Individuum und Massenschicksal
zwischen uns verspürte oder daß das Material noch nicht richtig vorlag. Ich habe schon erklärt, daß ich euch manchmal ein »Tonband« dalasse, und normalerweise werden solche Momente dadurch überbrückt. Heute abend jedoch verspürte Ruburt nicht nur eine Distanz, sondern auch die Komplikationen, die meine Aktivitäten zur Folge haben.
(22.45 Uhr.) Geduldet euch einen Moment... Bis zu einem gewissen Grad seid ihr beide daran beteiligt, jedoch auf Weisen, die zu erklären mir nahezu unmöglich ist. Doch ist das bitte nicht buchstäblich zu nehmen. Teile eures Bewußtseins wohnen meinem Bewußtsein inne, und so werdet ihr bis zu einem gewissen Grade mitgetragen, wohin ich gehe - etwa so, wie Staubkörnchen im Herbstwind von einem Ort zum anderen wehen. (Scherzhaft:) Ich möchte euch nun ganz und gar nicht mit Staubkörnchen vergleichen, doch habt ihr bis zu einem gewissen Grade Anteil an meinen Reisen. Ihr werdet
* Jane und ich wollen Seth bei Gelegenheit bitten, uns auf eine Weise, die uns ihrem Verständnis irgendwie näherbringen könnte, einige der anderen Wirklichkeiten zu erklären, in denen er existiert und von denen aus er »spricht«.
** Dies ist das zweite Mal, daß Seth ganz kurz Bezugssystem 3 erwähnt hat.
über das Gelände eurer gewohnten Wahrnehmung hinausgetragen, so daß Teile von euch subjektive Szenarien flüchtig wahrnehmen. Diese erregen eure Neugier, selbst wenn euch gar nicht zu Bewußtsein kommt, daß ihr sie wahrnehmt. Und diese Neugier wirkt als Ansporn.
Eure Absichten und Beweggründe, eure Interessen, Bedürfnisse und Wünsche, eure Eigenschaften und Fähigkeiten haben einen unmittelbaren Einfluß auf unser Material, da sie es sind, die euch überhaupt erst dazu gebracht haben.
Ihr wollt, daß das Material in eurer Welt zur Auswirkung kommt.
Das ist ein natürlicher und durchaus verständlicher Wunsch: »Der Existenzbeweis für den Pudding liegt darin, ihn zu essen«, und so weiter.
Doch seid ihr natürlich auch Mitspieler in einem immensen Schauspiel, dessen Haupthandlungen außerhalb eurer Welt in jenen Bereichen stattfinden, aus denen eure Welt hervorgegangen ist - und ihr seid in erster Linie die Ureinwohner jener anderen Bereiche, wie jedes Individuum und jedes Wesen überhaupt.
Jene Bereiche sind alles andere als einsam, düster und chaotisch.
Sie unterscheiden sich auch durchaus von jeglicher Vorstellung eines Nirwanas oder Nichtseins. Sie bestehen aus in endloser Spiralbewegung begriffenen Existenzzuständen, in denen verschiedene Arten von Bewußtsein einander begegnen und miteinander kommunizieren. Es sind keine unpersönlichen Bereiche, vielmehr wirken sie unablässig aufeinander ein in innigstem Austausch. Dieses Aufeinanderwirken ist ein rings um euch her stattfindendes Geschehen, und ich möchte gern, daß ihr ihm gedanklich entgegenstrebt, daß ihr versucht, euer Wahrnehmungsvermögen so weit auszudehnen, daß ihr seiner Existenz doch ein wenig gewahr werdet.
Diese Bezugssysteme sind, obwohl ich sie gesondert bespreche, eines im anderen vorhanden, und jedes greift auf das andere über. In einem gewissen Sinne seid ihr in all diese Wirklichkeiten eingetaucht. So hing zum Beispiel dein Konflikt mit den Notizen* in eigentümlicher Weise mit einem durch die Notwendigkeit der Faktenzusammenstellung bedingten Ordnungsbedürfnis zusammen, das sich dann
* Wenn Band 2 der »› Unknown‹ Reality« veröffentlicht sein wird, können Sie meine Notizen zu den Sitzungen 715 und 716 nachlesen. Ich schilderte dort eine Reihe von Episoden, in denen ich mich als Hauptmann einer römischen Streitmacht zu Beginn des ersten Jahrhunderts n. Chr. sah.
jedoch übertrug, so daß du deine römische Welt und diese gegenwärtige auseinanderhalten und nicht - wie es dir passierte - assoziativ miteinander vermengen wolltest, was dich dann bei der Verfassung deiner Anmerkungen in Verlegenheit brachte. Subjektiv wolltest du die beiden Welten zusammenlegen, um Ähnlichkeiten und dergleichen zu erforschen, praktisch jedoch wolltest du sie für deine Notizen auseinanderhalten.
Versucht nach Möglichkeit, diesen größeren
Existenzzusammenhang, in dem ihr euer Sein habt, zu erspüren. Eure Bemühungen werden reichlich belohnt werden. Natürlich geht es nicht um ein bloß intellektuelles Akzeptieren der Idee, sondern um ihre gefühlsmäßige Verwirklichung. Ruburt wollte Material für dieses Buch, und das ist recht so. Das Buch ist wichtig. Das Buch hat seinen Sinn in eurer Welt, aber mir
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