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Infantizid

Titel: Infantizid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Grit; Hoffman Bode-Hoffmann
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Verstärkung durch unsere Armee anfordern, die sich in unmittelbarer Nähe des Lagers aufhalten wird. Eines verspreche ich Ihnen, von dort wird keine russische Maschine mehr den Boden verlassen.«
    Â»In Ordnung. Die Verkündung des Verteidigungsfalles sieht vor, dass sich die GSG 9 sofort auf den Weg nach Berlin macht, um die Regierungsgebäude zu schützen. Die werden hermetisch abgeriegelt. Das wäre im Allgemeinen erst einmal alles. Sollten sich neue relevante Hinweise …?« Weiter kam Bräunig nicht, denn der Innenminister betrat wieder den Konferenzsaal.
    Â»Der Anruf eben kam aus Polen. Es war aber nicht Arndt.«
    Â»Wer dann?«, fragte Bräunig und schaute, wie alle anderen, Otto Schilling an.
    Â»Das war ja das Überraschende! Der polnische Staatspräsident Bogdan Kowalski. Er teilte mir mit, dass er wichtige Informationen für uns hat. Ein Deutscher namens Arndt wurde mit einem ihn begleitenden Polen festgenommen, gefesselt und anschließend auf einen Lkw der Schwarzen Division geworfen, der dann in Richtung Ausbildungslager fuhr. Allerdings wurde vorher ein Deutscher ausgeschaltet. Zwei weitere Polen beobachten das Lager und warten auf Instruktionen.«
    Â»Was? Wenn Arndt verhaftet wurde, wie konnte diese Nachricht bis zum Staatspräsidenten Kowalski gelangen? Wer, zum Teufel, sind diese Polen, dass sie über einen solchen Draht verfügen?«, fragte Hubaczek völlig ratlos.
    Der Tod des Hessen war der bessere Teil der Nachrichten, Arndts Entdeckung und Verhaftung der schlechtere. Was hatten drei polnische Staatsbürger mit dieser Sache zu tun und was war schiefgelaufen?

VIERTER TEIL: DAS LAGER

    Sonntag, 2. November 2003, Ausbildungslager der Schwarzen Division in der Nähe von Kaunas
    Das Gelände der 7. Garde-Luftlande-Division in der Nähe von Kaunas war in drei Abschnitte unterteilt: der Unterkunfts- und Versorgungstrakt, die Start- und Landebahnen, von denen eine aus Beton und die andere aus Gras war, sowie die Bodentrainingsanlage.
    Der Unterkunfts- und Versorgungstrakt bestand aus mehreren einfachen, dreigeschossigen Gebäuden. Insgesamt bildeten acht dieser Trakte, von oben betrachtet, zwei Quadrate in einem gesamten Rechteck. Sie sahen von außen alle gleich aus und hatten eine Länge von je circa 150 Metern. Die Fassaden waren braun-grün gestrichen und auf den Flachdächern konnten Hubschrauber landen. Bei speziellen Einsätzen brauchten sich die Fallschirmjäger nur von ihren Unterkünften durch das Treppenhaus auf die Dächer zu begeben, mussten einsteigen und konnten sofort abfliegen. Das brachte im Falle einer Alarmierung eine enorme Zeitersparnis ein. Alle diese Gebäude umzäumten rechtwinklige, aus schwarzem Schotter bestehende Exerzierplätze.
    Prunkstück war zweifellos das gigantische Bodentrainingsgelände. Es grenzte an die Kasernen. Gemäß der alten Weisheit der Luftfahrt: ›Bist du am Boden gut, bist du in der Luft nur noch befriedigend‹ konnten hier alle erdenklichen Übungen wirklichkeitsnah trainiert werden. Im nördlichen Streifen befanden sich die Abstellplätze für die Gefechtsfahrzeuge und verschiedene Rampen für Fahrübungen der Luftlandepanzer. Über eine Länge von 200 Metern verteilten sich ein Pendelgerüst mit Fallschirmattrappen und daran befestigten Gurtzeugen. Hier konnten die Fallschirmjäger verschiedene Situationen üben, wie das Steuern in der Luft oder das Lösen des Schirms nach der Landung.
    Am östlichen und westlichen Streifen standen unzählige Sprungpodeste, an denen Landungen geübt wurden. Auf dem südlichen Streifen waren Überschlagschaukeln, Rhönräder, Trapezschaukeln und Triplexe aufgestellt, Geräte, die es ermöglichten, sich vorwärts und rückwärts über alle drei Achsen zu bewegen. Im Zentrum dieser vier Streifen hatte man Flugzeug- und Hubschrauberattrappen aller zurzeit im Einsatz befindlichen Typen aufgestellt. Großraummaschinen zum Verladen von schwerem Gerät und Panzern sowie Attrappen, die zum Erlernen der Sitzordnung und für Abwurf- und Absprungübungen dienten. Zwei über 60 Meter hohe Sprungtürme ermöglichten ein realitätsnahes Simulieren des Sprungs und so das Überprüfen und Üben des Verhaltens der Springer in der Luft. Dieser Platz ließ auf einen hohen Qualitätsstandard der ausgebildeten Fallschirmjäger schließen.
    Am Ende

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