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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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Schulter des kleinen Mädchens baumelte, aber niemand starrte längere Zeit auf die Untoten, die sich nach ihrer Gesellschaft sehnten. Alle waren sich darin einig, dass diese beiden Zombies baldmöglichst getötet werden sollten. Es war einfach zu viel, sie ständig sehen zu müssen.
    Für die übrigen Anwesenden bei der Versammlung dachte sich Amy kleinere Aufgaben aus: Reinigungsarbeiten, Inventur der Lebensmittel und sonstigen Vorräte, Wartungen. Patrick war für diesen allgemeinen Bereich zuständig und offensichtlich dankbar, dass er etwas zu tun hatte. Vielleicht waren sie nur noch ein paar Tage hier, vielleicht aber auch Monate. Amy wollte davon ausgehen, dass es ein längerer Zeitraum war. Das bedeutete, dass sie genau wissen mussten, womit sie arbeiten konnten, und gut darauf achtgeben sollten. Dazu musste sie sich nicht vorstellen, was Danny tun würde. Als Tierärztin vom Lande wusste Amy alles über sparsames Haushalten. Sie lebte davon, dass sie ihr kostspieliges Material mit Bedacht verwendete und sorgfältig auf Haltbarkeitsfristen achtete.
    Maria blieb oben im Tower beim Funkgerät. Ernie teilte den Wachdienst ein. Amy wurde klar, dass es nur eine einzige Person gab, die nicht wusste, was sie den Rest des Tages tun sollte. Diese Person war sie selbst.
    Nach einer kurzen Inspektion von Toppers und Ernies Aushubarbeiten, die mehrere alte rostbraune Metallrohre zutage gefördert hatten, beschloss Amy, dass es vielleicht eine gute Beschäftigung für sie wäre, die Straße zu beobachten und nach Anzeichen für Dannys Rückkehr Ausschau zu halten. Sie setzte sich auf die Stoßstange eines Minnow, eines Pick-up mit Fiberglasverdeck, und richtete den Blick auf den Streifen aus Asphalt, der sich durch die Wüste schlängelte.
    Dort saß sie eine halbe Stunde, als sie bemerkte, dass sich etwas näherte. Es war eine Staubwolke. Zuerst dachte sie, es wäre ein Staubteufel, einer jener kleinen Windhosen, die Sand und Müll aufwirbelten, bis sie sich irgendwann ausgetobt hatten.
    Aber diese Staubwolke legte sich nicht. Sie wurde größer.
    Schließlich erkannte Amy mehrere dunkle Fahrzeuge, die am Horizont sichtbar wurden und sich näherten. Es waren drei oder vier. Dann stellte Amy fest, dass Wulf an ihrer Seite war. Er blickte ebenfalls in die Ferne, die runzligen Augen im grellen Licht zusammengekniffen.
    » Ich schätze, wir hätten nicht damit rechnen sollen, dass wir hier allein bleiben«, sagte Amy.
    » Militär«, sagte Wulf.
    » Das kannst du von hier aus doch gar nicht erkennen.«
    » Sie halten den korrekten Sicherheitsabstand. Jeweils hundert Meter. Es ist ein Konvoi. Xin cháo, Doc. Ich bin dann mal weg.« Er hing sich das Gewehr über die Schulter und schlenderte zum nächsten Hangar hinüber. Kurz darauf kehrte er mit einem Kinderrucksack aus Nylon zurück, der von einem Einhorn geschmückt wurde.
    » Darauf hast du nur gewartet«, protestierte Amy. » Du bist genau wie Danny. Du kannst es gar nicht abwarten, alle anderen im Stich zu lassen.«
    » Ich hab niemandem irgendwas versprochen«, murmelte Wulf. » Die Schlüssel.«
    Amy besaß den Schlüssel zum neuen Vorhängeschloss, mit dem das Tor verriegelt war. Ohne weitere Diskussion ließ sie Wulf hinaus, weil sie wusste, dass es ohnehin keinen Zweck gehabt hätte. Er hatte wirklich große Ähnlichkeit mit Danny. Er war genauso eigensinnig und einsam. Wulf ging nicht über die Straße, sondern verschwand erstaunlich schnell in der zerklüfteten Landschaft außerhalb des Flugplatzes. Amy spürte ein leichtes Kribbeln der Furcht in ihren Eingeweiden. Diese Fahrzeuge bedeuteten Veränderung. Eine neue Situation. Amy hatte genug von neuen Situationen. Zu diesem Zeitpunkt sah sie es nicht so, doch später beschrieb sie es als böses Omen.
    Es waren drei Fahrzeuge, zwei militärische Humvees mit hoher Radaufhängung, die ihnen eine unglaubliche Bodenfreiheit verlieh. Auf den Dächern beider Humvees waren Maschinengewehre vom Kaliber 50 montiert. Hinter ihnen folgte eine schwerfällige Maschine, die für Amy wie ein Panzer auf Rädern statt Ketten aussah. Der Geschützturm starrte vor Waffen. Alle drei Fahrzeuge waren in einem rechtwinkligen, schwarz-grauen Tarnmuster angestrichen, das Amy noch nie gesehen hatte, soweit sie sich erinnerte. Danny hätte es zweifellos erkannt.
    Auf den Türen der Fahrzeuge stand dezent das Wort Hawkstone, zusammen mit einem Logo, das einen stilisierten Adlerkopf vor einer amerikanischen Flagge zeigte. Das bedeutete

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