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INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition)

INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition)

Titel: INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Wegmann
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mittlerweile eine latente Übelkeit in ihr hervorrief. Sarah wusste nicht, was hier gespielt wurde, aber sie wusste verdammt genau, dass sie hier raus und am Leben bleiben wollte.
Ich brauche mich eigentlich nur irgendwo verstecken und es an dem Wahnsinnigen vorbei schaffen. Dann renne ich wieder in das Zimmer und diesmal schaffe ich es, aus dem Fenster zu klettern.
Entschlossen kämpfte sie gegen die Verzweiflung in ihr an. Auf einmal vernahm sie aus scheinbar weiter Ferne das Geräusch einer Sirene.
Gott sei dank, endlich ist die Polizei da.
Jetzt musste sie nur noch durchhalten, bis die Beamten sie hier raus holten. Entschlossen und vollem neuen Mutes ging sie weiter und schaute sich nach irgendetwas um, das sie als Waffe nutzen konnte. Außer jeder Menge Kartons, Gerümpel und alten Möbeln konnte sie aber nichts entdecken. Ihr Blick fiel auf einen massiven Kleiderschrank aus Kirschholz und sie überlegte, ob sie sich darin verstecken sollte. Mit etwas Glück ging der Freak an dem Schrank vorbei und der Weg in die Freiheit und in die rettenden Arme der Gesetzeshüter stand ihr offen. Andererseits wäre sie am Ende, falls er auf die Idee kam, im Schrank nachzuschauen. Der Keller machte eine Biegung nach rechts und Sarah folgte seinem Verlauf, während die Intensität des Gestanks immer mehr zunahm. Dann sah Sarah rechts von ihr eine massive Tür mit Gitterstäben, die einen Spaltbreit offen stand. Langsam schritt sie darauf zu, während sich schlagartig ein Gefühl wachsenden Unbehagens in ihr breitmachte. Was immer für den mittlerweile beinahe unerträglichen Gestank verantwortlich war, schien sich in dem Raum hinter der Tür zu verbergen. Vorsichtig stieß sie die Tür weiter auf.

Das Zimmer – oder eher die Zelle – wurde von einer nackten Glühbirne an der Decke erhellt. An der rückwärtigen Wand stand eine Pritsche und rechts daneben befand sich eine mobile Toilette, die nahezu vollständig mit Fäkalien beschmiert war. Als Sarah sah, was in der Mitte des Raumes auf dem steinernen Boden lag, ging sie in die Knie und übergab sich. Zwei Augen, die in den letzten Momenten des Lebens etwas unvorstellbar Schreckliches erblickt haben mussten, starrten sie vor Grauen weit aufgerissen an. Das Gesicht der Gestalt war von langen ungepflegten Haaren umsäumt und bestand größtenteils nur noch aus, von geronnenem Blut bedeckten, Hautfetzen und Knochen. Nase, Lippen und Ohren waren nicht mehr vorhanden. Am fürchterlichsten empfand Sarah aber den Anblick des Körpers, der eher nur noch einem Torso glich. Die Gliedmaßen waren abgetrennt und Sarah entdeckte unzählige Bisswunden an den Arm- und Beinstümpfen. Stellenweise war die ganze Haut abgenagt worden, lediglich Sehnen und Knochen waren übrig geblieben. Das T-Shirt der Leiche war derartig mit Blut durchtränkt, dass es unmöglich war zu sagen, welche Farbe es ursprünglich gehabt hatte. Sarah richtete sich wieder auf und machte zwei Schritte auf die geschundenen Überreste zu. Bereits an den Augen hatte sie erkannt, dass es sich nicht um Denise handelte. Diese Erkenntnis konnte das Entsetzen, das sie empfand, aber kaum mildern. Sie kämpfte gegen den Brechreiz an, widerstand dem Drang sich erneut zu übergeben. Dann fiel ihr Blick auf den Boden vor ihren Füßen, wo etwas lag, das aussah wie eine dicke Raupe aus Fleisch und Blut. Fassungslos über das Gräuel, an das Sarah jetzt dachte, blickte sie zur Bestätigung zwischen die nackten Beine des Toten, wo eine riesige von geronnenem Blut bedeckte Wunde klaffte. Sarah beugte sich zur Seite und kotzte erneut.
Er hat seinen Penis abgebissen.

Obwohl von dem Körper ziemlich viel fehlte, hatte Sarah aufgrund der Form des Rumpfes keinen Zweifel, dass es sich bei der Leiche um einen Mann handelte. Das abgenagte Geschlechtsteil bestätigte dies zudem. Plötzlich hörte Sarah eine Art Rumpeln aus dem Keller. Der Wahnsinnige kommt, dachte Sarah und sah sich panisch um. Sie eilte aus der Zelle und überlegte fieberhaft, was sie nun tun sollte, oder was sie überhaupt tun konnte. Etwa zwanzig Meter rechts von ihr endete der Keller vor einer undurchdringlichen Zementwand. Vor der Wand stand eine große Holzkommode. Sarah huschte darauf zu und suchte mit ihren Augen die Umgebung ab. Sie konnte ihr Glück kaum fassen, als sie links von sich eine Axt erblickte, deren Schneide aus einem Karton hervorragte. Sarah rannte zu dem Karton und griff hastig nach dem Werkzeug. Dann ging sie zu der Kommode und kauerte sich

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