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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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vermutlich, dass es irgendeine Privatarmee war, aber Amy hatte auch schon einmal von einer Hawkstone-Einheit der Marines gehört, wenn sie sich richtig erinnerte. Ähnlich wie die Big Red One, die Screaming Eagles und all die martialischen Namen, mit denen Danny bestens vertraut war. Ein untersetzter Mann in den gleichen Tarnfarben wie die Fahrzeuge sprang aus dem ersten Humvee, bevor dieser ganz zum Stehen kam. Er ging direkt zum Tor und schlug mit einem hochtechnisierten Sturmgewehr gegen den Metallrahmen, als hätten Amy und die anderen Leute, die sich inzwischen hier versammelt hatten, ihn sonst übersehen.
    » Hallo«, sagte Amy und wusste, dass es wahrscheinlich etwas lahm klang.
    » Öffen Sie das Scheißtor, sofort!«, sagte der Mann und winkte seinen Kameraden im zweiten Humvee zu. Zwei Männer stiegen von der Ladefläche. Sie trugen einen dritten Mann zwischen sich. Sein Bein war voller Blut, das aus einer Wunde am Schenkel strömte. Er sah blass und kränklich aus.
    Topper trat ans Tor und baute sich vor dem Mann mit der Waffe auf. » Was wollen Sie?«, fragte er.
    » Wir haben einen Verwundeten«, erwiderte der untersetzte Mann.
    » Das sehe ich. Und Sie fuchteln mit einer Waffe herum.«
    » Machen Sie endlich das Scheißtor auf!«, sagte der Mann.
    Amy trat vor und öffnete das Vorhängeschloss.
    Hektische Betriebsamkeit brach aus, als der Verwundete ins Terminalgebäude getragen und auf den Pingpongtisch im Aufenthaltsraum gelegt wurde, den Kopf auf ein dreckiges altes Sofakissen gestützt, unter ihm ein hastig abgezogenes Bettlaken. Alle, die nicht mithalfen, sahen zu, sodass es fast zur Nebensache wurde, dass die zwei Humvees und das große panzerähnliche Gefährt, ein M1117 ASV , durch das Tor rollten und auf dem Parkplatz des Flugplatzes in Stellung gingen. Sie standen im Dreieck, die Nasen nach außen gerichtet, und bildeten ein leicht zu verteidigendes Zentrum mit weitem Schusswinkel. Aber die Waffen zeigten nicht auf die Wüste, sondern nach innen, auf den Flugplatz.
    Die Neuankömmlinge gingen mit so großer Zielstrebigkeit vor, dass niemand etwas infrage stellte. Patrick kehrte aus dem Wohnmobil mit dem großen Seesack zurück, in dem sich alle Medikamente befanden, die sie gesammelt hatten. Dann musste er plötzlich um Erlaubnis bitten, das Terminalgebäude betreten zu dürfen, als er vor zwei muskulösen Männern in Uniform und mit Maschinenpistolen stand. Ihm war sofort klar, dass sich alles geändert hatte. Jetzt waren die Zombies nicht mehr ihr einziges Problem.
    Amy versuchte sich zu erinnern, wie viele dieser Leute wussten, dass sie keine Ärztin war. Der untersetzte Mann in der Tarnuniform wurde als » Murdo« angesprochen. Es bestand kein Zweifel, dass er das Kommando führte. Ein Kopf wie eine Faust, gesäumt von dichtem schwarzen Haar, auch wenn sich hinten bereits eine runde, kahle Stelle gebildet hatte.
    Offenbar handelte es sich um genau die Art von Söldnern, über die sich Danny im Zusammenhang mit ihrem Irak-Einsatz beklagt hatte – kampfbesessene Idioten mit schicken Kanonen und ohne Verpflichtung, sich an die Genfer Konventionen zu halten.
    Murdo nannte die Riesenkerle an seiner Seite Reese und Boudreau. Boudreau war über einen Meter neunzig groß, und seine Nase war mehr als einmal gebrochen, sodass sie nun falsch herum angebracht zu sein schien. Unten war sie fast völlig flach, und zwischen den Augen wurde sie breiter und trat immer weiter hervor. Reese hatte kein Gramm Fett am Körper und keine überflüssige Falte. Seine Anatomie zeichnete sich unter der Haut ab wie Stahlkabel an einem Metallrahmen.
    Der Name des Verwundeten war offenbar Jones, weil Murdo ständig » Jones hat Scheiße gebaut« wiederholte, wenn er nicht gerade Leute anbrüllte, die im Weg standen, oder seinen Männern Befehle erteilte.
    Amy hatte nicht beabsichtigt, ihre Dienste anzubieten, aber mehrere Zivilisten aus ihrer Gruppe hatten Murdo darauf hingewiesen, dass sie Ärztin war. Das gefiel Amy nicht besonders. Troy hätte widersprechen können, aber er war nicht da, weil man ihn zusammen mit Topper, Ernie und einigen anderen Männern, die in guter körperlicher Verfassung schienen, abgeführt hatte. Wo sie jetzt waren, wusste Amy nicht. Bewacht wurden sie von Parker, einem Schwarzen mit dickem Hals, der breiter als sein Kopf war.
    Sie hatte den anderen nie erklärt, dass sie nur Tierärztin war. Das wäre nicht gut für die Moral gewesen – weder für die der Leute noch für ihre eigene. Sie

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