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Infantizid

Titel: Infantizid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Grit; Hoffman Bode-Hoffmann
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Körper. Zum wiederholten Male goss er sein Glas mit Sprudelwasser voll und leerte es in einem Zug.
    Oberst Konstantinidis, der Chef der griechischen EKAM, meldete sich zu Wort. Es war das erste Mal, dass er von dem in Griechenland so beliebten Staatspräsidenten, Alexandros Papadopoulos, persönlich um eine Unterredung gebeten worden war. Der Oberst hatte einen auffallend mächtigen, schwarzen Oberlippenbart.
    Â»Mister Bräunig, warum sind für die Regierungssitze unterschiedlich viele Männer unserer Einheiten vorgesehen?«
    Â»Das hängt in erster Linie damit zusammen, dass die Örtlichkeiten unterschiedliche Ausmaße haben. Je nach Anzahl und Größe der Ministerien, die dort untergebracht sind. Zum anderen sind wir uns darüber im Klaren, dass wir nicht alle Polizisten Ihrer Einheiten in Anspruch nehmen können. Speziell Sie, Oberst Konstantinidis, haben mit dem Schutz der inneren Sicherheit alle Hände voll zu tun.«
    Â»Wie wir wissen, beginnen die Olympischen Spiele in Ihrem Land in ein paar Monaten«, schaltete sich Hubaczek erstmals in das Gespräch ein.
    Der bärtige Oberst lächelte. »Das ist wohl wahr. Wir gehen davon aus, dass es einige Irre geben wird, die sich an solchen Tagen freinehmen. Was denken Sie, wie lange Sie unsere Hilfe in Anspruch nehmen müssen?«, fragte er.
    Â»Gute Frage. Zumindest so lange, bis wir die führenden Köpfe verhaftet haben und wir gewiss sind, dass die innere Sicherheit unseres Landes nicht mehr gefährdet ist. Auf jeden Fall nicht länger als nötig. Sagen wir, vielleicht eine oder zwei Wochen. Natürlich werden wir nicht gleich alle Beteiligten ergreifen können, das braucht seine Zeit. Trotzdem gibt es aber gute Ansatzmöglichkeiten. Wir haben Listen von sämtlichen einberufenen Männern, die in Spezialeinheiten gedient haben. Wir knöpfen sie uns nacheinander vor. Das Gleiche praktizieren wir mit den Komiteemitgliedern. Früher oder später wird einer anfangen, zu sprechen. Dessen bin ich mir sicher. Eventuell finden wir Dateien, Schriftstücke oder anderes Material, das uns weiterbringt. Wir werden sehen«, antwortete Hubaczek.
    Die anderen nickten zustimmend. Die Frage nach der Dauer des Einsatzes war berechtigt und wichtig.
    Hauptkommissar Bräunig schloss an Hubaczeks Ausführungen an. »Eine ganz bedeutsame Aufgabe wird es sein, die Waffen zu finden, mit denen über 5.000 Mann ausgestattet werden sollten. Wir sind der Meinung, dass sich diese bereits in Deutschland befinden. Immerhin ein gewaltiges, nicht zu unterschätzendes Arsenal. Bleiben noch die Punkte bezüglich des Lagers in Kaunas und der Überfall auf Berlin. Unser Mann, Matti Klatt, ist auf dem Weg in das Ausbildungslager nach Kaunas. Wenn alles gut gegangen ist, müsste er dort schon eingetroffen sein. Leider haben wir zu spät bemerkt, dass ihm durch einen inzwischen festgenommenen Verschwörer ein Killer hinterhergeschickt wurde, der ihn töten soll. Uns blieb keine andere Wahl, als Arndt wieder aus der Haft zu entlassen, um diesen Mann zu stoppen. Unsere einzige Verbindung zu Arndt ist ein Satellitentelefon. Bis jetzt haben wir noch keinerlei neue Informationen. Er wird von uns den Auftrag bekommen, auf Sie zu warten und sich Ihnen anzuschließen, Major Krasauskas. Er kennt die Örtlichkeiten, weiß, wo sich General Rybakow aufhält und wird eine große Hilfe für Sie sein. In Ihren Unterlagen finden Sie grobe Skizzen des Lagers, die wir nach Arndts Angaben erstellt haben. Außerdem ein Foto von ihm und Matti Klatt. Mit Sicherheit wissen wir von 120 Mann des Thüringer Kommandos, die sich noch in Kaunas aufhalten. Ob die Einheit B für den Angriff in Berlin auch schon eingetroffen ist, bleibt unklar. Die soll nämlich Klatt führen. Auch wissen wir nicht, wie viele russische Fallschirmjäger sich gerade zur Ausbildung da aufhalten und wie sie sich bei einem Überfall auf das Lager verhalten. Das Einzige, was wir Ihnen sagen können, ist der Angriffszeitpunkt, nämlich genau 5 Uhr MEZ am Dienstagmorgen. Wie Sie das Lager einnehmen, obliegt Ihrer Verantwortung.«
    In dem Moment klingelte das Mobiltelefon von Innenminister Schilling. Er verließ den Raum, um die Besprechung nicht zu stören.
    Major Krasauskas nahm seine Unterlagen. »Ich beziehe meine komplette Einheit mit ein, also 250 Mann. Aufgrund der vielen Unbekannten werde ich zusätzliche

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