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Individuum und Massenschicksal

Individuum und Massenschicksal

Titel: Individuum und Massenschicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Roberts
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wahrgenommen, denn ihr kommt einfach nicht umhin, es bloß ratenweise wahrzunehmen.
    Ich habe gesagt, daß die Funktionsweise von Bezugssystem 2 sich noch am ehesten in schöpferischen Entwürfen spiegelt, da es hier allemal zu Glaubens- und Inspirationssprüngen kommt und Barrieren durchbrochen werden.
    Jedes unserer Bücher trägt zu den vorigen bei, Ruburts Bücher mitinbegriffen, wie auch die Reihe der in eurem Sinne noch gar nicht geschriebenen Bücher, so daß die künftigen Bücher auch die von euch als vergangen betrachteten beeinflussen. Und wiederum kommen die Inhalte der Bücher, während sie in eurer Zeit erscheinen, von außerhalb eurer Zeit.
    Wenn ihr ein Buch wie üblich schreibt, verwendet ihr euch und anderen bekannte Ereignisse, Erinnerungen und Assoziationen, die ihr vielleicht vergessen hattet, die euch jedoch infolge eurer Absicht und eurer Gedankenverbindungen plötzlich wieder einfallen. Wenn ein Künstler eine Landschaft malt, so wird er vielleicht auf der Suche nach einer neuen schöpferischen Kombination unbewußt Hunderte von Landschaften und Hunderte von scheinbar vergessenen, auf Gras oder Bäumen in der Vergangenheit gewahrten Farbtönen miteinander vergleichen. Kunst ist sein Brennpunkt, so daß er von Bezugssystem 2 all jene relevanten Daten bezieht, die er für sein Gemälde braucht. Es geht nicht bloß um Technik, vielmehr bringt er seine gesamte visuelle Lebenserfahrung mit ins Spiel.
    In Bezugssystem 2 waltet eine viel umfassendere Kreativität, in der es um die Kunst eures Lebens geht, und alle Voraussetzungen zu seinem Gelingen sind dort verfügbar. Wenn ihr ein Produkt herstellt oder ein Kunstwerk schafft, wird das Ergebnis viel mit euren Vorstellungen über das so Geschaffene zu tun haben - und so werden auch eure Vorstellungen über euer Leben oder das Leben selbst viel mit eurer Erfahrung des Lebens als einer lebenden Kunst zu tun haben.
    Wenn ihr an die für allgemeingültig gehaltenen Gesetze von Ursache und Wirkung oder an die für allgemeingültig gehaltenen Gesetze der Polarität glaubt (sie wurden uns gerade heute in einem Brief ausführlich dargelegt), dann werdet ihr durch diese Gesetze gebunden sein, denn sie werden eure künstlerische Technik beeinflussen. Ihr werdet glauben, daß ihr euch an diese Gesetze halten müßt, um das lebensechte Porträt eures Lebens zu malen. Ihr werdet deshalb eure Erfahrung strukturieren, indem ihr von Bezugssystem 2 nur das abruft, was dazu paßt. Ihr werdet nicht über die »Technik« verfügen, andere Erfahrungen herbeizurufen, und solange ihr euch auf eine einzige Technik beschränkt, werden eure Lebensbilder von einer gewissen Monotonie geprägt sein.
    Doch bringt der Schriftsteller oder der Maler mehr in sein Werk ein als die bloße Fähigkeit, zu schreiben oder zu malen. Auf die eine oder andere Weise bringt er seine gesamte Lebenserfahrung mit ins Spiel.
    Wenn eure Aufmerksamkeit vor allem Bezugssystem 1 gilt, so ist das, als hättet ihr nur einfache Sätze zu schreiben gelernt, in denen einfach ein Wort auf das andere folgt. Der eigentliche Ausdruck fehlt. In eurem Leben schreibt ihr Sätze wie »Sieh Tommy laufen«. Euer Bewußtsein beschäftigt sich nicht eigentlich mit Begriffen, sondern mit der einfachen Wahrnehmung von Objekten, so daß nur wenig Imagination ins Spiel kommt. Ihr könnt die Örtlichkeit von Objekten im Raum zum Ausdruck bringen, und ihr könnt euch anderen mitteilen, indem ihr die offensichtlichen dinglichen Eigenschaften bestätigt, die auch von anderen wahrgenommen werden.
    So gesehen und um bei unserer Analogie zu bleiben, würde euch also die Wahrnehmung der Wirklichkeit von Bezugssystem 2 aus von der niedrigen Warte des Bezugssystems 1 auf ein höheres Niveau versetzen, wo große Kunst entsteht, wo Worte nicht nur dazu dienen, das Sichtbare, sondern auch das Unsichtbare auszudrücken - nicht nur bloße Fakten, sondern auch Gefühle offenzulegen -, und wo die Worte selbst sich aus dem gewohnten Muster der Aufeinanderfolge lösen und die Emotionen in Bereichen dingfest machen, die Zeit und Raum enthoben sind.
    (22.13 Uhr.) Hin und wieder werden Menschen kurze Augenblicke solcher Erfahrung zuteil, und doch hat jede persönliche Wirklichkeit ihr Sein in einem Ewigschöpferischen, dem wiederum eure Welt entspringt.
    Es ist auch nicht so, daß jene größere Wirklichkeit sich eurer Wahrnehmung völlig entzöge, durchaus nicht. Sie kommt in der persönlichen Erfahrung jedes einzelnen zum Vorschein, und sie

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