisse. So ist jeder Augenblick wie ein Mosaik, nur folgt ihr in eurer gegenwärtigen Lebensgeschichte lediglich einer Farbe oder einem Muster und laßt die anderen außer acht.
    Wie ich [in anderen Büchern] erwähnt habe, könnt ihr tatsächlich die Gegenwart einigermaßen verändern, indem ihr ganz bewußt ein im Gedächtnis gespeichertes Vorkommnis abändert. Eine Synthese dieser Art kann bei vielen Gelegenheiten in bezug auf andere Menschen von Nutzen sein.
    Eine solche Übung ist nicht etwa irgendeine theoretisch ausgeklügelte oder nicht praktikable esoterische Methode; vielmehr ist sie ein höchst präzises, geschwindes und dynamisches Verfahren, dem in der Gegenwart beheimateten Selbst durch Auflösung der Ängste eines vergangenen Selbst wirksam zu helfen. Jenes vergangene Selbst ist auch keineswegs etwa hypothetisch, sondern es existiert noch immer, ist erreichbar und vermag seine Reaktionen zu ändern. Ihr braucht keine Zeitmaschine, um die Vergangenheit oder die Zukunft zu verändern.
    Eine solche Technik ist außerordentlich wertvoll. Nicht nur sind Erinnerungen nicht »tot«, sie verändern sich auch fortwährend. Viele von ihnen verändern sich nahezu vollständig, ohne daß ihr dessen gewahr werdet. In seiner Lehrzeit als Romanschriftsteller beschrieb Ruburt (Jane) eine bestimmte Episode mit einem Priester aus seiner Jugendzeit in zwei oder drei unterschiedlichen (unveröffentlichten) Versionen. Jede dieser Versionen stellte zur Zeit ihrer Niederschrift seine getreue Erinnerung an das Vorkommnis dar. Während sich die bloßen Fakten mehr oder minder gleichblieben, waren die Unterschiede hinsichtlich

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