Individuum und Massenschicksal
tritt offen zutage in der Existenz eurer Welt als solcher. Große Religionskünder haben sie auf die eine oder andere Weise stets wahrgenommen, obwohl der Versuch, jene Wirklichkeit in Begriffen der allgemein anerkannten Tatsachenwelt zu deuten, sie notwendigerweise entstellt.
Geduldet euch einen Moment... Eure Welt ist also das Ergebnis eines multidimensionalen schöpferischen Unternehmens, ist Kunstwerk in einem Sinne, der für euch fast unmöglich zu verstehen ist, in dem jeder Mensch und jedes Lebewesen und jeder Partikel eine Lebensrolle spielt.
Auch ist in Bezugssystem 2 ein jedes Geschehen bekannt, vom Fallen eines Blattes bis zum Fallen eines Sterns, vom Erleben des kleinsten Insekts an einem Sommertage bis hin zum grausigen Tod eines in einem Großstadtviertel ermordeten Menschen. Jedes dieser Geschehnisse hat seine Bedeutung in einem übergreifenden Muster von Aktivität. Dieses Muster ist von eurer Wirklichkeit nicht verschieden, euch nicht von außen aufgenötigt, nicht von eurer Erfahrung getrennt. Es scheint nur oft so zu sein, weil ihr eure Erfahrungen so sehr unterschiedlichen Kategorien zuordnet und sondert, daß ihr euch automatisch von solchem Wissen abtrennt.
Das Schöpferische befaßt sich nicht mit Unterteilungen. Es durchbricht alle Schranken. Aber selbst schöpferisch arbeitende Menschen wenden ihre zusätzlichen Einsichten und Kenntnisse gewöhnlich nur auf ihre Kunst an - nicht auf ihr Leben. Punktum. Sie fallen zurück in das Schema von Ursache und Wirkung.
Euer Leben im engen Rahmen des Bezugssystems 1 aber beruht auf der Vorstellung, daß ihr nur soundsoviel Energie zur Verfügung habt, daß ihr euch aufbrauchen werdet und daß eine bestimmte Menge an verausgabter Energie ein bestimmtes Ergebnis zeitigt - anders gesagt, daß der Aufwand einer bestimmten Art zielstrebigen Bemühens die besten Resultate zeitigen wird. Gleichermaßen herrscht der Glaube vor, daß die Energie des Universums sich aufbrauchen wird - immer unter Voraussetzung der »Tatsache«, daß keine neue Energie in die Welt einströmt. Die Schöpferquelle der Welt gäbe es somit nicht mehr, da sie sich bei der Anstrengung, die materiellen Phänomene eurer Erscheinungswelt hervorbringen, erschöpft hat. Im Licht solchen Denkens wäre Bezugssystem 2 eine Unmöglichkeit.
So ist es aber nicht. Unablässig strömt die Lebensenergie in eure Welt ein in einer Weise, die nichts zu tun hat mit euren sogenannten physikalischen Gesetzmäßigkeiten. Ich sagte (vor vierzehn Jahren), daß sich das Universum ebenso ausdehnt wie eine Idee, und genau das meine ich auch.
Das umfassendere Leben eines jeden Lebewesens existiert in jenem Bezugssystem, das es »ursprünglich« ins Leben rief, und in einem umfassenderen Sinne wird jedes Geschöpf, ganz gleich, wie alt es sein mag, tatsächlich fortwährend wiedergeboren. Ich kleide all dies in Begriffe der euch bekannten Wirklichkeit eurer Welt, was bedeutet, daß ich die lokalen Eigenschaften von Bezugssystem 2 heranziehe, insoweit sie auf eure Erfahrung einwirken.
Ruh deine Finger aus! (Pause um 22.39 Uhr.) Wir werden höchstwahrscheinlich die Sitzung beenden müssen, denn es gibt hier Punkte, an denen die Übersetzung überaus schwierig wird. Ihr persönlich habt jetzt eine Zeit, in der ihr wieder voranzuschreiten bereit seid und in der die gegebenen Informationen euch beizeiten einholen werden, so daß ihr auf neue Aha-Erlebnisse, Traumerfahrungen und dergleichen, gefaßt sein dürft.
Ende der Sitzung.
(»Danke, Seth.«)
(22.43 Uhr. »Das war wirklich seltsam«, sagte Jane, als sie ihre Seth-Mitteilungen beendet hatte. Überrascht bemerkte ich, daß ihr ziemlich übel zu sein schien. »So etwas habe ich noch nie erlebt«, meinte sie, »es wurde mir zunehmend schlecht, als ob das Material mir irgendwie zusetzte. Gegen Ende des Diktats habe ich mich sehr unter Druck gefühlt im Zusammenhang mit Material, das ich nicht übersetzen konnte. Als stünde ich kurz davor, etwas unerhört Großartiges mitgeteilt zu bekommen. Und so fühle ich mich noch immer...
Vielleicht wurden meine Gefühle nicht sachbezogen hervorgerufen, sondern durch eine Art Beschleunigung in der Hinbewegung auf einen Zustand, den ich nicht erreichen konnte, statt irgendeiner großartigen Eröffnung für die Welt«, sagte Jane etwas später. »Aber mir war wirklich übel.« Ihre Ausführungen stimmen durchaus mit Seths abschließender Bemerkung über die Übersetzungsschwierigkeiten überein; auch konnten wir im
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